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„Wir sind übrigens fast da, nur noch etwa 15 Minuten. Halte einfach Ausschau nach dem Ortsschild von Huntington Beach."

"Du wohnst gar nicht direkt in L.A.?"

Das erstaunte mich dann doch, er hatte zwar erzählt, dass er mit ein paar Freunden in einer Villa wohnte, aber ich war davon ausgegangen, dass sie in Santa Monica wohnten. Aber irgendwie passte die Surfer und Hippie Hochburg auch zu Liam.

"Nö, diese ganzen reichen Schnösel sind mir so auf die Eier gegangen."

Ich lachte auf, das passte dann wieder sehr gut zu ihm. Ob er auch surfen gelernt hatte?

"Willst du heute Abend vielleicht mit mir essen gehen? Als beste Freundin?"

Kurz war in mir die Hoffnung aufgeflammt, er würde mich nach einem Date fragen. Innerlich schlug ich mich, als ob er mich fragen würde. Schließlich hatte ich Scheiße gebaut und mich von ihm getrennt.

"Ana? Ich hab dich was gefragt."

Meine Wangen erhitzten sich, verdammt in seiner Gegenwart war ich nicht mehr selbstbewusst und stark. Nein ich wollte es auch gar nicht sein. Ich war einfach nur das kleine Mädchen, das bisher niemand anderes außer ihm entdeckt hatte.

"Ja ich komm gern mit."

"Super. Da vorne ist übrigens die Villa, meine idiotischen Mitbewohner wirst du sicher mögen."

Ich biss mir auf die Unterlippe, fuck das hatte ich ja ganz vergessen. Ich musste jetzt auch noch mit anderen Menschen klar kommen.

"Ja denk ich auch."

Er hielt an und joggte ums Auto herum, um mir die Tür zu öffnen. Als ich ausstieg, knallte mir die Hitze entgegen. Hier war es ja noch heißer als in NYC. Das erklärte dann auch Liam's braune Haut.

Er schloss die Tür auf und wir standen in einem riesigen Flur. Hier passten schätzungsweise 30 Leute rein. Dieses Haus war einfach gigantisch.

"Snake sollte inzwischen auch mit den anderen Jungs wieder da sein. Sie waren heute noch bei einem Surf Wettkampf."

"Muss ich ihn auch so nennen? Reicht Stephen nicht?"

Ich hatte ja nichts gegen Spitznamen, aber seiner klang doch zu bescheuert. Wer lässt sich bitte schön so nennen?

"Klar, sicher, wenn du willst das er dich scheiße findet."

Er sagte das so trocken, dass ich dachte er meine das wirklich ernst. Doch langsam machte sich wieder ein Lächeln breit auf seinem Gesicht.

"Irgendwann kommt es einem gar nicht mehr so doof vor. Du musst ihn nur ein paar mal ganz laut auf der Straße rufen. Dann lernt man, die schiefen Blicke zu ignorieren."

Er zog mich weiter, wir kamen in einen Wohnbereich mit einer Couchlandschaft in beige, allgemein war alles sehr schlicht, aber stilvoll eingerichtet.

"Ich hab heute Morgen extra für dich aufgeräumt, aber wenn jetzt die anderen daheim sind, kann ich für nichts garantieren."

Ich lache auf, der Gedanke, dass Liam meinetwegen aufgeräumt hatte, schmeichelte mir.

"Hey Alter, bist du das?"

Eine Stimme rief es durch eine noch geschlosse Tür.

"Mit der Dusche stimmt nämlich schon wieder was nicht. Das Wasser ist irre kalt. Will einfach nicht warm werden!"

Die Badezimmerzür geht auf, und ein hochgewachsener blonder Typ kommt raus. Er ist braun gebrannt und mit den Gedanken offenbar gerade ganz woanders, weil er nämlich die Hand in der Jogginghose hat und seine Weichteile sortiert, während er den Wohnbereich durchquert.

DARKER - Dich soll ich nicht liebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt