23.04.; 18:38; Montag
Es ist Montag, bei allen bekannt und bei allen gehasst. Es ist Montag, so kalt am Morgen voll mit Kummer und allen Sorgen. Es ist Montag, der Tag, der uns aus dem Bett direkt in den Alltag treibt, ohne vorher anzuklopfen und zu fragen: "na? bist du bereit?". Es ist Montag, ein Montag wie jeder andere. Ein Tag wie jeder andere, nur dass sein Name ihn unbeliebt macht. Wieso verfluchen wir den Montag? Wieso sind wir nicht sauer dass der Sonntag gegangen ist, sondern hassen ihn schon am Morgen, obwohl wir noch nicht einmal wissen was er uns bringt? Wenn die Woche mit einem Dienstag starten würde, würden wir dann weiterhin den Montag hassen und den Dienstag gut finden? Montag, der Name, der in dir Hass auslöst. Der Name den du lieber vermeidest zu sagen und weiter von deinem Sonntag träumst. Der Name dem du die schuld an deinem schlechten start gibst. Ein einfacher Name, der dein leben so beeinflusst. So wie du.
Du bist mein Montag. Bei mir bekannt und von mir gehasst. Du bist mein Montag. Du bringst mich schon am frühen morgen zum verzweifeln. Du bist mein Montag. Du kommst ohne Vorwarnung, tauchst einfach so auf, immer in den Momenten in denen ich denke es wäre alles wieder gut. Du bist mein Montag. So kalt und nass. Du reist mir die Decke von meinen nackten Körper, siehst mir zu wie ich erfriere. Wie mein Körper sich zusammen zieht unter deiner kalten seele. Du siehst mir dabei zu, wie sich meine Arme mit Gänsehaut überzogen werden und grinst dabei. Deine roten Lippen öffnen sich und mit deinen weißen Zähnen kommt ein lautes lachen hervor. Ein lachen tief aus deinem Herzen. Ein lachen das meine Herz zu eis werden lässt und mich zum erstarren bringt. Deine Augen sehen mich an. So tief und so weit wie das Meer. So unerforscht wie Grotten in den Bergen. So voller strahlen, wie die Sterne am Himmel.
Du fässt mich an. So wie Montag. Du ziehst mich auf die Straße so wie Montag. Dein Griff ist fest, so als würdest du mich nie wieder gehen lassen. Ich spüre deine Muskeln zucken, so als würdest du mich beschützen wollen. Deine schnellen schritte sind so bedacht, so als würdest du mit mir fliehen wollen. Du reist an meinen Armen und mir bleibt nichts über als das durchzustehen. So wie Montag.
Du ziehst mich an dich ran, so wie Montag. Du umfässt meine Hüften, so wie Montag. Du küsst meine Lippen, so wie.... Halt....
Ich öffne meine Augen. Ich liege schweiß gebadet in meinem Bett. Allein. Ich dreh mich auf deine Seite. Leer. Ich lasse meinen Kopf ins Kissen sinken und starre die nackte Wand an. Alle Fotos sind weg. Sie sieht so traurig und nackt aus. Ungeheuerlich. Mein Arm wandert unter die Decke, an die stelle wo normalerweise deine liegt. Nichts. Kalt. Leer. So wie ich seit du weg bist. So wie mein Leben seit du deines an einem anderen Ort weiter lebst. Meine Hand wischt meine Tränen weg. Nichtmehr so wie damals, als es deine Finger waren, die meine Tränen trockneten und deine Worte die mich zum lachen brachten. Es ist anders. Sehr anders. Es ist alles anders seit du weg bist. Ich kann nichtmehr schlafen, essen, reden, lachen, leben. Nein, gott verdammt, selbst das aufstehen fällt mir schwer. Als du gegangen bist hast du den Boden mitgenommen, du hast meineTträume mitgenommen, meine gelüste, meine Worte, meine Stimme, mein Herz. Du hast mich ausgesogen. Alles mitgenommen was mich ausmacht und nurnoch meine Hülle zurück gelassen.
Du bist wie Montag. Du kommst ohne Vorwarnung, schmeißt alles auf den Kopf und gehst wieder. ohne ein "Na? bist du bereit". Ohne ein ich liebe dich.