Ohne zu zögern folgte ich den beiden, die auf dem Weg in den Krankenflügel waren.
Ich musste zwar ziemlich schnell sprinten, um hinter dem monströsen Hagrid her zu kommen, aber ich schaffte es gerade so mit ihm zusammen im Krankenflügel anzukommen.
"Was ist passiert?", schnaufte ich außer Atem und stützte meine Arme auf meinen Knien ab.
Professor Hagrid legte Draco, ohne sich umzudrehen, auf eines der Betten ab, während die Heilerin schon herbei eilte.
"Er hat Seidenschnabel provoziert.", nuschelte er kaum hörbar.
Draco stöhnte, "Angegriffen hat mich diese Bestie! Das... Das war... Ein bisschen weiter links und ich wäre tot!"
"Ach quatsch!", polterte Hagrid zornig, "Seidenschnabel hat noch nie einer Fliege etwas zu leide getan! Er ist ein guter Hippogreif! Aber es sind nunmal temperamentvolle Tiere..."
Ein Hippogreif also... Gleich in der ersten Stunde? Ich hatte erst einmal ein solches Wesen gesehen und ich bereute es ein wenig, dass ich die Stunde verpasst hatte.
"Rubeus, wie konnte dass passieren?", fragte die Heilerin in anklagendem Ton, während sie Draco das Hemd vorsichtig über den Kopf streifte, um sich die Verletzung anzusehen.
Wow... An seiner rechten Schulter bildete zwar eindeutig ein großer blauer Bluterguss und in der mitte war es etwas aufgeschürft, aber ansonsten hatte dieser Junge einen makellosen Oberkörper.
Ich bemerkte, wie Draco mich ansah und ertappte mich, wie ich auf sein leichtes Sixpack starrte. Ich konnte die Röte, die mir ins Gesicht stieg zum Glück verdrücken. In dem Moment bog die Heilerin Dracos Schulter probeweise etwas nach hinten und kurz zuckte eindeutiger Schmerz über Dracos, eigentlich in diesem Moment wütende, Miene.
Das war der Moment, in dem er schnaufte. "Was machte die Gryffindor eigentlich hier!?"
Bevor ich mir sagen ließ, dass ich gehen sollte marschierte ich von selbst auf die große Eingangspforte zu. (Mussten eigendlich alle Türen in diesem Schloss groß sein!?) Als ich an der Eichentür angekommen war öffnete sich diese von selbst und Dracos Freunde Crabbe und Goyle kamen völlig verschwitzt hereingestürtzt. Anscheinend hatten sie bis jetzt gebraucht, um die Strecke zwischen Wald und Krankenflügel zu überwinden. Ich ging zielstrebig an ihnen vorbei und verließ den Raum, wobei ich schwören könnte ich hätte Draco, nachdem ich den Flügel verlassen hatte, übertrieben vor Schmerz stöhnen gehört.
~
"Aber ich habe riesen Glück gehabt! Madam Pomfrey sagt, ich hätte fast meinen Arm verloren.", hörte ich Draco am Nebentisch mit hochmütiger Stimme klagen. Ich schnaubte. So ein Quatsch!
"Hört ihn euch an!", sagte Ron, der neben mir am Frühstückstisch saß, wütend. Harry und Hermine saßen vor mir.
"Hör doch nicht hin, du kennst Malfoy doch!", versuchte Hermine ihn zu beruhigen.
"Seit froh, dass Hagrit nicht von der Schule geflogen ist.", sagte ich trocken.
"Noch nicht", sagte Harry und runzelte die Stirn.
"Ich hab' gehört, sein Vater ist ganz außer sich.", stimmte Hermine ihm zu.
"Wie ist seine Familie so?", fragte ich, eigentlich nur aus Neugierde.
"Genau wie er!", erwiderte Harry missmutig, "Hochnäsig, eingebildet und einfach alle Slytherins."
"Was ist denn schlecht daran, Slytherin zu sein?", fragte ich und nahm einen Löffel meiner Haferflocken.
Harry, Ron und Hermine sahen mich entsetzt an. "Von Du-Weißt-Schon-Wem und Todessern hast du aber schon mal was gehört oder?", fragte Ron dämlich.
Ich verdrehte die Augen, "Ja!!?"
"Alle Todesser waren in Slytherin.", erwiderte Harry.
"Und deshalb sind gleich alle Slytherins böse?", fragte ich genervt.
"Ja.", sagte Ron trotzig.
"Wenn dem so wäre würden sie ja wohl das Haus Slytherin abschaffen!", konterte ich sauer. Ich wusste gar nicht, warum mich das so in Rage versetzte...
Nächsten Samstag ist das erste Quittisch Spiel der Saison!
GRYFFINDOR GEGEN HUFFLEPUFF
14:45 Uhr am QuidditschfeldStand am schwarzen Brett im Gemeinschaftsraum. "Hast du schonmal Quidditsch gespielt?", fragte Harry, der neben mir stand. Ich schüttelte den Kopf. "Und dahin werde ich auch nicht gehen.", erwiderte ich gelangweilt.
"Harry ist in der Hausmannschaft von Gryffindor der Sucher!", sagte Ron und klopfte Harry stolz auf die Schulter.
"Bist du denn schonmal auf einem Besen geflogen?", fragte Harry ohne auf Ron einzugehen.
Ich schüttelte den Kopf. Harry sollte mich mal schön mit seiner Schwärmerei fürs fliegen in Ruhe lassen. Ich hatte nicht viele Ängste... Aber wenn ich irgemdwem davon erzählen müsste (was ich nicht freiwillig tuen würde) würde mir spontan nur meine Höhenangst einfallen. Und die war extrem.
Ohne es zu bemerken hatten mich meine Füße in den Schlafsaal geführt. Ich ging in das Badezimmer und sah mich im Spiegel an.
Wenn ich so darüber nachdachte fehlten mir meine langen Haare. Ich hatte nichts mehr, um meine Gesichtsausdrücke und Gefühle zu verbergen. Außerdem stachen die leichten Sommersprossen auf meiner Nase so sehr hervor. Was solls...
Ich zückte meinen Zauberstab und ließ mir meine Haare immer länger werden. Ich hatte etwas geschummelt, als ich sie mir abgeschnitten hatte. Denn ich hatte mich in etlichen Büchern informiert, wie man dies wieder rückgängig machen konnte. Jetzt konnte man mich als eine richtige Haar Expertin bezeichnen.
Als sie wieder ihre ursprüngliche Länge hatten sah ich mein Werk an. Wellige Haare, bis zum Bauch. Aber sie hatten jetzt die Farbe meines Haaransatzes. Früher waren sie sehr blond, nur an meinem Ansatz immer etwas dunkler. Jetzt waren sie hell braun. Ich hatte ein eher rundes Gesicht mit einer Stupsnase und den bereits erwähnten Sommersprossen. Meine Augen waren in verschiedenen braun umd grün Tönen gesprenkelt und im linken Auge hatte ich einen relativ großen, blauen Fleck. Sehr, sehr merkwürdige Augen.
"Die langen Haare stehen dir.", sagte eine Stimme hinter mir. Erst jetzt erkannte ich im Spiegel Hermine.
"Ich trage sie eigentlich immer so.", sagte ich und band sie mir als Dutt auf dem Kopf zusammen.
"Wie viel Zeit haben wir noch, bis die Stunden anfangen?", fragte ich. Wir hatten in den ersten beiden Stunden frei gehabt.
"Ich wollte dich gerade abholen, damit wir zusammen zu Kräuterkunde gehen können. Harry und Ron sind schon los.", erklärte Hermine lächelnd.
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Harry Potter - Moonlight (F-F) [Deutsch]
FantasyCat kommt mit dreizehn nach Hogwarts. Doch sie ist nicht normal; einmal im Monat wird sie zu einer Bestie. Dieses Geheimnis zu wahren, sich mit den ganzen neuen Umständen abzufinden und dann noch diese ganzen anderen Hürden und Geheimnisse zu überwi...