"Kathryn! Komm runter wir müssen zum Flughafen!", rief Mum von unten und ich rollte genervt meine Augen. Ich schaute mich nochmal in meinem alten Zimmer um, man sah noch die Umrisse vom Schreibtisch, und die Limetten-grüne Gardine war noch am hängen. Ich atmete einmal tief ein und wieder aus, bevor ich aus dem Zimmer ging. "Kathryn!", brüllte meine Mum und wollte gerade hoch kommen. Doch bevor sie erst an der Treppe ankam, fing an mein 3 Monate alter Bruder zu schreien und heulen und meine Mutter kehrte zu ihm zurück. Ich ging die Treppe runter und sah die ganzen Koffer im Flur am stehen. Es sind viele, für eine vierköpfige Familie, finde ich. "Mensch Kathryn, wenn du runter kommen würdest wenn ich dich zum ersten mal rufe, würde Sergej jetzt nicht weinen!", sagte sie. "Mum, es ist halt 'ein bisschen' schwer sein Heimatland zu verlassen und in eine Stadt zu ziehen wo man noch nie war!", konterte ich. Sie schaute zu Boden und Sergej hörte auf zu weinen. Ich schaute sie an, "Ich kann mir doch nicht aussuchen wo dein Vater arbeiten soll, ich werde Russland sehr vermissen keine Frage, unsere Familie, Freunde und alle Kleinigkeiten hier. Sogar Alona, die nervige kleine Nachbarin und Karina, die Marktfrau!", sagte sie und fing an zu weinen. Ich nahm ihr Sergej ab setzte ihn in den Kinderwagen und umarmte meine Mutter. "Es tut mir leid.", flüsterte ich und eine Träne rollte meine Wange hinunter. "Es ist ja nicht deine Schuld und wenn wir Geld brauchen, ist Es das beste, was wir tun können.", sagte sie und löste sich aus der Umarmung. Sie schaute in mein Gesicht und hörte auf zu weinen. "Du bist meine wunderschöne Kathryn", lächelte sie "Ich hoffe nur das du dich dort wohl fühlen wirst und jede Menge Freunde haben wirst. Und das Sergej gut aufwächst." Ich lächelte sie an und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Ich liebe meine Mutter so wie sie ist. Sie wird zwar schnell wütend aber dannach ist sie total Emotional und Entschuldigt sich immer. "Nastja, Mosja! Wir müssen los! Andrej wartet schon auf uns!", rief mein Dad. Er nennt mich immer 'Mosja' was so viel wie 'Mäuschen' heißt. Er nennt mich schon mein Leben lang so, und da niemand weiss was 'Mosja' heißt ist es mir auch nicht peinlich. Andrej ist mein Cousin, er ist schon 25 und bringt uns zum Flughafen. "Wir kommen." Mein Vater nahm die zwei größten Koffer und trug sie in den Kofferraum von unserem alten Auto. Meine Mum nahm zuerst Sergej und setzte ihn nach vorne und dann nahm sie die zwei kleinsten Koffer und stellte sie vor den Wagen damit, mein Vater sie einräumen kann. Ich nahm meinen türkisen Koffer und stellte ihn neben den Wagen. Ich drehte mich ein letztes mal zum Haus um bevor sie sich vom Wind schließen lies. Es ist mittlerweile Anfang Herbst und die Sonne scheint nurnoch selten. Ich drehte mich wieder um stellte den Koffer hinein und setzte mich nach hinten neben meine Mutter. Die Autofahrt über, dachte ich nach was alles passieren könnte. Wer weiß vielleicht werde ich keine Freunde haben und mich wird niemand mögen, ich bin ein Nerd oder Aussenseiter. Vielleicht werde ich aber auch beliebt sein und viele Freunde haben. Oder ich werde einfach das ganz normale Mädchen, mit den dunkelbraunen, langen Haaren und den blauen Augen bleiben. Ich sah das Schild wo drauf stand 'Moskauer Flughafen, 200m'. Ich atmete wieder tief ein und wir waren auch schon angekommen. Wir stellten die Koffer ab und gingen in den Flughafen. Die Koffer gaben wir zur Kontrolle ab und wir machten uns auf den Weg zum Flieger. Im Flieger setzte sich jeder auf seinen Platz und kaum bin ich angeschnallt kam auch schon die Ansage das der Flieger gleich starten würde. Ich schnallte mich an und holte meine Kopfhörer raus. Der Flieger wurde auf die Startbahn gefahren und dann fing an das Flugzeug immer schneller und schneller zu fahren, bis wir in den Lüften waren. Jetzt hieß es entspannen, und warten was kommt.