Kapitel 12

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Anorexie. Die Stimme, die in meinem Kopf herumschwirrte. Dieser unangenehme und schrelle Klang von ihrer Stimme brachte mich Dinge zu tun, die ich früher nie hinbekommen hätte. Wer hätte gedacht, dass der große Felix Hardy es schafft, innerhalb von 3 Monaten über 20 Kilo abzunehmen. Ich erreiche bald die Grenze unter 50 Kilo.

„Du hast viel erreicht. Felix Hardy." hauchte diese Stimme mit dem schrellen Ton durch meinen Kopf. Ich schaute verlegen auf den Boden und meinte: „Ja. Das habe ich. Ich habe viel geschafft." antwortete ich erfreut und schaute auf den nicht laufenden Fernseher, der mich und mein Aussehen spiegelte.

„Nur weil du schon so viel erreicht hast, muss es nicht heißen, dass du schon fertig bist. Felix." ergänzte Anorexie. Was soll ich noch tun? Ich war immer noch dick. Nein ich war nicht dick! Ich war Fett! Ich war nicht gut genug für Rewi. Mich wollte niemand mehr haben, egal wie viel ich abnehme. Mich wollte niemand. NIEMAND WOLLTE SO EIN FETTES ARSCHLOCH!

In mir ströhmten soo viel Gedanken. Rewi konnte mich verführen. Rewi konnte mit mir Kuschlen. Rewi und ich konnten uns ohne Ende küssen, aber ist das alles auch wahre Liebe. Seit dem Vorfall mit dem Spiegel vertraue ich nichts mehr. Nichts mehr konnte ich trauen. Nicht mal mir selbst konnte ich noch trauen.

Das waren zu viele Gedanken ich fiel auf meine Knien. Ich bekam einen Nervenzusammenbruch und mir war alles schwarz vor den Augen. Dies beschreibe meine Leere im Kopf. Ich wusste selbst nicht mehr weiter. Ich wollte ein Ziel: Eine Tolle Figur und jeden gefallen. Ist das so schwer?

Ich brach in Tränen aus und aus meinen Augen floss ohne Ende meine Verzweiflung runter. Meine Finger drückten sich an meine Handflächen und ich schaute auf die Decke, dir ich nur noch leicht erkennen konnte.

„WIESO TUST DU ES MIR AN!"
„WIESO MUSS ICH DAS OPFER SEIN?"
„WIESO MUSS ICH SO VERDAMMT LEIDEN"
„WIESO KANN ICH MEINE TRAUMFIGUR NICHT HABEN?"

In mir ströhmte Wut, aber es fließte auch Trauer durch mich. Aus mir strahlte Fröhlichkeit, aber ich zeigte auch meine verzweifelte Seite. Mich gab es in gut und böse.

Ich blickte zum Fernseher, der mich spiegelte. Ich schaute mich an und merkte: Ich bin nicht dick. ICH BIN FETT! Ich bin VERDAMMT FETT!

Das redete ich immer weiter in mir ein und ich wurde immer lauter. Ich saß da schreiend und tat nichts, bis ich hektisch aufgestanden bin und ich ein Porzellan, was neben mir an einem Tisch stand, gegen die Wand warf.

ᴀɴᴏʀᴇxɪᴇ | ʀᴇᴡɪʟᴢWo Geschichten leben. Entdecke jetzt