Kapitel 35 Lucius

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Crazy heaven put that frame
You beneath it could change the game
Its a secret
What's your name
~ That girl by Drew Seeley

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Lucius Cantarini

Haus der Mafiosi

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Emma. Ein tolles Buch. Leider konnte ich der Principessa nicht mitteilen, dass ich es selber einmal zu unserer Bibliothek hinzugefügt hatte.

Unser Treffen morgen würde eine gute Ablenkung bilden. Ihr Bruder würde sich mehr um sie sorgen, als um alles andere. Ein Vorteil, der uns gelegen kam.

Ich klopfte an die Tür von Vaters Arbeitszimmer und trat ein.

„Ah Lucius. Wir haben dich schon erwartet." Er saß an seinem Schreibtisch und musterte mich aus kühlen Augen. Vaters Leibwächter Antonio war nirgends zu entdecken. „Darf ich dir unseren neuen Mittelsmann vorstellen." Ich nickte.

Ich war überrascht, dass es eine Frau war, die ihm gegenüber saß. Sie drehte mir den Rücken zu, so dass ich ihr Gesicht nicht erkennen konnte. Ihre glänzenden braunen Haare breiteten sich über die Stuhllehne aus und ein schwarzer Hut warf einen Schatten auf ihr Gesicht, als sie sich zur Seite drehte und schnell wieder weg sah. Ich hatte ein komisches Gefühl bei der Sache, aber mein Vater vertraute ihr offenbar, denn sonst sprach er nicht persönlich mit den Mittelsmännern – oder besser: Mittelsfrauen.

„Miss Martinez aus Europa. Frankreich, um es genauer zu sagen." Er warf ihr ein Lächeln zu, welches ich seit langem nicht mehr gesehen hatte. „Sie ist etwas schüchtern, was das Kennenlernen neuer Leute betrifft." Er lachte. Erst jetzt drehte sich die Frau um und nahm ihren Hut ab. Miss Martinez war wirklich eine sehr hübsche Person. Ich schätzte sie zehn Jahre jünger als meinen Vater. Also auf Ende 30.

„Bonjour, Lucius. Schön dich kennen zu lernen. Setze dich doch zu uns. Dein Vater Federico hat mir erzählt, dass du sonst immer mit Leroy gesprochen hast, was die Geschäfte betraf. Sein Dahinscheiden ist wirklich tragisch", sagte sie mit leichtem französischen Akzent. Letzteres kaufte ich ihr jedoch nicht ab, denn ihr lippenstiftroter Mund verzog sich zu einem weißen Lächeln, als ich mich zu den beiden setzte.

„Wir haben gerade über die nächste Lieferung gesprochen", begann mein Vater. „Miss Martinez hat mir soeben mitgeteilt, dass sie Leroys Fehler ausbügeln konnte und wir doch schon morgen alles über die Bühne bringen werden."

„Das klingt sehr gut", erwiderte ich. „Ich werde morgen bei Raevyn sein. Ihr Bruder, der Polizist, wird sicher mehr auf sie achten, als auf die Lieferung, nicht war?", wiederholte ich meine Gedanken von vorhin.

„Oh, mon petit garcon. Du wirst doch nicht das Herz einer jungen Dame ausnutzen?", fragte Martinez belustigt und auch Federico lachte.

„Lucius lässt gerade seinen Charme spielen, damit wir etwas bekommen, was sie uns dringend beschaffen soll." Ich hoffte wirklich, dass ich sie morgen auf meine Seite ziehen konnte, aber sie war wirklich ein verdammt harter Brocken. Das musste ich zugeben. Doch das machte die ganze Sache auch interessanter. Lustiger. Wie ein Spiel zwischen der Kleinen und mir. Und ich war ein guter Spieler, der wirklich nicht gerne verlor.

„Verrätst du mir was genau?" Martinez lehnte sich über den Schreibtisch. Ihre braunen Haare rutschten dabei von der Lehne. Ich sah, wie mein Vater kurz überlegte, ob er es ihr anvertrauen konnte. Doch sie hatte ihn schon um den Finger gewickelt, als ich in den Raum getreten war.

„Sicher. Ich weiß, dass einer aus unseren Reihen der Polizei Informationen zu spielt und dafür brauche ich eine bestimme Liste mit Namen der Beamten und Mittelsmänner, die uns auf der Spur sind. Und dieses kleine dumme Mädchen Raevyn wird dies früher oder später noch tun, nicht war Lucius?" Ich nickte. Fast wollte ich ihm schon sagen, dass er sich irrte. Dass sie alles andere als dumm war, aber das ließ ich dann doch lieber bleiben. „Praktischerweise ist ihr Bruder bei der Polizei und so hat sie theoretisch Zugang zu allen Informationen, wenn sie nur wollen würde. Doch leider ist sie etwas stur und rückt damit noch nicht heraus. Aber ich vertraue auf Lucius Fähigkeiten."

„Oh denen würde ich auch vertrauen, Federico", sagte Martinez, als sie ihren Blick über mich gleiten ließ. „Da könnte kein Mädchen widerstehen. Das versichere ich dir." Sie zwinkerte mir zu und für einen kurzen Moment, verstand ich, was mein Vater an ihr fand.

„Danke", sagte ich knapp, da ich es als Kompliment verstand und machte dann Anstalten aufzustehen. „Dann werde ich morgen mal die Polizei ablenken." Ich nickte Miss Martinez zu und drehte mich zur Tür. Als ich meine Hand auf der Klinke hatte, räusperte sich mein Vater noch einmal.

„Kein Wort zu irgendjemandem, wegen der Lieferung morgen. Zu Niemandem." Ich nickt noch einmal, trat auf den Flur und ließ die beiden wieder alleine.


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Hallöle,

ja mich gibt es auch noch. Kaum zu glauben, nicht war? Nun ja, hier ist ein nächstes Kapitel. Ich hoffe, ihr könnt euch noch etwas an die Geschichte erinnern!? ;) Wenn nicht, dann lässt doch nochmal die letzten paar Kapitel, dann wird das hoffentlich schon wieder. XD Nun ja, viel Spaß beim Lesen. Schön, sich mal wieder gelesen zu haben.

Liebst Troian

Nur Über Meine Leiche, MafiosiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt