Wieder unterwegs

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So. Als allererstes mal ein ganz großes SORRY! In den letzten Monaten war mein ganzes Leben sehr ereignisreich und ich hatte leider absolut keinen Kopf zum Schreiben (oder zum Lesen: Sorry an Inkognito!!!)
Ich kann auch im Moment nicht sagen, wann ich neue Kapitel hochladen werde, das liegt auch daran, wie ich zum Schreiben komme. Ich verspreche allerdings, mir Mühe zu geben, denn die Geschichte von Lisa und Jan ist auf keinen Fall schon vorbei! :)

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Es war schon einige Monate her, dass ich die Spielleute von Saltatio Mortis gesehen hatte. Jan und ich hatten fast jeden Tag geskyped, aber das war ja nicht das gleiche. Deshalb war ich nun umso aufgeregter, als ich in meinem kleinen Ford Fiesta saß und Richtung Rastede fuhr.
Ich war schon länger nicht mehr auf einem MPS gewesen und ich freute mich dieses Mal noch mehr, denn ich wollte die Jungs mit meinem Auftauchen überraschen.

Tatsächlich hatte ich Jan zwischendurch gesehen. Ich hatte mir den Todestag meiner Eltern nicht frei genommen, zuhause wäre ich verzweifelt, und so hatte ich versucht, den Tag auf der Arbeit zu verbringen, was mir auch erstaunlich gut gelungen war - besonders nachdem der Tambour dort aufgetaucht war. In der Zeit, in der keine Kunden im Laden waren hatten meine Kollegen und Jan mich abgelenkt, und nach Ladenschluss hatte mein bester Freund mich dazu gebracht mit ihm Essen zu gehen und danach hatte er mir einige Gesellschaftsspiele aufgezwungen, sodass ich kaum Zeit gehabt hatte nachzudenken.

Nachdem er mir so geholfen hatte, hatte ich beschlossen, auch ihn zu überraschen. Also tat ich noch einen Schritt Richtung "Wiedereingliederung in die Gesellschaft" und wagte mich auf ein Mittelalterliches Phantasie Spektakulum.
Mein Herz pochte, als ich über das Gelände ging, den Blick auf mein Handy gerichtet und Jans Nummer wählend.

"Hey du!" Das war definitiv nicht der Tambour.

"Elsi? Was machst du mit Jans Handy?"

"Geklaut." Im Hintergrund hörte ich Stimmen lauter werden. "Was machst du grade so?"

"Ich bin spazieren. Und ihr? Wie ist das MPS bis jetzt?"

"Och, noch ist es ruhig. Wir sind alle im Backstage und chillen ein bisschen. Aber wir wollten gleich über das Gelände, sobald der Sänger fertig geduscht hat."

Damit hatte ich die Information, die ich wollte.

"Du, Elsi, sag Jan ich rufe später wieder an. Chevy frisst gerade irgendwas aus dem Gebüsch." Ohne eine Erwiderung abzuwarten legte ich auf und eilte Richtung Backstage. Dort kam mir auch schon der liebe Frank entgegen.

"Lisa! Was machst du denn hier?" Strahlend begrüßte er mich mit einer festen Umarmung.

"Ich wollte euch mal überraschen. Nimmst du mich mit in den Backstagebereich? Alleine komm ich ja nicht rein."

"Ja klar! Ich kann dir auch irgendwo bestimmt einen Backstagepass besorgen oder sowas."

Frank legte grinsend den Arm um mich und führte mich in Richtug des Nightliners. Wir bogen um die Ecke und da waren sie, alle bis auf den Sänger, und saßen gemütlich vor ihrem Bus.

"Schaut mal, wen ich gefunden hab!", rief der Bassist und schob mich ein Stück vor.

Jan war der erste, der mich erkannte. Ich hätte dem Tambouren niemals die Geschwindigkeit zu getraut, mit der er sich von seinem Stuhl abstieß und auf mich zu geschossen kam. Keine Sekunde später taumelte ich zurück, der Schwung des Spielmanns riss uns beide fast von den Beinen. Lachend schlang ich meine Arme um seinen Hals, während er mich fast erdrückte.

Es dauerte nicht lange, da war ich auch schon umringt von den Anderen und alle begrüßten mich äußerst freundlich. Ich hatte auch nichts anderes erwartet, schließlich war ich ja mit der ganzen Truppe so etwas wie  befreundet.

"Warum kommst du uns denn erst jetzt besuchen?" Gespielt vorwurfsvoll blickte mich Falk an.

"Hey, ich bin froh, dass ich überhaupt Urlaub bekommen habe!"

"Also ich bin der Meinung, wir müssen das jetzt erst mal gebührend feiern, oder? Schließlich haben wir unsere verlorene Lotte wieder zurück!", rief Till laut.

Ich schüttelte grinsend den Kopf über den Namen, der sich mittlerweile eingebürgert hatte. Einer der Jungs hatte mich irgendwann mal Lieselotte genannt, seitdem wurde ich größtenteils Lotte oder Lottchen gerufen.

"Also auf zur Taverne?", fragte Jan, der immer noch den Arm um meine Schulter liegen hatte und offenbar auch nicht vorhatte, ihn dort wegzunehmen.

Mit versammelter Mannschaft zogen wir also zu Toms Schenke, wo ich als erstes dem Wirt persönlich vorgestellt wurde.

"Euer Maskottchen, so so", erwiderte der freundliche Mann, nachdem er Elsis Erklärungen gelauscht hatte. "Wo haben sie dich denn aufgegabelt?" Mit einem Grinsen schob er mir einen Becher Met zu, den ich dankend annahm.

Starke Arme umschlangen mich von hinten. "Ich hab sie am Strand gefunden. Beziehungsweise ihr Hund hat mich gefunden. Ich glaube, er hat sich in mich verliebt." Jan grinste und legte seinen Kopf auf meinem ab.

Lasterbalk hustete und murmelte irgendetwas unverständliches, woraufhin sich Till und Luzi prustend die Hand vor den Mund halten mussten, um ihren Met nicht gleich wieder auszuspucken.

Mit hochgezogenen Augenbrauen warf ich ihnen einen bösen Blick zu, während Jan sie einfach ignorierte. 

"Jetzt guck nicht so böse. Er hat nichts Schlimmes gesagt!", kicherte Luzi. "Er gibt dir noch einen Met aus und alles ist wieder gut, ja?" 

"Schön, wie du hier mein Geld aus dem Fenster rauswirfst..." Der große Spielmann grinste und bestellte mir trotzdem noch einen Met.

"Wollt ihr mich abfüllen? Ich hab seit Ewigkeiten nicht mehr als ein Glas von  irgendwas getrunken."

"Na dann wirds Zeit, dass du dich wieder dran gewöhnst!" Ohne auf meine Abwehr zu achten schob mir Lasterbalk den Becher hin. "Auf dich, Lottchen!"

Seufzend nahm ich den Met und prostete den Spielmännern zu. Hatte ich denn eine Wahl? Vorsichtig tat ich einen ersten Schluck und lächelte. "Hab ganz vergessen wie gut das Zeug ist...", murmelte ich.

Es blieb natürlich nicht bei diesem einen Met und schon war es dunkel und wir saßen gemütlich um ein Feuerchen im Backstagebereich herum. Vom Abendkonzert hatte ich nicht viel mitbekommen, ich hatte mich bei den Jungs im Nightliner verkrümelt. Große Menschenmassen waren immer noch nicht mein Ding.

Meinen Kopf hatte ich an Jans Schulter gelehnt, er seinen Arm um mich gelegt. Wir waren alle nicht mehr nüchtern, trotzdem wurde ich rot, als Luzi mit glänzenden Augen sagte: "Ey, ihr swei seid echt voll das süsssssse Paaaaaaar..."

"Stimmt. Das L hat Recht", nuschelte Till in seine Bierflasche.

"Ehm." Etwas ratlos sah mich der Tambour an. "Okay."

"Okay? OKAY? Du hast da - und ich zitiere dich - 'die hübscheste Frau der Welt' im Arm und sagst OKAY?" Alea beugte sich vor und schlug Jean auf den Hinterkopf.

"Autsch!" Verärgert fuhr er sich über die schmerzende Stelle. "Ist ja gut. Vielleicht habt ihr ja Recht."

"Haben sie?", fragte ich vorsichtig.

"Haben sie nicht?" Jan sah mich an, und es wirkte fast schon ein bisschen ängstlich.

"Nein. Also jaaah..." Ich runzelte die Stirn. "Du verwirrst mich."

"Aha. Habt ihr gehört Jungs? Ich verwirre sie."

"Aber das ist nicht schlechtes. Eher so ein 'Ich bin nicht sicher wo ich bei dir dran bin'-Verwirren. Verstehst du?"

"Was soll daran denn bitte nicht schlecht sein?" Jetzt war es es, der verwirrt war.

"Ich glaube, was sie dir sagen will ist", mischte sich Lasterbalk ein; "dass sie dich sehr gerne hat und nicht weiß, ob du sie genauso gerne hast."

"Stimmt das?" Jan sah mich fragend an und ich nickte. "Mmh..." Er kam mir immer näher, bis sich unsere Nasenspitzen berührten und ich fast schielen musste um ihm noch in die AUgen blicken zu können. "Ich mag dich wirklich sehr sehr gerne", sagte er.

Und dann küsste er mich.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 21, 2019 ⏰

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