Hallo ihr Lieben,
Da ich diese Woche das Ende einer Geschichte geschrieben habe, dachte ich, dass es passend wäre, auch einen Blogeintrag darüber zu verfassen, wie man eine Geschichte beendet.
Als Autor stehen wir irgendwann vor den letzten Kapiteln und beginnen, die letzten Fäden zusammenzuziehen, bis die Geschichte dann endlich in trockenen Tüchern ist. Dabei geht es bei mir beim Schreiben immer relativ schnell voran, weil mich der Gedanke motiviert, dass ich mich im Endspurt befinde und das Ende bald erreicht habe.
Viele von euch sagten im Prologkapitel, dass ihr das Schreiben von Prologen liebt. Während mir persönlich der Prolog oft schwer von der Hand geht, bin ich absolut in das Schreiben von Epilogen verliebt. Es gibt für mich nichts Schöneres, als die letzten Fäden zu ziehen und der Geschichte einen würdigen Abschluss zu bereiten.
Womit endet meine Geschichte?
Ähnlich wie bei dem Beginn einer Geschichte, bei der man zwischen einem Prolog und dem direkten Beginn mit dem ersten Kapitel wählen muss, gibt es auch beim Ende einer Geschichte zwei Variationen. Zum einen kann man eine Geschichte direkt nach dem letzten Kapitel enden lassen, zum anderen gibt es die Möglichkeit, einen Epilog hintenanzustellen.
Ich persönlich bevorzuge es, meinen Geschichten einen Epilog zu verpassen, weil dieser einem die Möglichkeit gibt, noch einmal etwas beim Schreiben zu variieren und ein losgelöstes Ende zu finden. Ich habe allerdings auch schon eine Geschichte mit dem letzten Kapitel enden lassen.
Dies ist einfach Geschmackssache und jedem Autor selbst überlassen. Außerdem ist es auch von der Geschichte abhängig, was denn nun die beste Lösung ist.
Welche Arten eines Endes gibt es?
a. Das moralische Ende
In diesem Ende heben wir noch einmal die Entwicklung hervor, die unser Hauptcharakter während des Buches hinter sich gebracht hat. Dies bietet sich vor allem an, wenn die Charaktere eine große Entwicklung hinter sich gebracht haben und man noch einmal darauf hinweisen will, wie sehr der Charakter gewachsen ist. Oft ist dies mit einer Message verbunden, die das Buch dem Leser vermitteln will. Beispielsweise, wie wichtig es ist, dass man sein Leben intensiv lebt oder Hilfsbedürftigen zur Seite steht.
b. Das überraschende Ende
Dieses Ende zielt darauf ab, den Leser noch einmal völlig aus der Bahn zu werden, in dem man einen Epilog beschreibt, den niemand erwartet hätte. Beispielsweise könnte eine Handlung passieren, die völlig unerwartet geschieht oder ein neuer Charakter eingeführt werden, der alles ändert. Möglich wäre es zum Beispiel, einen Charakter wieder vorkommen zu lassen, den alle Leser für Tod geglaubt haben.
c. Das offene Ende
In diesem Ende beschreiben wir als Autor nicht, wie genau die Geschichte eigentlich endet, sondern überlassen es dem Leser, das Ende selbst zu wählen. Dies ist beispielsweise möglich, wenn es darum geht, ob unsere Charaktere einer Beziehung eine weitere Chance geben wollen oder nicht. Die Charaktere können darüber sprechen und dann die endgültige Entscheidung aber nicht aussprechen. Man könnte mit einer Frage enden oder einer ungewissen Zukunft. Dieses Ende bietet sich auch bei Mehrteilern gut an, um die Leser mit einem Cliffhanger einzufangen und das Interesse zu halten.
d. Das emotionale Ende
Eines meiner bevorzugten Enden, weil ich es liebe, traurige oder fröhliche Enden zu schreiben. Bei diesem Ende fokussiert man sich darauf, die Emotionen der Leser zu beeinflussen. Dabei kann man zum Beispiel die Hauptperson sterben lassen oder auch eine sehr wichtige Person für unseren Charakter, um ein trauriges Ende hervorzurufen. Trennungen oder Zusammenbrüche, sowie der Untergang einer Welt bieten sich ebenfalls dazu an. Das fröhliche Ende ist genau das Gegenteil: Man fokussiert sich darauf, was der Charakter während der Geschichte gewonnen hat. Dies steht oft in starkem Kontrast zu dem Konflikt, der in den letzten Kapiteln stattgefunden hat.
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Realitätsfänger
SaggisticaMeine Meinung, meine Gedanken, meine Schreibtipps. Hier werde ich meinen Senf zu verschiedenen Themen hinzugeben und gemeinsam mit euch eventuell sogar ein schmackhaftes Gericht zaubern.