Wenn das jetzt eine Falle ist bin ich am Arsch, aber das würde meine Tante niemals machen, oder? Ach, so ein Dreck vertrauen ist scheiße und unberechenbar. Ich sollte wieder gehen, aber dann würde ich Freya im Stich lassen. Das Mädchen mit den silbernen, welligen Haaren und braunen Augen. Bei diesem Gedanken musste Emeron lächeln. Sie macht mich so glücklich, bloß für wie lange? Ich habe sie nicht verdient, im Gegenteil, ich bin verantwortlich dafür, dass sie als Prinzessin aufgewachsen ist. Das alles nur wegen des jugendlichen Leichtsinnes und dem Stolz. Ändern konnte ich daran nun auch nichts mehr. Aber wenn ich ehrlich bin will ich das nicht mehr. Ich hätte sie sonst nicht kennengelernt und lieben gelernt. Ohne sie würde ich immer noch meinem Vater hinterherrennen. Doch durch sie habe ich es erkannt was ein falsches Spiel er spielt. Tja ich würde sagen, Rache ist süß und jetzt spiele ich mit ihm Spielchen. Er hat es nicht anders verdient. Elendiger S*ck. Hätte ich es bloß früher gesehen was er da tut. Ein Tyrann aus mir und meinem Bruder zu machen. Ich wünschte es wäre vorbei, doch das ist es noch lange nicht, darauf kann mein Vater sich verlassen. Alles wäre einfacher, aber wenn ich mich nicht auflehne wird es immer so weiter gehen und ich kann, nein, ich will das nicht zu lassen. Dunkle Erinnerungen mischten sich in seine Gedanken. Ein dunkler Raum. Beleuchtet von einer schwachen Kerze, die an einer Steinwand befestigt ist, war die einzige Lichtquelle. Ein kleiner Junge, mit braunen Haaren und blau-grün schimmernden Augen, blickte durch einen Spalt der großen, dunklen Holztür. Im innerem des Raums schienen sich zwei Stimmen eine heftige Auseinandersetzung zuliefern. "Dann fahr zur Hölle da wo du herkommst!" schrie eine weibliche Stimme laut. "Das hättest du gerne Lucinda, du mieses Weib. Sprich so nicht mit mir oder du wirst in den Tartaros versauern!" drohte eine tiefe, männliche Stimme. Ein helles Lachen war zu hören von der weiblichen Stimme "Das würde mein Vater niemals zu lassen, dies weiß du doch Louis. Selbst wenn was willst du unseren Sohn, denn, dann sagen?". "Immerhin ist er noch jung, er würde mir alles glauben, du bist bloß eine dumme Schnepfe, die glaub ihr Vater würde sie retten", die Missachtung in der Stimme des Mannes war deutlich zu hören. "Louis! Untersteh dich. Ich war diejenige die dir treu war und nicht mit jedem daher gelaufenem rumgemacht habe!". Emotionen brodelten in den beiden, das konnte der kleine Junge spüren und er wusste wer diese Personen waren. Es waren seine Eltern. Man sah wie sich die Schatten der beiden am Boden. Sein Vater, zumindest vermutete das er es war, schritt auf seine Mutter zu, diese jedoch wich schnell zurück. Alexander wusste das er hier fehl am Platz war, doch er konnte, nein, er wollte nicht gehen. Er blickte nun vom Boden hinauf und sah klar seine Eltern. Seine Mutter hatte panische Angst denn sein Vater hatte sie festgepackt am Hals und hob sie hoch, mit beiden Armen. "Du elendiges, Drecks Weib. Schmor in der Hölle, du warst nichts weiter als ein Mittel zum Zweck. Alles war gelogen. Hättest du doch bloß auf deinen Vater gehört. Liebe ist nämlich tödlich, tödlicher als Alkohol". Als Louis diesen Satz zu Ende gesprochen hatte würgte er seine Frau. Ungewollt vor den Augen seines Sohnes. Denn er wusste nicht, dass er sie beobachtete. Seine Mutter versuchte sich zu befreien, doch die Gewalt, die er auf sie ausübte, war zu stark, verzweifelt strampeln sich und versuchte sich aus dem Griff zu lösen, dies gelang ihr nicht. Sie wurde immer schwächer und erstickte. Der Junge konnte nicht eingreifen er war schockiert, es war als wäre er eingefroren. Leblos hang seine Mutter in den Händen des Mörders, sein Vater. Dieser legte sie vorsichtig in das große Himmelbett, deckte sie zu als wäre nie etwas gewesen. Keine Trauer, keine Reue keine Emotionen. Das Gesicht war ausdruckslos. Alexander konnte nicht mehr. Er entfernte sich und rannte, so schnell als ginge es um sein Leben, in sein Zimmer. Eine Träne fuhr Emerons Wange herunter als er an diese Erinnerung dachte. Mein Vater war ein Monster, ein Mörder, ein Tyrann und vor allem nicht mehr sein Vater. Ich werde es ihm heimzahlen, selbst wenn ich dabei sterben würde. Ich bin es ihr schuldig, hätte ich ihr damals geholfen wäre sie noch am Leben. Schnelle Schritte ließen Emeron aus seinen Gedanken aufwachen. Um die Ecke kam Freya angerannt. Sofort lächelte er sie an. Doch Freya sah nicht glücklich aus bei seinem Anblick. Sie bremste ab und blieb genau vor ihm stehen. "Was ist los?" verwundert schaute er sie an. "Du bist ein ARSCHLOCH!" antworte sie ihm und betonte das letzte Wort. Emeron fiel es wieder ein. Der Kuss. Schnell schlang er seine Arme um sie, drückte sie an sich und beugte sich hinunter zu ihr. Dann drückte er seine Lippen auf ihre. Freya war überrascht und erwidert den Kuss. Widerwillig löste er sich von ihr. Der Kuss war atemberaubend, schöner als er sich jemals vorstellen hätte können. Ihre Lippen so weich, so zart, schöner als jegliche Lippen die er schon geküsst hatte. Wenn er könnte würde er die Zeit anhalten und es immer und immer wieder tun. Sie war alles für ihn. Emeron spürte wie Freyas Herz vor Liebe das Glühen begann auch ihr hatte der Kuss viel bedeutet. Als Emeron jedoch sah was sie an hatte konnte er sich eine Bemerkung nicht verkneifen. "Also ich könnte nicht in so einem Kleid laufen" lachte er. "Tz du bist ja auch viel zu fett dafür" konterte Freya frech, auch wenn das nicht wirklich ein Argument war immerhin war Emerson sehr sportlich deswegen hatte er auch einen muskulösen Körper. "Ey, ich bin nicht fett, das sind Muskeln" schmollte er. Freya lachte nur. "Lass uns gehen bevor dein ach so toller Wächter kommt", Emeron griff ihre Hand, die so weich und zart war wie ihre Lippen. Bei diesem Gedanken bekam er Gänsehaut. Langsam machten die beiden sich auf zu Emerons Lager. Als sie ankamen dämmert es langsam. Ihr Kleid war verdreckt und zerrissen. Sie sah schon heiß aus, so mit zerrissenem Kleid mit den wilden braun gelockten Haaren, die nicht mehr fein, säuberlich geglättet waren, sondern jetzt wieder lockig über ihrem Gesicht hingen. Ihre braunen Augen, mit den langen Schwarzen Wimpern, ihre kleine Nase und ihre roten Lippen. Sein Verlangen war stark sie zu küssen, doch er konnte nicht nachgeben, er durfte nicht. "Erde an Emeron" Freya fuchtelt mit ihrer Hand vor sein Gesicht rum. "Hä ja wad den?" verwundert blickt er sie an. "Du sabberst, Emeron" sie deutet mit ihrem Zeigefinger auf seine Brust. Emeron schaute hinunter. Ups. Peinlich berührt wischte er sich den Fleck weg. "Wie wäre es, denn wenn du aus deinem schmutzigen und kaputten Kleid rausschlupfst, dich wäscht, und währenddessen besorgt ich dir was neues zum Anziehen?" schlug er vor. "Vergiss es, du willst mich bloß nackt sehen" lachte Freya. "Damit hast du gar nicht mal so Unrecht" schmunzelt Emeron. Freya schüttelt den Kopf "Diesen Gefallen tu ich dir bestimmt nicht". "Musst du aber, ich geb dir sogar meinen Mantel" bot er ihr an. "Wo soll ich mich überhaupt waschen du hast hier nicht mal Wasser" beschwerte sich das braunharrige Mädchen. "Ich zeigs dir". Emeron ging zur Hecke, die sein Lager umgibt. Zweckte sich durch und dann stand er direkt vor seiner improvisierten Dusche. Es war eher eine Regendusche. Ein Ende des Schlauches war an einem Ast des Baumes festgemacht und das andere war irgendwo oben an der Baumkrone, unten drunter war eine kleine Wanne, die das Wasser auffangen würde. "Damit das Wasser laufen kann musst du das hier aufdrehen" dabei zeigte er auf ein Rädchen, das an dem Duschkopf war. Freya nickte nur stumm. Die Ecke wo die Regendusche stand war gut vor ungewollten Blicken geschützt. "Wo soll ich das Kleid hintun?", fragte sie und sah ihn an. "Des kannst mir geben", meinte Emeron und streckte seine Hand aus. "Also soll ich mich jetzt sofort ausziehen vor dir! Willst mich doch nackt sehen" unsicher schaute sie ihn an. Emeron drehte sich mit dem Rücken zu ihr "Wenn du fertig bist hänge es auf meinem aus gestrecktem Arm" wies er sie an. Freya zog sich das Kleid aus, hang es an Emerons Arm, dann ging sie duschen. Emeron entfernte sich, quetschen sich durch die Hecke, und hockte sich auf einen Stuhl an seine Werkbank dann machte er sich an die Arbeit für Freya ein geeignetes Outfit zu kreativen, sowas war noch nie seine Stärke. Er ist nicht besonders kreativ oder hat es mit Feinarbeit. Er ist eher so der grobe Typ. Trotzdem versuchte er es und das Endergebnis war nicht mal so schlecht. Emeron konnte zwar nicht zu 100 Prozent sagen, dass es ihr passt doch ihre Figur kannte er. Sie wusste es zwar nicht, aber er hatte sie schon mal ohne Kleidung gesehen. Aufjedenfall gefiel es ihm. Doch plötzlich schlangen sich Hände um ihn. Er wusste genau welche Hände es waren. Freyas Hände. Zart, weich, blass und nass. Er hatte ihr vergessen seinen Mantel hin zu legen. Ihre Hände waren auf seinem Brustkorb und er spürte wie ihre nassen, dunklen Haare über seinen Nacken und seine Wange streiten. Er umfasste ihre Hände und stand vom Stuhl auf. Drehte sich und blickte sie an. Sein Atem stockte dabei ließ er ihre Hände los, er musste der Versuchung widerstehen. Sie sah verdammt gut aus. Er schluckte schwer. Freyas Blick glühte, sie hatte keine Scheu mehr, keine Unsicherheit. Langsam zog sie ihm seinen schwarzen, langem Mantel aus. Er packte wieder ihre Hände "Freya, nein, nein du...". Sie legte ihren Zeigefinger auf seine Lippen und zog seinen Kopf zu ihr. Dann küsste sie ihn ab, diesem Moment konnte, nein er wollte ihr nicht mehr widerstehen. Er küsste sie mit einer Intensivität wie nie noch niemanden zuvor. Seine Hände hoben sie hoch und er trug sie zu seinem Bett, indem er sie hinlegte und er sich mit dazu.
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Skyla Das veränderbare Schicksal
JugendliteraturIch sah sie. Sie. Diejenige die hätte sterben sollen. Diejenige die ich fast umgebracht habe. Diejenige die ein Leben lebt was nicht für sie bestimmt ist. Sie ist diejenige die denkt das sie mich nicht kennt. Die ohne das Wissen ist das ich sie umge...