Brautkleid und Wäsche

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Lilly POV

Freudig, dass ich meine Mutter endlich wieder in die Arme schließen konnte und natürlich auch darauf, dass ich mir ein Kleid aussuchen würde, enterten wir gemeinsam einen Laden. 

"Ach du heilige Scheiße. Wie willst du hier was finden? Das sieht doch alles gleich aus." staunte Shannon nicht schlecht. 

"Shan, keine Sorge. Das wird schon." machte meine Mutter Shannon Mut. Ich musste beim Anblick von Shannon schmunzeln. Er war vollkommen überfordert und sein Blick ging hektisch zwischen mir und meiner Mutter hin und her. Wahrscheinlich bereute er gerade seine Zusage mein Trauzeuge zu sein. Ich wand mich an eine Verkäuferin und zusammen suchten wir einige Kleider nach meinen Vorstellungen aus und nachdem wir vier Stück gefunden hatten, verschwanden wir in der Kabine. Allein konnte ich diese Menge an Stoff nie und nimmer bewältigen. 
Shannon und meine Mutter machten es sich auf einem Sofa bequem und unterhielten sich angeregt. Mir gefiel es, dass die beiden sich so gut verstanden und hoffte, dass Sam sich auch mit meinen Eltern verstehen würde. Sam war manchmal ein wenig eigen, man musste ihn einfach erst mal kennen lernen. Aber dann musste man ihn einfach mögen. 

"Na ja, mein Fall ist das ja noch nicht so. Ich seh da aus wie eine Presswurst." sagte ich in der Kabine zu der Verkäuferin und beäugte mich kritisch im Spiegel. 

"Komm raus da, dass will ich selbst sehen." kommandierte mich Shannon. 

"Darf ihr Mann denn das Kleid schon sehen? Das bringt doch Unglück." fragte mich die Verkäuferin und nickte in Richtung wo sie Shannon vermutete.

"Nein, das ist nicht mein Mann, er ist mein Trauzeuge." 

"Nun komm schon raus, ich will das jetzt endlich sehen!" rief Shannon ungeduldig. Ich setzte ein Lächeln auf und lüftete den Vorhang. Shannon brach in Gelächter aus und auch meine Mutter konnte sich ein grinsen nciht verkneifen. 

"Definitiv Presswurst, meine Süße. Das geht gar nicht." presste er hervor und schlug sich auf die Oberschenkel. Beschämt ging ich wieder zurück in die Kabine und fluchte leise vor mich hin. Ich wusste, wenn ich Shannon gefalle, dann würde ich Sam auch gefallen. 

"Okay, dann das nächste." meinte ich motiviert und schälte mich aus dem einen Kleid in das nächste. 
Als ich mich im Spiegel betrachtete, strahlte ich. Ja, dass war auf jeden Fall in der engeren Wahl. Ich trat nach vorn zu den beiden und wartete auf Kommentare. 
Shannon blickte mich nur an und bekam den Mund nicht mehr zu und typisch meine Mutter, die hatte Tränen in den Augen. 

"Und? Was sagt ihr??" fragte ich vorsichtig. Ich war mir nicht sicher. So ein Kleid hatte ich noch nie an und ich war doch eher der Jeans und Shirt Typ. Und Shannon's Meinung war mit ungemein wichtig. Er kannte mich noch besser als meine Mutter. Das Kleid war schulterfrei mit Schnürung am Rücken, dann ein sehr weiter Rock und um die Taille ein weißes Band zur Schleife gebunden. Die Haare hatte ich schnell zu einem Zopf gebunden und die Verkäuferin steckte mir noch einen halblangen Schleier in die Haare den ich vorn übers Gesicht fallen ließ.Ich atmete tief durch bevor ich die Kabine verließ.
Meiner Mutter stiegen die Tränen in die Augen und Shannon bekam den Mund nicht mehr zu. 

"Du siehst... Wow.. Das ist unglaublich." flüsterte er. Nun standen mir ebenfalls die Tränen in den Augen. Shannon war begeistert. Das war mir wichtig. Shannon stand auf und nahm mich vorsichtig in den Arm, hob den Schleier an und küsste mich sanft auf die Wange.

"Das machst du ja richtig professionell, mein Schatz." neckte ich ihn und zwickte ihn in die Seite. Shannon rollte mit den Augen und murmelte etwas unverständliches. 

"Okay, ich kaufe das. Wenn ich noch mehr Kleider anprobiere, dann kann ich mich nie entscheiden. Shannon atmete hörbar aus und ließ sich wieder neben meine Mutter auf die Couch fallen. 

"Gott sei Dank. Ich hab mich schon Stunden hier drin gesehen." Ich streckte ihm die Zunge raus und ging wieder in die Umkleidekabine. Geändert werden musste es kaum, meine Mutter würde das Kleid in den nächsten Tagen abholen. 

Shannon POV

Lilly sah einfach nur wunderschön aus. Ich konnte mir Lilly bisher in solch einem Kleid nicht vorstellen. Wann trug sie schon mal Kleider, außer ihre leichten Sommerdinger? Sie fühlte sich wie ich in Jeans und Shirt am wohlsten. Alles musste praktisch sein und nicht zu kompliziert. 
Aber dieses Kleid stand ihr einfach perfekt. 
Ich atmete trotzdem erleichtert aus, als Lily meinte, dass sie dieses Kleid kaufen würde. Noch mehr solche Kleider hätte ich nicht ausgehalten. Sie sah neben wunderschön auch noch rattenscharf darin aus. 

"Kennst du Sam eigentlich schon? Wie ist er so?" fragte mich Elena plötzlich. Ein komplettes Arschloch, der die Nase verdammt weit oben trägt, der alles besser weiß und so was von arrogant ist, dass es zum Himmel stinkt und definitiv der falsche Mann für deine Tochter ist, schrie es in mir. Ich krallte meine Finger in die Armlehne, sammelte mich und antwortete schließlich.

"Ja, wir haben ihn kennengelernt. Er liebt Lilly." Mehr sagte ich nicht. Ich konnte nicht. Ich konnte ihr doch nicht sagen, dass ihre Tochter ein Arschloch heiraten würde. Sie musste das selbst sehen. Elena war wahrscheinlich die einzige Person die Lilly davon abhalten konnte. Weder Jared noch ich hatten da was zu melden. Lilly würde uns eher die Freundschaft kündigen, als sich von Sam zu trennen. 

Lilly POV

Draußen auf der Straße drückte ich meine Mutter noch einmal und wir verabredeten uns zum Abendessen. Jay und Emma würden auch kommen. Tomo verbrachte den Abend mit Vicky. 

"Danke, Mum. Bis nachher. Ich hab dich lieb." Ich drückte meiner Mutter einen Kuss auf die Wange und sagte dann zu Shan: "So, mein Liebster. Wir zwei gehen jetzt noch weiter shoppen." Ich winkte meiner Mutter noch und zog Shannon an der Hand weiter zum nächsten Geschäft. 

"Wo wollen wir denn jetzt noch hin? Ich hab keine Lust..." motzte Shannon und blieb stehen, riss sich von mir los und verschränkte die Arme vor der Brust. 

"Honey, ich brauch noch Unterwäsche... Sexy Unterwäsche. Und wer könnte das besser mit mir aussuchen als du. Komm jetzt. Da hinten ist ein Starbucks, da bekommst du auch einen Kaffee und nen Cookie." säuselte ich und zwinkerte ihm lieb zu. Shannon benahm sich manchmal wie ein kleines Kind. Seinen Blick, als ich sagte, dass ich Unterwäsche kaufen wollte, konnte ich nicht einordnen. Irgendwas war komisch. Aber egal. Ich schnappte mir wieder seine Hand und zog ihn weiter. 

Im Laden angekommen setzte sich Shannon sofort auf eins der bereitstehenden Sofas, schlürfte genüsslich seinen Kaffee und ich wühlte mich durch die Menge an Unterwäsche. Mit einigen Dingen auf dem Arm verschwand ich in der Kabine. 

"Ich weiß gar nicht, warum du das nicht mit Jill machst. Ich weiß nicht, was Sam gefällt." meckerte Shannon von draußen. 

"Klappe, Shan. Du bist ein Mann und wenn's dich anmacht, dann auch Sam." Shannon seufzte nur. 

Shannon POV

Ich hätte mich einfach mehr anstrengen müssen bei Halo. So schwer war das doch alles nicht. Dann würde ich jetzt hier nicht sitzen und Lilly gleich in Reizwäsche sehen. Nicht dass ich sie nicht darin sehen wollte, aber allein der Gedanke erregte mich jetzt schon. Wann hatte ich Lilly mal in solcher Wäsche gesehen? Noch nie. Hatte sie so was? Auf was stand sie eigentlich? Strapse? Korsage? Beides? Leder? Lack? Scheiße, ich wusste das alles nicht. Was machte mich an? Alles. Auf jeden Fall alles.

More than just friends... Part 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt