Unüberarbeitet
Um ehrlich zu sein hasse ich Urlaub bei meiner Oma, oder zumindest in diesem Kaff, das sogar das Gefühl hat ein Dorf zu sein. Obwohl es nur knapp viertausend Einwohner hat und davon zwei Drittel zwei Generationen älter als ich ist.Naja, aber der Grund, wieso ich es erst seit kurzem so richtig verabscheue ist, weil ich nicht mit Finn in den Urlaub fahren darf. Finn, der Junge, dem mein Herz gehört und das schon seit einem Jahr. Als er mich vor einem halben Jahr gebeten hat seine Freundin zu sein, habe ich sofort eingewilligt.
Sein blondes, verwuscheltes Haar und sein umwerfendes Lächeln sind mir als erstes an ihm aufgefallen. Durch seine Grösse und der schlanken Statur, wird er meistens als "Normalo" abgestempelt. Doch er ist anders. Lustig, geduldig und offenherzig. Mit ihm wird es mir nie langweilig.
Aber nein, meine Mom will es mir nicht erlauben. Zum einen befürchtet sie frühzeitig Grossmutter zu werden (was für ein Schwachsinn!) und zum anderen soll mir laut ihr, das Dorfleben gut tun. UND nein, ich bin KEINE verzogene Göre von der Stadt!
Immerhin kommt Vincent mit. Er ist mein ein Jahr jüngerer Bruder und ein angenehmer Zeitgenosse. Er kann gut zuhören und übernimmt häufig meinen Abwasch. Auch wenn Vince und ich verschwistert sind, können es viele aussenstehende Personen nicht nachvollziehen. Denn wir haben abgesehen von unserer geraden Nase und den vollen Lippen nichts gemeinsam. Zumindest rein optisch betrachtet. Er hat tiefblaue Augen und dunkelbraunes, verwuscheltes Haar, während mein Haar hellblond gelockt ist und meine Augen die Farbe eines hellen Brauntons besitzen, die mit meinen vielzähligen Sommersprossen übereinstimmen.
Vincent hat auch andere Freizeitaktivitäten wie ich. Er spielt Tennis im Verein und hat Talent. Auch spielt er Gitarre in einer Band und bringt dadurch viele Mädchenherze zum Schmelzen. Zudem verbringt er viel Zeit am nächst gelegenen See mit seinen Freunden.
Ich hingegen spiele Fußball in einer Mädchenmannschaft und wir haben erstaunlicherweise ziemlich viel Erfolg. Wir gehören zu den besten Juniorinnen in unserem Bundesland. Ich möchte auch stolz anmerken, dass ich der Captain bin und als Stürmerin viele Tore erziele. Ist schliesslich wichtig, nicht wahr?
Aber nun genug von uns!
Die Ankunft ins Kaff hat zum Glück gut geklappt. Mein Bruder und ich sind unversehrt angekommen. Was mich ehrlich gesagt nicht überrascht, da auf dem Land kaum irgendwas passiert. Zum Glück habe ich meinen Walkman eingepackt und kann damit bei Langeweile Musik hören. Das bei der Hinfahrt zu meiner Oma notwendig gewesen ist.
Nach drei Stunden sind wir im Dörfchen angekommen. Ich rüttle Vincent an seiner Schulter wach und kümmere mich anschliessend ums Gepäck. Ich bin ein tolle grosse Schwester, ich weiss.
Vincent greift nach seinem Koffer und folgt mir nach draussen. Er betrachtet glücklich die Felder und entdeckt dabei meine Grossmutter. Er winkt ihr und meinen zwei Cousins zu. Diese haben uns schon lange entdeckt und laufen bereits auf uns zu.
"Juliette Schätzchen, lass mich dich angucken. Ach wie gross und schön du geworden bist." Ich werde direkt in eine überschwängliche Umarmung von meiner Oma gezogen. "Und Vincent erst. Schon fast einen Mann ist er geworden." Ich beginne bei der Bezeichnung 'Mann' los zu prusten, woraufhin mein Bruder mir einen vernichtenden Blick zu wirft.
Meine Cousins umarme ich ebenfalls. Sie sind die Kinder vom kleinen Bruder meiner Schwester. Onkel Daniel ist ein toller Kerl. Er lebt für den 1.FC Köln, liebt Karneval über alles und hat bald Geburtstag, weshalb es auch ein Fest geben wird. Seine Söhne, Raphael und Valentin, sind schwer in Ordnung. Sie sind quasi wie Brüder für mich.
Raphael ist der Ältere und zwölf Jahre alt. Sein rotbraunes Haar hat er von seiner Mutter geerbt und die dunklen Augen von seinem Vater. Er ist intelligenter als andere in seinem Alter und hat aufgrundessen wenige Freunde. Raphael besucht daher seit neuem eine Schule für Hochbegabte. Nebst dem, blüht er so richtig beim Segeln und dem Schach spielen auf, was er in seiner Freizeit praktiziert.
Raphael sieht meinen Bruder als Vorbild an. Er findet alles toll, was Vince von sich gibt und tut es ihm gleich. Dennoch haben Raphi und ich eine enge Beziehung.Valentin ist das komplette Gegenteil von Raphael. Er hat hellblondes Haar, schon fast weisslich, hellbraune Augen und ist ein Brillenträger. Zudem spielt er Fussball, betreibt Judo und ist handwerklich begabt. Obwohl er erst zehn ist, repariert er die Fahrräder der Familie. Charakterlich kann ich anmerken, dass er viel lauter als sein Bruder ist. Er sagt seine Meinung und zeigt keine Scheue. Seine Mitschüler sind begeistert von dem starken Vale und die Mädchen schwärmen für ihn.
Valentin ist genauso begeistert von Vincent wie Raphael. Er macht ihm vieles nach und hängt an meinem kleinen Bruder wie eine Klette."Wie läuft es im Fussball, Julie?" Valentin sieht mich neugierig an. Denn wir zwei tauschen uns immer über Fussballresultate aus. Ich erzähle ihm stolz, dass wir Meister geworden sind und frage bei ihm nach. Obwohl ich die Antwort schon weiss. Valentins Team ist nicht wirklich gut. Grottig trifft es eher. Jedoch denke ich, dass es am Trainer liegt, der keine Ahnung von dieser Sportart hat.
"Kinder, ich habe Spargelsuppe gekocht. Könnt ihr euch jetzt bitte ins Auto setzen?" Meine Grossmutter schliesst den alten Mercedes auf und ich setze mich schnell neben sie. Somit müssen die Jungs sich hinten zu dritt rein quetschen.
Zufrieden mit meinem Platz, beginne ich zum Lied im Radio mit zu summen. Meine Oma unterbricht mein Gesumme durch eine Frage, die alle im Auto zum Schweigen bringt. Mit den Blicken auf mich gerichtet. Danke Oma, danke.
Liebe Leserinnen und Leser,
Ich habe mich dazu entschieden eine girlxgirl Geschichte zu schreiben, da es meiner Meinung zu wenig Abwechslung in diesem Bereich gibt.
xx sanftmut
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to be loved and to be in love
Любовные романыJulie, eigentlich Juliette, ist sich mit ihren Gefühlen gegenüber ihrem Freund immer sicher gewesen, bis sie auf Zea trifft. ---- "Auf dieser Welt gibt es nur zwei Arten von Glück, zu lieben und geliebt zu werden." - Zea