8. Kapitel~

3.2K 144 6
                                    

Draco Malfoy wurde von den Sonnenstrahlen, die durch sein großes Zimmer fielen geweckt. So nach und nach kamen ihm die Erinnerungen von dem gestrigen Abend wieder hoch. Er stöhnte laut auf. Er hoffte wirklich sehr, dass Hermine und Hugo schon weg waren. Ein Blick auf die Uhr veriet ihm, dass es mittlerweile schon 8:00 Uhr war. Ziemlich langsam quälte er sich aus dem Bett und stieg unter die Dusche. Er hoffte wirklich sehr, dass er Hermine nicht mehr sehen muss. Er hatte ihr geholfen, da er ihr nicht zumuten wollte, wieder raus in den Regen zu gehen. Sie wäre schließlich nicht zu ihm gekommen, wenn sie nicht dringend Hilfe benötigt hätte. Doch wollte er nicht daran glauben und zog es auch erst gar nicht in Betracht, dass der kleine süße Junge sein Sohn sein sollte. Das war doch absurd!

Nachdem er sich ein ausgeleiertes T-Shirt und eine graue Jogginghose angezogen hatte, ging Draco ein paar Türen weiter in das Gästezimmer. Er wollte seine Vermutung bestätigt haben, doch als er die Tür aufmachte, sah er Hermine, die noch angezogen auf dem Bett lag und schlief. In ihren Armen war nur ein Blonder Lockenschopf zu sehen.

Im überrollte plötzlich eine Wutwelle. Er war nicht wütend auf Hermine oder Hugo, sondern auf sich selbst. Wie kam er eigentlich auf die bescheuerte Idee Granger und Hugo in sein Haus zu lassen. Jetzt hatte er den Salat. Er beobachtete einige Minuten die Schlafenden.

Hugo begann sich zu räkeln und öffnete seine Augen, die er jedoch durch das helle Licht wieder schloss. Erst als er zum zweiten mal seine Augen aufmachte, bemerkte er den Mann, der in dem Zimmer stand. Der Mann schien ihn zu beobachten. Langsam befreite er sich aus den Armen seiner Mutter und stand auf. Draco ging aus dem Zimmer, hielt Hugo die Tür auf und er deutete mit dem Zeigefinger an den Lippen an, leise zu sein.Verwundert folgte er dem blonden Mann. Er vertraute ihm irgendwie.

Die beiden waren unten in der Küche an gekommen. „Hast du Hunger?", fragte Draco Hugo sanft. Dieser nickt langsam mit dem Kopf. „Auf was hast du Hunger? Lucy?". Mit einem lauten ‚Plopp' stand dort Dracos Hauselfe. „Was darf es sein mein Herr?", fragte die Elfe mit einer piepsigen Stimme, diese entlockte Hugo ein kleines Lachen. Draco musste schmunzeln, dieser kleine Junge hatte es ihm angetan. „Tu alles was der kleine Mann da sagt", sagte Draco und wies mit dem Zeigefinger auf Hugo. Dieser machte große Augen. „Ich möchte gaaannnzz viel Schokoeis", sagte Hugo gut gelaunt und streckte seine Arme zur Seite, um zu zeigen wie groß das Eis werden sollte. Draco lachte schallend. „Da hat aber jemand Hunger". „Ja ich habe gestern fast nichts gegessen". klagte Hugo schmollend sein Leid, aber sogleich erschien wieder ein Grinsen auf seinem Gesicht als die Hauselfe mit einem großen Eisbecher in der Hand wieder auftauchte. Draco nahm Lucy den Eisbecher ab und befahl der Elfe in einem herben Ton zu verschwinden.

„Komm Hugo wir gehen ins Esszimmer", sagte Draco nun wieder sanft und ging voraus und der kleine hüpfende Blondschopf folgte ihm. Sie kamen in einen Raum, indem eine riesige Tafel mit unzähligen Stühlen stand. Ein großes Fenster erleuchtete den Raum und an der Decke hingen riesige Kronenleuchter. Die Wand war weiß und ein Paar Familienfotos zierten diese. Jedoch sah alles so karg und ungemütlich aus.

Hugo blieb der Mund offen stehen. So einen großen Raum hatte er noch nie gesehen. „Komm her Hugo", sagte Draco, setzte sich und wies auf einen Stuhl der neben ihm stand. Beide schwiegen eine Zeit lang. Hugo aß sein Eis genüsslich und Draco hing seinen Gedanken nach.

Er arbeitete nicht, erstens, weil er genug Geld besaß. Warum sollte er dann schuften gehen. Und zweitens, wer würde schon einen ehemaligen Todesser aufnehmen. Es hatte lange gedauert, bis viele Menschen akzeptiert hatten, dass diese Todessersache vorbei war. Dennoch warfen ihm Leute auf der Straße verachtende Blicke zu. Er konnte die Menschen verstehen, er hatte sehr viel Dreck am Stecken, aber man kann sich doch ändern.

Sein Gedankenfluss wurde durch Hugo unterbrochen. „Jetzt bin ich aber satt.", sagte der Kleine und hielt sich seinen Bauch. Draco sah auf und sah den Eisbecher, der nicht mal bis zur Hälfte geleert war. „Bist du wirklich mein Papa?", fragte Hugo vorsichtig, aber dennoch schwang Neugierde in seiner Stimme mit. Draco stöhnte erschrocken auf. Jetzt auch das noch. „Darf ich dich Papa nennen?", fragte Hugo jetzt schon etwas mutiger und mit leuchtenden Augen. „NEIN!!", schrie Draco und stand so aprupt auf das sein Stuhl umfiel. „Nenne mich nie, nie, nie, niemals Papa verstanden?", rief Draco aufgebracht. Hugo hatte sich ganz klein gemacht. „Ja", sagte Hugo sehr leise. „Ich habe dich nicht verstanden.", sagte Draco und kam Hugos Gesichert gefährlich nah. „JA!", sagte Hugo nun etwas sehr laut.

Diese Situation kam ihm bekannt vor. Als er fünf Jahre alt war, durfte er seinen Vater nicht mehr mit Papa ansprechen, sondern nur noch mit Vater. Er hatte seinen Vater gehasst. Immer wenn er etwas nicht richtig machte, dann bekam er irgend einen Fluch zu spüren. Er wusste noch, wie er damals daran dachte, nie so zu seinen Kindern zu sein. Er sah zu Hugo, der ein bisschen traurig auf seine Finger starrte. Draco sah sich in Hugo wieder. Er hat die gleichen Gesichtszüge wie er und auch Nase, Augen und Mund waren gleich. Nur seine Haare, die ihm leicht ins Gesicht fielen waren sehr lockig. Er nahm eine der Haarsträhnen zwischen seine Finger. Sie waren buschig und dick. Hugo sah ihm in die Augen.

Langsam wachte Hermine auf und musste erstmals realisieren wo sie war. Sie guckte zur Seite und erwarte einen blonden Lockenkopf zu sehen. Sie stand so schnell auf, dass ihr schwindelig wurde. Schnell setzte sie sich wieder hin. ‚Wenn dieser Bastard von Malfoy Hugo etwas angetan hat, dann bring ich ihn um.'

When a baby changes his lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt