Kapitel 18

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Wieder öffnete ich langsam meine Augen, doch erkannte gleich die andere Umgebung. Sofort stieg Panik in mir auf. Was war passiert? Wo bin ich?

„Hey, Kleine. Alles ist gut.", flüsterte eine allzu bekannte Stimme neben mir. Es war die meines Bruders, deshalb konnte ich mich schnell beruhigen und blickte ihm verzweifelt in die Augen.

„Ich bin gerade von der Schule nachhause gekommen und habe dich ohnmächtig im Flur aufgefunden, du hast mir einen ziemlichen Schrecken eingejagt!", erklärte mir mein Bruder sanft.

Ich musste schmunzeln, hatte jedoch noch nicht die Kraft dafür, mich bei ihm zu entschuldigen.

„Ruh dich einfach den restlichen Tag aus und nimm dir so viel Zeit wie du brauchst. Ich gebe morgen Früh in der Schule Bescheid, dass du die nächsten Tage nicht kommen wirst."

Schwach nickte ich und war sehr froh über dieses Angebot, eigentlich war ich keine Person die öfter in der Schule fehlte oder schon wegen einer kleinen Erkältung Zuhause blieb. Doch allmählich wurde mir alles zu viel und ich hatte keine Kraft mehr.

***

Den restlichen Tag verbrachte ich schlafend auf dem Sofa, nur kurz wachte ich ein paar Mal auf wenn Max nach mir schaute oder von seinem Zimmer die Treppe herunterlief.

*Dong*, *Dong*, *Dong*,hörte ich seine Schritte.......erwartend schaute ich zur Tür, die einige Sekunden später auch schon von ihm geöffnet wurde.

„He, du bist ja wach! Wie geht's dir Chloe?", fragte er mich ganz überrascht.

„Allmählich wieder besser. Könntest du mir trotzdem bitte kurz beim aufstehen helfen?"

Gestützt von den kräftigen Armen meines Bruders stand ich auch schon kurze Zeit später auf meinen schwachen Beinen, die kaum Kraft hatten mich zu tragen.

Doch nachdem sie sich wieder daran gewöhnt hatten konnte ich wenigstens kurz aufs Klo gehen.

***

Der restliche Abend verlief ruhig, wir aßen eine Kleinigkeit und schauten einige Folgen meiner Serie.

Die Nacht verbrachte ich auf dem Sofa, da wir keine Lust darauf hatten, dass ich auf der Treppe zusammenbrechen würde und hochtragen wollte mich Max auch nicht.

***

Die Sonnenstrahlen weckten mich sanft und warfen durch die roten Vorhänge ein entspanntes Licht in das Wohnzimmer. Dick eingewickelt in mehrere Decken setzte ich mich auf den kleinen Balkon und betrachtete den restlichen Sonnenaufgang. Der leichte Wind strich mir durch die Haare und ich atmete den herbstlichen Duft tief ein.

Verlass mich nicht!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt