Ich sah alles. Mein Vater setzte sich auf den Stuhl in der Mitte des Raumes und der Minister begann das Urteil vorzulesen, während meine Mutter sich schluchzend an mich klammerte und sich nicht traute hinzusehen. ,,Und aus diesem Grund, werden sie heute, zum Tode durch den Todesfluch bestraft." Beendete der Minister seine Rede. Ein Mann mit schwarzen Klamotten trat vor und ich hielt meine Mutter enger an mich, als der Mann seinen Zauberstab auf meinen Vater richtete. Das letzte, was ich an diesem Tag wirklich mitbekam, war wie mein Vater zu mir sah, der Mann sprach den Fluch und das Licht in den Augen meines Vater erlosch. Ich hörte die Schreie meiner Mutter und merkte, wie sie sich verzweifelt an mir festhielt, um nicht zusammen zu brechen. Danach wurde die Leiche meines Vaters weggeschafft, meine Mutter kam fürs erste wieder nach Askaban, bis zur Beerdigung meines Vaters, und ich ging wieder nach Hogwarts. Ich mied es zum Unterricht zu gehen und selbst mit Ashley sprach ich kein Wort, obwohl sie sich um mich zu sorgen schien. McGonegall hielt sich vorerst auch im Hintergrund und ließ mich in Ruhe, was ich aber auch gut fand. Ich konnte es jetzt wirklich nicht gebrauchen mir ihre 'Mut spendendenen' Reden anzuhören.
Seit dem Tod meines Vaters waren gerade zwei Tage vergangen und ich lag morgens um 6:47 neben der noch schlafenden Ashley und starrte an die Decke. Die ganze Nacht hatte ich kein Auge zugemacht. Es war erdrückend, zu wissen, dass ich zugelassen habe, dass meine Mutter dabei ist. Ich fühlte mich furchtbar deswegen und wusste nicht, was ich tun sollte, um diesen Gefühl wieder weg zu bekommen. Plötzlich spürte ich eine Hand an meiner und sah zur Seite. Ashley hatte die Augen aufgemacht und sah mich besorgt an, was ich nur mit einem gequälten Lächeln kommentierte, dann zog ich meine Hand weg und stand auf. Es war wirklich süß von ihr, dass sie sich um mich sorgte, aber das war im Moment das letzte was ich brauchte. ,,Draco, wieso bist du so still und...so zurückgezogen in letzter Zeit? Hab...ich irgendwas-" ,,Nein, es ist nicht wegen dir, Ashley. Mach dir keinen Kopf." Unterbrach ich sie und nahm mir Klamotten aus dem Schrank. ,,Was ist es dann?" Hakte sie nach und ich senkte bedrückt den Blick. ,,Es ist nichts.." meinte ich nur und verließ das Zimmer. Es war immerhin Montag...Ich musste wieder zur Schule. Im Badezimmer legte ich die Klamotten auf die Kommode und sah in den Spiegel. Wenn meine Mutter mich so sehen würde... Ich hatte tiefe Augenringe und leicht geschwollene rote Augen, meine Haut war blass und ich sah wieder kränklicher aus, wie zu der Zeit, als ich gerade Todesser geworden bin. Da ging es mir mindestens genauso scheiße wie jetzt. Schnell zog ich meine Uniform an und ging dann mit meiner Tasche zum Frühstück, wo ich mich neben Pansy setzte. Bedrückt schaute ich auf meinen Teller, der lediglich mit einem Marmeladenbrot bestückt war, aber ich glaubte nicht, dass ich das runterbekommen würde. Plötzlich reusperte sich mir gegenüber jemand und ich schaute verdutzt auf. Blaise? Er saß direkt vor mir und sah mich an, was mich verwirrte. ,,Hey.." begrüßte er mich und setzte ein leichtes Lächeln auf, aber ich brachte keine Antwort zu Stande. Seit wann sprach er mich wieder an? Fragte ich mich verdutzt und da redete er schon wieder weiter. ,,Hör zu: das mit deinem Vater....das tut mir leid für dich." Sagte er und ich war noch verwirrter. Er...wusste davon? ,,Woher-" ,,Im Tagespropheten wurde davon berichtet." Sagte er und ich sah zur Seite. War ja klar, dass die Kimkorn meinen Vater erwähnt. Bedrückt schaute ich zu Blaise und nickte leicht. ,,Danke..." ,,Mr Malfoy." Hörte ich plötzlich hinter mir Professor McGonegall's Stimme. ,,Wenn sie pünktlich kommen wollen, dann sollten sie so langsam los." Sagte sie und ich erinnerte mich. Stimmt ja...heute war Vaters Beerdigung. Bedrückt stand ich auf und folgte Professor McGonegall aus der großen Halle, was natürlich einige Blicke auf und zog. Auch Ashley sah uns hinterher und schien verwirrt, dann stand sie auf und folgte uns. ,,Draco? Wo geht ihr hin?" Fragte sie, als sie bei uns war und McGonegall nickte. ,,Perfekt, dass sie auch da sind. Sie sollten dabei sein." ,,Wo dabei?" Fragte Ashley und ich schaute zu ihr. ,,Ich muss zu einer Beerdigung." Meinte ich lediglich und folgte McGonegall bis zum Waldrand. Während wir liefen griff Ashley plötzlich nach meiner Hand und verschränkte ihre Finger mit meinen, ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen und ich fühlte mich direkt etwas besser, weshalb ich mich zu einem Lächeln zwang. McGonegall apparierte mir uns ins Ministerium, wo ich mich suchend nach meiner Mutter umschaute, die für den heutigen Tag aus dem Gefängnis entlassen wurde. Im Wartezimmer in der Nähe des Eingangsbereichs, saß sie mit leerem Blick auf einem Stuhl und als sie mich bemerkte, stand sie auf und kam in meine Arme. ,,Draco!" Schluchzte sie und ich drückte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. ,,Es ist alles gut, Mutter. Ich bin da." Sagte ich und sie nickte schluchzend, während sie sich an sich an mich klammerte und ich zu Ashley schaute, die uns den Tränen nahe beobachtete. ,,Mr Malfoy, Mrs Malfoy." Hörten wir plötzlich die Stimme des Mannes, den ich zur Zeit sogar noch mehr hasste als Potter. Der Minister. Ich ließ meine Mutter los und sah den Minister böse an, doch wie immer ließ er sich davon nicht beeindrucken und grinste. Wie gerne ich ihm jetzt eine reinhauen würde. Der Minister begleitete uns hinab in die Ministeriumsabteilung, wo die Verurteilten in einem Raum voller steinerner Särge begraben wurden. Dort, noch nicht in die Reihen der Särge eingeordnet, lag mein Vater in einem engen dieser Särge, welcher noch geöffnet war. Er trug seinen üblichen schwarzen Anzug, seine Haare waren wie immer zu einem Zopf gebunden und er sah wieder aus wie früher, nur dass seine Augen geschlossen waren und ich wusste, dass er nicht nur ein Mittagsschläfchen hielt, sondern die Augen für immer geschlossen hatte. ,,Draco?" Flüsterte Ashley, als sie meinen Vater erblickte und ich schaute zu ihr. ,,Ist das dein...Vater?" Fragte sie unsicher und ich nickte. Sie sah mich mitfühlend an, kam zu mir und legte ihre Arme um meinen Oberkörper, ich legte ihr und meiner Mutter jeweils einen Arm um die Schultern und unterdrückte die Tränen. Ich wollte nicht wieder schwach sein. Ich musste stark sein, für meine Mutter und auch für Ashley... Immer...
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Welcome to my Hell
Hayran KurguSexuelle und gewalttätige Handlungen können vorkommen!! --------------------------------------------------- Der Krieg gegen Voldemort ist vorbei und Draco leidet seit her unter schweren Depressionen und muss für ein Jahr nach Askaban. Nach dieser Ze...