Kapitel 14

221 2 0
                                    

Ich tat das, was sie von mir verlangte und ging duschen. Danach kam Mechi, gab mir Unterwäsche, die ich so niemals eigenständig angezogen hätte und sie lachte, als ich rot wurde. Schwarz und komplett aus Spitze. Ich will manchmal gar nicht wissen, was in Mechi's Kopf vor sich geht. Ich zog die Unterwäsche an und zog mir dann einen Bademantel über. Mechi zog mich in das andere Badezimmer und drückte mich runter auf einen Stuhl vor dem riesigen Spiegel. Dann machte sie sich an die Arbeit. Nach einiger Zeit kam Alba und machte sich zeitgleich mit Mechi an meine Haare.

Nach zwei Stunden waren die beiden mit ihrem Werk fertig und ich muss sagen, dass ich fand, dass ich umwerfend aussah. Am liebsten hätte ich jetzt geheult, aber Mechi würde mich töten, wenn ich ihr Meisterwerk an Make-up noch vor dem Ja-Wort zerstören würde. Also riss ich mich zusammen. Clara kam schon fertig gestylt ins Badezimmer und brauchte mein Kleid, in das die drei mir dann hinein halfen. Zum Schluss noch die Schuhe und fertig. Ich stellte mich vor den Spiegel und bewunderte mich selbst. Ich hab mich wirklich noch nie in meinem Leben so hübsch gefühlt wie in diesem Moment. „Danke" sagte ich an Mechi und Alba gewandt und nahm sie vorsichtig in die Arme. Die zwei lächelten nur zufrieden und gingen sich dann selbst fertig machen, während Clara bei mir blieb und mich ablenkte, von meiner steigenden Nervosität. Das schaffte sie sogar ausgesprochen gut und dafür war ich ihr sehr dankbar.

Als dann allerdings alle fertig waren und es losging, begannen meine Knie wieder zu wackeln. Langsam folgte ich den anderen nach unten. Sie sahen mir meine Nervosität wahrscheinlich an, denn plötzlich befand ich mich in einer Gruppenumarmung und alle sagten irgendwas wie: „Tini, ganz ruhig, es ist nur Jorge. Es wird alles gut. Keine Angst." Ich holte einmal tief Luft und nickte entschlossen. „Dann los."

Der Weg zur Kirche kam mir endlos vor, doch eigentlich waren es nur 15 Minuten. Je näher wir kamen, desto nervöser wurde ich. Ich stellte mir immer wieder vor, wie ich umknickte und hinfiel oder sonst was passierte und bekam immer und immer mehr Panik. Mechi griff nach meiner Hand und meinte: „Hey Süße, es wird alle gut gehen. Mach dir nicht so einen Kopf." Ich nickte nur, nicht fähig was zu sagen.

Dann kamen wir an und es schien so, als seien schon alle Gäste rein gegangen, außer meiner Familie und meinen Schwiegereltern in spe. Die Mädels stiegen alle vor mir aus und dann half mir Mechi mit dem langen Kleid aus dem Wagen. Meine Mutter begann zu kreischen, als sie mich sah und stürzte sich in meine Arme. „Tini, du siehst so hübsch aus. Ich glaub's nicht. Gott, ich fang gleich an zu heulen" meinte meine Mutter und ich sah, dass sie schon Tränen in den Augen hatte. „Bitte nicht, sonst fang ich auch an und dann bringt Mechi mich und wahrscheinlich auch dich um" sagte ich leicht flehend und meine Mutter nickte und holte ein paar Mal tief Luft. Mein Vater nahm mich daraufhin in die Arme und ich sah, dass auch er Tränen in den Augen hatte. Fran hingegen pfiff nur anerkennend durch die Zähne und alle begannen zu lachen, als er mich kurz darauf in die arme nahm und hoch hob. Typisch Fran. Cecy, Dani und Jorge's Vater begrüßten mich auch mit einer Umarmung und gingen dann in die Kirche. Meine Mutter und Fran folgten ihnen, nachdem sie mir beide noch einen Kuss auf die Wange gegeben hatten und dann hielt mir mein Vater seinen Arm entgegen und ich hackte mich bei ihm ein. „Bereit?" fragte er. „Ja" hauchte ich mit leicht zittriger Stimme. Ich hörte, wie die Musik einsetzte und setzte mich langsam in Bewegung.

Mechi, Lodo, Clara, Cande und Alba gingen vor, genauso wie Rugge und Diego, die Jorge's Trauzeugen waren. Dann wechselte das Musikstück in den traditionellen Hochzeitsmarsch. Jetzt bloß nicht fallen, Tini!

Ich holte einmal tief Luft und setzte mich langsam in Bewegung. Ich sah die vielen Leute und auch ein paar Presseteams, die das ganze filmten. Dann erblickte ich Jorge und vergaß plötzlich alles. Er blickte mich an und ein glückliches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, was mein Herz zum schmelzen brachte. Ich wollte mich am liebsten von meinem Vater losreißen und ihm in die Arme stürzen, doch ich riss mich zusammen. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, bis ich endlich vor ihm stand und mein Vater mir mit Tränen in den Augen einen Kuss auf die Wange gab und meine Hand in Jorges legte.

Jortini Story - TINI La Película En GiraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt