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Es war ein warmer, angenehmer Tag mitten im Frühling

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Es war ein warmer, angenehmer Tag mitten im Frühling. In wenigen Wochen sollte Sommeranfang sein und man konnte bereits an vereinzelten Tagen in kurzen Klamotten vor die Tür gehen, ohne zu frieren. Die Eisdielen waren meist überfüllt und man bekam nur schwer einen Platz, weil halb Seoul dem aufziehenden Sommer mit einem kühlen Eis vertreiben wollte.

Erschöpft legte ich den Kopf auf das kühle Holz des Tisches, an dem ich saß und schloss meine Augen. Die warme Luft und teilweise hohe Luftfeuchtigkeit machten mich fertig, ich schwitzte mehr als ohnehin schon. Eigentlich hatte ich geplant, heute einen Tag frei zu machen und mit meinen Freunden ins Schwimmbad zu fahren. Doch daraus würde wohl nichts werden.

Als ich meine Augen wieder öffnete, kniff ich sie fast im selben Moment wieder zu. Die Sonne schien unbarmherzig vom Himmel hinab und viel durch die großen Fenster des Saals, in dem ich mich befand. Ich und neunundvierzig andere.

Es herrschte eine Stimmengewirr, das mich schier verrückt machte. Von überall her konnte man Gesprächsfetzen aufschnappen, ein Gespräch komplett zu belauschen war unmöglich. Hier lachte mal jemand hysterisch auf, dort hörte man wildes Gekichere. Das war der Nachteil daran, dass alle Anwesenden weiblich waren, mich eingeschlossen.

Stille kehrte erst ein, als die Tür, die von der Bühne weg führte, auf ging. Erleichtert atmete ich auf und setzte mich gerade hin. Innerlich hoffte ich, dass ich die ganze Sache jetzt schnell hinter mich bringen und dann wieder heraus an die frische Luft könnte. Durch die große Anzahl der Leute in diesem Saal war die Luft denkbar schlecht und das die Sonne auch noch ungehindert auf das Dach schien und somit auch das Innere erhitze war nicht gerade förderlich.

Auch meine Kameradinnen kamen zur Ruhe und begaben sich auf die Plätze, wobei einige sich einfach auf die Tische setzten. Plötzlich herrschte im Saal eine beängstigende Stille, von der man Sekunden zuvor nur hatte Träumen können, man hätte eine Stecknadel fallen hören können.

Den Saal betraten nun fünf Personen, ein Raunen ging durch die Reihen der nervösen Mädchen. Zugegebener Maßen reckte auch ich mich ein wenig, um eine bessere Sicht auf die Männer haben zu können. Einer der Männer war groß gewachsen und schlank, seine schwarzen Haare waren zurückgegelt und in seinem Anzug sah er sehr wichtig aus.

Dieser Mann war Jung Soheon, der zukünftige Manager der neuen Subunit von NCT. NCT war eine berühmte Idolgruppe, die unter SM Entertainment unter Vertrag stand und nur aus männlichen Mitgliedern bestand. Bis jetzt.

Vor ein paar Wochen hatte man beschlossen, dieser sonst nur aus männlichen Mitgliedern bestehenden Gruppe einen weiblichen Touch zu versehen. Sämtliche weiblichen Trainees waren zusammen gekommen und mussten in fortlaufenden Tests ihr Können unter Beweis stellen. Und all diese Trainees waren gerade hier versammelt.

Ich selbst war vor dreieinhalb Jahren zu SM Entertainment gekommen und hatte mich seitdem sehr verbessert, sowohl in meinen Tanzfähigkeiten, als auch in meinen stimmlichen Angeleinheiten. Es war schon immer mein Traum gewesen ins Musikbusiness einzusteigen und SM Entertainment hatte damals nach neuen Trainees gesucht. Es waren anstrengende Jahre gewesen, in denen mir doch einige der Mädchen hier in diesem Saal ans Herz gewachsen waren. Neben dem täglichen Training hatte ich auch meinen Schulabschluss gemacht und ging arbeiten.

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