Kapitel 11

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N I N A

Am nächsten Morgen musste Simón mich zur Schule fahren, weil ich komplett verschlafen hatte. Eigentlich sah mir das nicht ähnlich, aber zur Zeit war ich sowieso nicht mehr ich.

Um ehrlich zu sein, hatte ich etwas Angst in die Schule zu gehen, da ich gestern Abend jeden Anruf von Ámbar ignorierte und sie mich wohl heute zur Rede stellen wird.

Gestresst schnallte ich mich ab, da wir nun auf dem Parkplatz der Schule standen.

»Nina, du hast noch zehn Minuten Zeit.« lachte Simón, was mich aber wenig beruhigte, denn ich hatte keine Lust zu Mathe zu spät zu kommen.

»Wir sehen uns.« murmelte ich, während ich meinen Rucksack schulterte und ausstieg.

Als ich die Tür wieder zuknallen wollte, krachte ich plötzlich gegen jemanden, der vom benachbarten Parkplatz aus seinem Wagen stieg. Erschrocken drehte ich mich zu der Person und es war niemand anderes, als Gastón.

»Nicht so stürmisch.« lachte er rau und machte keine Anstalten sich von mir zu entfernen, was mich etwas nervös machte. »O-Oh, S-Sorry.« stammelte ich und schloss die Tür des Wagens, damit Simón losfahren konnte, was er auch sofort tat.

Gerade wollte ich mich an Gastón vorbei quetschen, aber plötzlich gesellte sich Luna zu uns. »Schatz, gehst du schonmal vor?« fragte Luna an Gastón gewandt, der sich mit einem Kuss verabschiedete.

Aus irgendeinem Grund verspürte ich das Bedürfnis Gastón noch hinterher zu schauen, was ich auch tat. Er lief lässig davon, als auf einmal Matteo dazu kam und einen Arm um die breiten Schultern von Gastón legte. Er hatte echt schöne Schultern.

»Erde an Nina!« Luna fuchtelte wild mit ihren Händen vor meinem Gesicht rum, damit ich aus meiner Starre hinauskam. »Was hast du gesagt?« fragte ich komplett neben der Spur, was ihre Stirn verwirrt runzeln ließ.

»Nina, was ist los?« fragte sie besorgt und ich winkte schnell ab. »Schlecht geschlafen. Was wolltest du jetzt sagen?«

Ich konnte ihr ja kaum sagen, dass ich das breite Kreuz ihres Freundes angehimmelt hatte. Das war für mich selbst seltsam!

Sie spielte nervös mit ihren blonden Locken, die sie höchstwahrscheinlich gestern nachgefärbt hatte, da sie viel heller aussahen, als davor und außerdem roch es etwas nach Haarfarbe.

»Es tut mir leid. Ich hätte nicht so mies zu dir sein sollen. Du hast es nur gut gemeint.« entschuldigte sie sich und ich musste automatisch anfangen zu lächeln, da sie mir schon etwas gefehlt hatte. »Schon gut.« Grinsend breitete sie ihre Arme aus und zog mich in eine liebevolle Umarmung.

Nach der Umarmung, nahm sie mich an die Hand und zog mich mit. »Komm, wir dürfen nicht zu spät kommen!« kicherte sie und sie hatte recht.

Unsere Wege trennten sich, als wir zu unseren Spinden mussten. Hektisch öffnete ich den Spind und fischte mein Mathebuch raus. Als ich den Spind schloss, kamen plötzlich Ámbar, Matteo und Ramiro auf mich zu, was nichts gutes bedeuten konnte.

Ramiro lehnte sich an einen benachbarten Spind. »Nina, hast du Lust auf meine Party am Samstag zu kommen?« fragte er ziemlich freundlich, aber ich hatte keine Lust auf eine Party.

Exposing Perida | GastinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt