Die Jugendliebe von Michael Patrick Kelly

➡ Kapitel 11 ⬅

,,Wo fahren wir eigentlich hin?", wechsel ich dann das Thema. Darüber haben wir noch nicht so wirklich gesprochen. ,,Es geht nach Rostock", informiert John mich. Also haben wir noch ein paar Stunden vor uns, aber bei den Kellys ist eine Fahrt immer lustig. Besonders Jimmy kann es nicht lassen, immer lustige Grimassen zu ziehen. Aber das ist eben typisch Jimmy und so lieben wir ihn auch. Barby hat ihren Kopf an meiner Schulter abgelegt und ein bisschen ihre Augen geschlossen. Ich lehne mich im Sitz zurück und versuche mich auch noch etwas zu entspannen. Der einzige, der es nicht konnte ist Joey. Trotzdem das er krank ist, hat er sich bereit erklärt, den Fahrer zu spielen.
Eine gefühlte Ewigkeit später sind wir dann endlich in Rostock angekommen. Ich empfinde diese Fahrt diesmal als etwas anstrengender, vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Keine Ahnung. Jedenfalls bin ich echt froh, dass ich aussteigen und mich etwas bewegen kann. Hier in Rostock geben wir erst ein Straßenkonzert und am Abend dann sogar ein richtiges. Der Vorteil daran ist, dass wir dadurch wieder etwas mehr Geld verdienen. Eigentlich geht es uns weniger um das Geld, sondern um die Menschen mit unserer Musik zu beeindrucken, dass zu tun, was wir schon seit Kindheitstagen lieben.
Wir bereiten schon einmal alles nötige vor und machen dann noch weiter und so. Doch als ich eine Nachricht von Joelle und den Text lese, bleibt mir ein Kloß im Hals stecken.
Am liebsten würde ich das ganze hier Absagen und schnellstmöglich nach Belgien zu Joelle fahren. Ich glaube, sie könnte jetzt einen Kumpel gebrauchen.
Aber widerrum kann ich das meinen Geschwistern nicht antun, da sowieso schon zwei Krankheitsbedingt ausfallen. Oder würden sie dafür Verständnis zeigen? Ich weiß nun gerade überhaupt nicht, was ich jetzt tun soll. Ich merke nur, wie mir etwas mulmig wird und ich mich sofort auf den Boden setze.
,,Paddy, are you okay?", höre ich John besorgt fragen. John legt seine Hand auf meine Schulter und sieht mich besorgt an. ,,J-Joelle", mehr bringe ich nicht zu stande. Diese Nachricht schockt mich. Ich will ihr so gerne helfen, wenn ich hier nur wegkommen würde. Meine Gedanken sind gerade nur bei diesem Mädchen. ,,Was ist mit ihr? Ist ihr etwas passiert?". Ich nicke, weil ich nicht fähig bin, irgendwas zu sagen. ,,Du kannst nach diesem Auftritt zu ihr nach Belgien fahren, okay? Ich lasse mir was einfallen".
Ohne etwas zu sagen, umarme ich John ganz fest. Jetzt gleich nur noch schnell den Auftritt hinter mich bringen und dann in den nächsten Zug. Abgeholt wurde ich von ihrer Mutter, sie hat wohl meine Nummer von Joelle..