Blood - Eliza Miracel

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Ich hackte mich bei Carrie ein und grinste sie an, "Ich fand den Film super!"
"Ich auch.", sie warf den Kopf in den Nacken und ließ ein lautes Lachen ertönen, "Das müssen wir öfter machen."
Hinter uns verdrehte Logan die Augen.
Ich seufzte auf. Allein der Gedanke an ihn, ließ mein Herz schneller schlagen, aber wenn ich dann vor ihm stand, er mich in den Arm nahm und mich küsste, schlug mein Herz einen Salto nach dem Anderen. Manchmal wunderte ich mich, dass es nicht wehtat, wenn es in meiner Brust so herumsprang.
Aber Carrie konnte mich da beruhigen...; Bio-Leistungskurs.
Hinter uns hörte ich die Anderen lachen.
Nach so einem Film konnte die Stimmung ja auch nur super sein.
"I'm not a stranger to the dark.
Hide way, they say.
'Cause we don't want your broken parts...", sangen wir im Chor.
"Es war..."
Super hatte Julie wohl sagen wollen, aber sie wurde unterbrochen, von dem lauten Schrei eines Kindes.
"Was war das?!", ich sah mich verwundert um.
"Sie wissen, wieso sie bezahlen müssen?!", sagte eine dunkle Stimme aus Kinosaal 8.
"J-Ja.", sagte eine zweite Stimme, "Aber lassen sie bitte meine Familie da raus."
Eilig machte ich ein paar Schritte auf den Kinosaal zu.
"Lass doch, Eli.", sagte Alayne, doch ich ignorierte sie und schlüpfte durch die Tür.
Meine Brust zog sich zusammen, als ich nach Luft schnappte.
Zwischen den Kinositzen stand ein Mann.
Der Lauf einer Pistole drückte sich in seine roten Locken.
"Lasst sie gehen!", flehte der Mann und in dem Moment sah ich die Frau und die zwei Kinder.
Der Mann, der bei den Kindern und der Frau stand, lachte auf, "Der Name  Jackson Gowen sagt dir etwas, nicht wahr?"
Der Rorhaarige nickte.
"Dann weißt du auch sicherlich, was wir tun müssen."
Wieder nickte er, dieses Mal die Augen schmerzlich zusammengekniffen.
Er lehnte sich zu der Frau, die zwei Sitzreihen über ihm stand und die beiden Kinder fest an sich drückte.
Tränen liefen ihr die Wangen hinunter.
"Kira...Ich liebe dich, Schatz!", sagte er und nahm ihr Gesicht in die Hand, "Und das wird sich nie ändern!"
Er küsste sie fest auf den Mund, bis sie schluchzend zusammenbrach.
"Henry? Ella?", er strich den Beiden Kindern über die Haare, "Es wir alles gu-."
Der Knall war so laut, dass ich zusammenzuckte.
Ich sah, wie aus dem Kopf des Rothaarigen Blut tropfte.
Nein! Da tropfte nichts! Es floss aus der Wunde auf den Boden.
Er kippte zur Seite, als wäre er eine Marionette, der man die Fäden durchtrennt hatte.
Mein Schrei wurde durch Logans Hand aufgehalten, der sich hinter mich geschoben hatte.
Die Frau -Kira?- schrie auf und drückte die Gesichter ihrer Kinder fest an sich.
"Edward!", schrie sie den Toten an, "Edward! Wag es nicht!"
Der Mann, der die Waffe auf die Kinder und sie gerichtet hatte, lachte auf. Es war ein dunkles, bedrohliches Lachen.
Drei Schüsse fielen und Sekunden später fielen drei Körper mit dumpfem Aufprall zu Boden.
Der Kopf des kleinen Jungen schlug ein paar Meter weiter auf.
Dieses Mal konnte auch Logans Hand nicht verhindern, dass ich aufschrie.
Die Männer wirbelten zu uns herum.
Und das war der Moment, in dem ich mich aus meiner Starre befreite und rannte.
Zu acht rannten wir aus dem Kinosaal, Logan und Julie, Carries kleine Schwester, an unserer Spitze.
"Stehen bleiben!", brüllte einer der Männer und wir rannten noch schneller.
Meine Muskeln begannen zu brennen und mein Atem pfeifte.
"Wohin?!", brüllte Micheal, "WOHIN?!"
Logan und Julie bogen um die Ecke, "Zum Bahnhof."
Und schon da wusste ich, dass ich es nicht schaffen würde.
Hinter mir hörte ich Schüsse.
"SCHNELLER!", schrie Timothy und riss Alayne mit sich.
Hundert Meter weiter war ich schon fast fünf Meter hinter den Anderen und ich wusste, dass es noch bestimmt 200 Meter zum Bahnhof war.
Außer Logan und Julie konnte das echt niemand durchhalten.
"Eliza!", schrie Carrie zwei Meter vor mir, "Eliza, jetzt komm schon!"
Ich keuchte. Mein Herz hämmerte in meiner Brust.
Aber wie durch ein Wunder hielt ich es durch.
Wir sprangen in eine S-Bahn und stützten uns an einander ab.
Ich rutschte vollkommen geschockt an der durchsichtigen Glaswand hinunter.
"Eliza?", flüsterte Logan und hockte sich neben mich, "Eliza?"
Ich wollte nicht, dass er mich umarmt, denn ich wusste, wenn er mich umarmt, würde ich anfangen zu weinen und nie wieder damit aufhören.
Aber er tat es trotzdem.
Ich schluchzte auf, "Sie sind tot. S-sein Kopf! Es...Es waren doch noch Kinder."
Hysterisch schluchzend vergrub ich das Gesicht an Logans Brust.
Neben mir brach Julie in Tränen aus, dann Carrie...
Ein alter Mann stand auf und trat auf uns zu.
"Was ist denn passiert?"
Logan sah auf, "Wir...wir sind Zeugen eines Mafiamordes geworden."
Bei dem Wort Mafiamord zuckte ich zusammen.
"Oh Gott!", stieß Fue aus, "Oh Gott! D-dann...verfolgen die uns doch."
Der Mann hatte schon sein Handy gezückt, "Ich rufe die Polizei. Vielleicht sollten sie ihre Eltern anrufen."
Wir nickten monoton.

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