----16 Jahre zuvor----
Wir waren nur Freunde.
Wir waren immer nur Freunde gewesen und wir würden auch immer Freunde bleiben.
Das hatten wir uns immer geschworen.
10 Jahre lang.
Und dann hatten wir das erste Mal miteinander geschlafen.
Man nannte das anscheinend Freundschaft plus, aber ich fand, das machte es so klein.
Ja, wir waren "nur" beste Freunde, aber wir hatten einen Sohn zusammen!
Und das machte es so Einzigartig.
Ich war 30 und hatte einen zwei Jahre alten Sohn.
Wenn ich das jemandem erzählte, war die erste Frage jedes Mal, ob ich denn verheiratet wäre.
Und jedes Mal war meine Antwort ein Nein, dass mit Scharmesröte nur noch mehr unterstrichen wurde.
"Wie Nein?!", fragte Suzanne Bowlen und faltete die Hände auf dem Tisch, "Ein uneheliches Kind? Wer ist denn dann der Vater?"
Ich trank einen Schluck Kakao, "Mein bester Freund."
Die Augen der jungen Frau weiteten sich, "Nial Gaps?!"
Ich nickte verlegen, "Ja. Wir haben da so ein... ein...Ding!"
Suzanne zog die Augenbrauen zusammen, "Ein Ding?! So ein...Freundschaft plus- Ding?! Irre!"
Ich wusste nicht, ob das jetzt positiv oder negativ war.
"Ja...", begann ich, "Das ist damals einfach so passiert."
Suzanne beugte sich am Tisch vorbei und eine Augenbraue hob sich, "Und? Wisst ihr schon, wie das Nächste heißt?"
Meine Augen wurden groß.
"Wie?!", stieß ich aus, "Das Nächste?!"
Suzanne deutete auf meinen Buch, "Bist du nicht schwanger?", fragte sie verwundert, "Ich hätte drauf gewettet. Ich meine...Kräutertee mit Honig süßen und Minztorte mit Orangencreme? Kommt mir schwanger vor."
Ich blinzelte, "Ahaaa. Na dann. Wollen wir's mal nicht hoffen."
"Wieso?"
"Es ist schon schwer genug einem Kind zu erklären, dass sein Vater mein bester Freund ist.", meinte ich und sah auf die Uhr.
15:20 Uhr...
Um 16:00 Uhr musste ich Logan von Nial abholen.
Ich stand auf und legte 10 Pounds auf den Tisch, "Ich muss los."
"Wie jetzt?", rief Suzanne mir hinter her, "Ich dachte du musst Logan erst um vier abholen!"
Ich zuckte entschuldigent die Schultern und trat aus dem Café.----
"Zwillinge?!", stieß ich aus und riss das Top wieder über meinen Bauch.
"Ja.", sagte Dr. Mellhart, "14. Woche müssten sie jetzt sein."
Ich schwang die Beine über den Rand der Liege und vergrub das Gesicht in den Händen.
"Zwillinge!", ich stöhnte auf, "Verdammt!"
Dr. Mellhart zog eine Augenbraue hoch, "Sie holen sich einen weiteren Termin und bei irgendwelchen Beschwerden melden sie sich."
Ich nickte nur, schnappte mir meine Jacke und die Tasche und rauschte in den Flur.
"Montag in drei Wochen.", sagte die Sekretärin zu mir und rümpfte die Nase, "Sagen sie...haben sie geraucht?!"
Ich nickte, "Ich wusste bis heute nicht, dass ich schwanger bin!"
"Unverantwortlich.", murmelte sie und drückte mir mit grimmigem Gesicht den Terminzettel in die Hand.
Auf dem Weg nach draußen kramte ich das Feuerzeug und die Packung Zigaretten aus meiner Tasche und warf sie, mit einem bedeutungsschwangeren Blick zur Sekretärin, in den Müll.----
"Olive?", fragte ich ins Handy und fädelte mich in die rechte Spur ein.
"Schieß los.", sagte meine beste Freundin gut gelaunt.
Ich holte tief Luft, "Ich bin schwanger."
Stille.
"Olive?"
Keine Antwort.
Meine Finger tanzten über das Lenkrad, "Kannst du nicht mehr reden?"
Ich hörte, wie sie sich räusperte, "D-doch. Von Nial?"
"Ja."
Wieder war es ein paar Sekunden lang vollkommen still, "Krass. Und? Weiß er's schon?"
"Nein."
"Krass."
Ich verdrehte die Augen, "Könntest du wenigstens so tun, als würde dich das freuen?"
Augenblicklich kreischte Olives Stimme aus meinem Handy und zertrümmerte mein Ohr, "Ich freu mich ja so für dich!"
Dann lachte sie.
"Du bist echt dämlich!", sagte ich und stellte den Motor aus.
Nials Haus lag am Rande von London und war umgeben von einem großen Garten.
Hinten gab es einen Pool und eine Außenküche, vorne eine riesige Terasse, die sich um das ganze Haus zog.
Mit zitternden Beinen stieg ich aus und ging die Treppenstufen hoch zur Haustür.
Nial und Logan Gaps stand auf dem Messingklingelschild.
Ohne zu zögern drückte ich die Klingel.
Drinnen ertönten Schritte und die Tür wurde geöffnet.
"Rory.", rief Nial erfreut und schloss mich in seine Arme, "Komm doch rein."
Er drehte sich um, "Logan? Deine Mom ist da."
Doch da hatte ich schon die Haustür hinter mir ins Schloss gezogen und Nail am Arm gepackt.
"Ich...hab heut etwas erfahren.", sagte ich, "Ich..."
Nial zog eine Augenbraue hoch, "Du?"
Ich seufzte, "Ich bin schwanger! Mit Zwillingen."
Ich sah, wie Nials Augen sich weiteten.
"S-Schwanger?!", stieß er hervor, "Mit Zwillingen?! Ach du Scheiße!"
"Ich weiß.", nickte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Wie weit bist du denn?", wollte mein bester Freund wissen.
"14. Woche."
Ich spürte Tränen in mir aufsteigen.
"Verdammt!", rief Nial und strich mir mit beiden Händen über die Oberarme, "Du hast geraucht, oder Rory?"
"Ach halt die Klappe.", schniefte ich, "Es tut mir leid, Nial."
Er zog mich an sich und strich mir durchs Haar.
"Weißt du schon was es ist?", fragte er.
"Was sie sind.", korrigierte ich, "Und nein, weiß ich nicht."
Eilig wischte ich mir die Tränen von der Wange und drückte die Haustür auf.
Logan sah mich mit seinen grün-blauen Augen neugierig an, "Hallo Mommy."
Ich lächelte ihn entzückt an und wuchtete ihn auf meinen Arm.
"Na, du kleine Maus?", hauchte ich, "Wie war's bei Dad?"
Logan schlang mir nur müde die Arme um den Hals und kuschelte sich an mich, "Tschüss Daddy."
Ich lächelte Nial über den Kopf unseres Sohnes an, "Bis bald, Nial."
Als ich mich umdrehte spürte ich, wie Nials Finger meinen Bauch streiften.
In mir regte sich etwas.
"Sie haben sich bewegt.", flüsterte ich grinsend.
Dann drehte ich mich um, "Gute Nacht, Nial."
Ich stieg die Treppen wieder hinunter, setzte Logan in seinen Sitz und schnallte mich an.
Meine Hand glitt über meinen Bauch.
Jetzt, wo ich wusste, dass ich schwanger war, konnte ich die Wölbung ganz deutlich spüren.
Ich begann zu lächeln.
Zwillinge.----
"Pressen, Rory.", beschwor meine Mutter mich, "Pressen, Pressen, Pressen!"
Meine Hände krallten sich in die Bettlaken.
"Rory!", befahl Mom, "Jetzt!"
Neben meiner Mutter standen meine Schwester und meine beiden Brüder und sahen mich interessiert an.
Jemma boxte mich in den Oberarm, "Sei mal nicht so 'ne Memme, Rory."
Ich schnellte hoch, "Halt die FRESSE, Jemma!!!"
An der linken Bettseitw hörte ich Nail lachen.
"Und du au- Ah!", ich schrie auf, "Oh Gott! Das tut so weh! Das tut so unfassbar weh! Oh Gott!"
Casper begann zu lachen, "Du klingst wie eine Katze, der man auf den Schwanz getreten hat!"
Ich biss die Zähne aufeinander.
Der Schweiß lief mir die Schläfen hinab, "FRESSE!"
Mom schnaubte empört, "Rory! Also wirklich!"
Theo grinste, "Unser kleines Schwesterlein benimmt sich daneben!"
Ich war kurz davor zu platzen, "RAUS HIER!!!"----
"Florentine und Martin also?", fragte Nial nochmal und ich nickte.
Er lächelte mich an und lehnte sich über mich, um Flo über die Stirn zu streichen.
"Sie ist wunderschön.", sagte er, lehnte dich zurück und küsste mich auf die Stirn.
Ich schluckte, "Versprichst du mir etwas?"
Nial nickte.
"Kein Kind der Welt wird jemals etwas an unserer Beziehung verändern, in Ordnung?", ich holte tief Luft, "Wir sind einfach nur beste Freunde, die...also die halt ab und zu mal Sex haben. Aber das war's dann auch, oder?"
Nial nickte und lehnte sich an mich, "Das ist doch logisch, Rory."
Er grinste mich an, "Ein Belohnungskuss für das Gesicht, dass Theo gezogen hat, als du ihm in die Eier getreten hast, darf ich dir aber geben..."
Ich begann zu lachen, "Aber nur Einen."
Er drückte seine Lippen auf meine und ließ eine Hand in meine Haare wandern.
"Wir sind nur Freunde."Nial Gaps' Haus am Rande Londons
Das Café, in dem Rory und ihre Freundinnen Kuchen essen und Kaffee/Tee trinken
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Lass mich noch 5 Sekunden leben!
AcciónAcht Jugendliche. Zwei Serienmörder. Die komplette Mafia. Nachdem Eliza Miracel und ihre Freunde Zeugen eines Mafiamordes geworden sind, sind sie auf der Flucht. Angst und Dunkelheit folgen ihnen auf ihrer unfreiwilligen Reise und egal wohin sie...