Einsamkeit

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*Rey*

Einsamkeit. Davor hatte ich immer Angst. Alleine zu sein, wenn man gerade jemanden an seiner Seite brauchte. Ich kannte meine Eltern nicht und verbrachte meine ganze Kindheit bis hin zum Erwachsenwerden alleine auf einem staubigen Planeten, von dem ich dachte ich würde diesen nie mehr verlassen. Man könnte meinen in dieser Zeit hätte ich mich an die Einsamkeit gewöhnt...und vielleicht hatte ich das auch. Aber dann traf ich BB-8 und so hatte ich einen Begleiter, welcher mir zeigte wie es ist einen Freund zu haben. Er mag zwar nur ein Droide sein, aber dennoch bereicherte dieser kleine rollende Astromech mein Leben so sehr. Letztendlich führte mich BB-8 in ein Abenteuer, welches mich veränderte und mein Leben auf den Kopf stellte.

Dieses Abenteuer war der Krieg, welcher mich lehrte Freundschaften zu knüpfen und für diese zu kämpfen. Doch ich konnte nie alle retten, auch wenn ich das wollte. Ich verlor Finn, Han, Leia und Luke. Poe, Chewie und BB-8 waren fort und Ben war der einzige, der mir noch blieb. Aber nun war auch er fort. Und da war sie wieder ....diese bedrückende Einsamkeit vor welcher ich mich so fürchtete. Der Krieg hatte mir viel genommen, aber auch viel gegeben. Er führte mich letztendlich zu Ben, welcher mir die Liebe zeigte, von der ich glaubte sie würde nicht existieren. Deswegen bereute ich dieses Abenteuer nicht.

Ich ließ vom weichen Stoff des Sofas einlullen, während ich meine Beine an meinen Körper zog, diese mit meinen Armen umschlang und sie fest an meine Brust drückte. Schluchzend ließ ich meinen Tränen freien Lauf und vergrub mein Gesicht in meinen Knien. Einsamkeit. Immer wieder holte sie mich ein. Der pochende Schmerz in meinem Rücken geriet in Vergessenheit und allein mein zerbrochenes Herz ließ mich Schmerz fühlen.

Plötzlich vernahm ich etwas Kühles an meinem Bein und als ich meinen Kopf hob erblickte ich R2-D2, welcher bedrückt piepste. Für einen kurzen Moment erhellte sich meine Miene, da der Astromech die Einsamkeit vertrieben hat. Sofort legte ich meine Hand auf den abgerundeten Kopf des Droiden und genoss die Kühlung, welches mir das Metall gab.

“Ich mache mir Sorgen um ihn, R2. Ich fühle mich einfach dafür verantwortlich, dass Ben nun fort ist. Er hätte mehr Unterstützung meinerseits gebraucht...dann wäre er womöglich noch hier. Ich hätte ihm helfen müssen“, flüsterte ich immer noch schluchzend dem Astromech zu, woraufhin dieser betrübte Laute von sich gab. Ich blickte in die glänzende Linse von R2-D2 und glaubte fast Emotionen darin entdecken zu können. Doch er war ein Droide, der zwar Gefühle wie Angst, Trauer und Freude erkennen konnte, sie jedoch nie wirklich verstehen würde. R2-D2 ist nunmal nicht menschlich, sondern nur eine programmierte Maschine. Dennoch tat es gut ihn bei mir zu haben. Der Astromech ließ mich die Einsamkeit vergessen und auch für kurze Zeit meine Traurigkeit.

Während ich weiterhin mit geröteten Wangen und glasigen Augen auf dem weichen Sofa hockte, kam ich zu einem Entschluss. Ich musste Ben finden, ihm helfen die Dunkelheit endgültig zu besiegen und ihn wieder nach Hause bringen, bevor ihn der innere Kampf vollkommen zerreißen wird. Mühsam rappelte ich mich auf und wischte mir die restlichen Tränen aus dem Gesicht. R2 rollte leicht zurück und blickte zu mir hoch. “Ich werde ihn zurück nach Hause holen, R2!“, teilte ich dem Droiden entschlossen mit und machte mich auf zur Tür. Bevor ich durch diese verschwunden war, vernahm ich noch ein trauriges Piepsen des Astromechs hinter mir. “ Ich bin bald wieder da, mein Freund“, flüsterte ich, auch wenn er es nicht mehr hören konnte.

Meine Augen ließ ich über die vor mir liegende Lichtung schweifen. Ich realisierte, dass ich keine Ahnung hatte in welche Richtung Ben gegangen war. Er hätte überall sein können. Verzweifelt fuhr ich mir mit meinen Händen durch die Haare und raufte diese. Das konnte doch nicht sein! Ich muss ihn finden! Fast stiegen mir erneut Tränen in die Augen, als ich etwas spürte ...etwas vertrautes. Die Macht! Sie hat Ben und mich miteinander verbunden und zeigte mir nun den Weg zu dem jungen Mann. Ich sah einen rot leuchtenden Faden, welcher sich durch das hohe Gras schlängelte und zwischen den Bäumen in nördlicher Richtung verschwand. Meine Miene erhellte sich und sofort rannte ich los.

Meine Füße donnerten über die Lichtung und schon nach kurzer Zeit hatte ich diese überquert und entfloh der warmen Sonne im Schatten des Waldes. Eine angenehm kühle Brise umgab mich, während ich mich weiter von der Macht ins Innere des Waldes führen ließ. Über mir in den Baumkronen zwitscherten Vögel und ich hörte ihre Flügel flattern, sobald diese meine knirschenden Schritte vernahmen. Ich lief weiter und weiter, folgte dem Ruf der Macht und blickte sehnsüchtig nach vorn. Bald würde ich Ben gefunden haben, da war ich mir sicher.

Schon eine Stunde folgte ich der Macht durch den Wald und langsam ließ meine Ausdauer nach. Mittlerweile war die Dämmerung eingebrochen, was den Wald in ein düsteres Licht legte. Durch den aufkommenden Nebel wirkte meine Umgebung unheimlich und ich fing aufgrund der Abendfrische an zu schlottern. Meine Geschwindigkeit verlangsamte sich und ich entschied mich dazu eine kurze Verschnaufspause einzulegen. Beide Hände stützte ich auf meine Knie und atmete hastig ein und aus. Es dauerte eine Weile bis sich meine Atmung reguliert hatte und mein Körper wieder Energie gewann. Nach etwa zehn Minuten setzte ich mich wieder in Bewegung, jedoch nun etwas langsamer. Vor mir schlängelte sich der rot leuchtende Faden über den Waldboden und schien in der Ferne im Nebel zu verschwinden. Ich musste mich beeilen, denn bei Einbruch der Dunkelheit war der Wald nicht unbedingt ein sicherer Ort. Automatisch wanderte meine Hand zu meinem Lichtschwert, welches an meinem Gürtel baumelte, und meine Augen blickten wachsam umher. Wurzeln, welche verborgen im Nebel lauerten, erschwerten mir den Weg und auch die herannahende Finsternis der hereinbrechenden Nacht machte es mir nicht gerade einfach meine Suche nach Ben fortzusetzen. Aber ich musste ihn einfach finden, weshalb umkehren nicht in Frage kam! Ich würde es mir nie verzeihen, wenn ihm etwas zustoßen würde.

Plötzlich riss mich eine aus dem Boden ragende Wurzel, über welche ich stolperte, zu Boden und ich klatschte mit dem Bauch in den feuchten Dreck, da ich kaum Zeit zu reagieren hatte, um mich abzustützen. Ein unangenehmer Schmerz zog sich durch meinen mittlerweile erschöpften Körper und ich stöhnte auf. “Verdammt!“, zischte ich schmerzverzerrt. Doch irgendwie kam mir diese ganze Situation so seltsam vertraut vor...

Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Mein Traum! Die Bilder tauchten erneut vor meinem inneren Auge auf: Ich, wie ich durch den nebeligen Wald lief und über eine Wurzel stolperte....und dann Ben, welcher mir die Klinge ins Herz rammte. Meine Augen weiteten sich vor Schreck und ein entsetztes Seufzen entwich meiner Kehle. Panik und Angst erfüllten mich. Sofort rappelte ich mich auf und hielt panisch nach Ben Ausschau.

Doch ich konnte ihn nirgends ausmachen...er war nicht dort, wo er in meinem Traum stand. Jedoch bemerkte ich, dass der rot leuchtende Faden, welcher mich hierher geführt hatte, verschwunden war. Ben musste also hier sein. Er hatte also Recht gehabt ...es war wirklich eine Vision und nicht nur ein unbedeutender Traum. Aber es durfte nicht war sein! Es konnte einfach nicht wahr sein! Angsterfüllt ließ ich meinen Blick durch die Dunkelheit schweifen, aber ich konnte nichts entdecken. Einfach nur Stille.

Doch plötzlich durchbrach das Surren eines gerade aktiviertem Lichtschwertes diese herrschende Stille und ließ mich geschockt zusammen zucken...

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So Leute....

Ich bin endlich wieder da mit einem neuen Kapitel😅

Erstmal eine riesen Entschuldigung von mir, dass es so lange gedauert hat. Doch ich hatte einfach extrem viel um die Ohren. Aber damit will ich euch gar nicht lange aufhalten.

Hoffe, dass ich euch trotz des langen Wartens mit diesem Kapitel zufrieden stellen kann😇

Könnt gerne eure Meinung dazu in den Kommentaren dalassen; würde mich sehr freuen!😊💕

Danke für's Lesen und Voten! ❤

PS: Ich schreibe in nächster Zeit sehr viel Klausuren, weswegen es wohl leider wieder etwas dauern wird bis das nächste Kapitel erscheint. Dafür entschuldige ich mich schon mal im voraus :/

The light in you 2 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt