•Prolog•

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Ein tiefer Seufzer durchbrach die unangenehme Stille. Dunkelheit und Kälte. Mehr war an diesem seltsamen Ort nicht vor zu finden. Naja fast... Am Rande dieser beklemmenden Dunkelheit brannte das Licht einer Fackel. Gegenüber von dieser befand sich bloß unendlich schwarze Leere, in dessen Mitte eine Gestalt hockte. Sie spielte mit ihrem schwarzen Haar, dessen Spitzen in einem leichten Lila glänzten. 

Auf einmal fing die Gestalt an, ein unbekanntes Lied vor sich hin zu summen. Für sie selbst schien es ebenso unbekannt zu sein, denn hin und wieder mischten sich Teile ein, die nicht wirklich zu der Melodie passten... Somit improvisierte sie scheinbar bloß, um die Stille erträglicher zu machen... In silbern glänzende Rüstungen gehüllte Männer standen am Eingang der Dunkelheit, in dem kleinen Schein der Fackel, außerhalb einer enormen Kraft, die als Barriere eingesetzt wurde und versuchten sich nicht anmerken zu lassen, dass die Gestalt ihnen Angst einjagte. Denn das tat sie! Beide hatten eine Hand an den Griff ihres Schwertes gelegt, um sich im Fall der Fälle, gegen die Gestalt verteidigen zu können. Diese wurde mithilfe von besonderen Fesseln an den Wänden fest gehalten und trotz ihrer Situation, schien sie fröhlich zu sein. Untypisch für die sonst so eigensinnige Gestalt... Doch das Lied das sie zu summen versuchte, schien alles andere als traurig zu sein...

„Hey Jungs...", die kratzige Stimme der Gestalt hallte durch die Dunkelheit, als sie, statt weiter zu summen, anfing vor sich hin zu reden und kurz zuckten die Angesprochenen zusammen.

Das kratzige, fast schon röcheln in ihrer Stimme, deutete daraufhin, dass sie wenig Nahrung fand und scheinbar wenig sprach. Was bei ihr allerdings schwer vorstellbar war... Denn normalerweise, war ihre Art genau das Gegenteil... Sie konnte ihren Mund kaum halten und versuchte immer wieder den Wesen in ihrer Umgebung, gewaltig auf die Nerven zu gehen... Das sie sich aber nun komplett anders, als typisch verhielt, verstärkte die Angst der Soldaten nur noch. Denn das zeigte ihnen, dass sie zu viel mehr Fähig war, als sich irgendein intelligentes Wesen vorstellen könnte... Trotz der ziemlich genauen, wenn auch respektlosen Anrede, verließen die Soldaten nicht ihren Posten, noch erwiderten sie etwas auf die Aussage. Sie starrten einfach weiter in die Dunkelheit hinein, an die Stelle, wo sie die Gestalt vermuteten.

„Och kommt schon, Jungs... Ich brauche jemanden zum reden und ihr seid nun einmal die Einzigen die hier unten mit rumgammeln... Leider muss ich zugeben, dass diese Dunkelheit leicht depressiv macht... Und wenn ich einsam und depressiv werde, könnte das Uncool enden... Für euch übrigens... Nicht für mich... Ich hab da Spaß dran!", lachte sie vergnügt und versuchte die Angst der Soldaten zum Vorschein zu bringen, damit diese etwas Unüberlegtes taten.

Etwas Unüberlegtes, welches für die Gestalt zum Vorteil sein könnte. Bevor die Soldaten sich allerdings überlegen konnten, vielleicht doch zu Antworten, ertönte ein lautes Poltern über ihnen. Sowohl die Soldaten, als auch die Gestalt, starrten in Richtung einer schweren hölzernen Tür, hinter der nun mehrere schwere Schritte zu hören waren.

Mehrere Gestalten mit Fackeln in den Händen, stiegen eine lange steinerne Treppe hinab und alle von ihnen hatten ernste Mienen aufgesetzt. Vorne lief ein muskulöser blond haariger Mann, dessen roter Umgang über den Boden schliff und die metallene Rüstung, die bei seinen Bewegungen leises Klappern von sich gab, lag eng an seinem Körper an. An seinem Gürtel war ein metallener Hammer befestigt und in seiner rechten Hand hielt er, wir alle anderen, eine brennende Fackel. Der Schatten des Feuers loderte bedrohlich an den Wänden und sorgten für eine düstere Stimmung. Die Gestalten hinter ihm, waren ebenfalls Soldaten, die dieselbe Rüstung trugen, wie die in der Dunkelheit. Auf der anderen Seite der hölzernen Tür blieben sie stehen und der blond haarige Mann holte einen Schlüsselbund hervor. Gezielt nahm er einen der Schlüssel in die Hand und steckte ihn in das Schlüsselloch. Vorsichtig drehte er ihn herum und ein leises Klicken ertönte. Die Tür war geöffnet. Kurz hielt der Mann noch inne, atmete tief durch und schob schlussendlich die schwere Tür auf. Die Soldaten verbeugten sich instinktiv beim Eintreten des Mannes, sagten allerdings kein Wort. Mit einem knappen Nicken erwiderte der Mann die Geste, wodurch die Soldaten ihre zuvorige Position einnahmen und der blondhaarige Mann trat mit einem mulmigen Gefühl im Bauch, an die Barriere heran.

Das Leben wird ein bisschen Metallig!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt