Kapitel 4

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Fay:

Nachdem ich Frau Kaiser unser Thema gesagt habe, habe ich mir meinen Rucksack geschnappt und sitze nun wartend auf dem Boden vor Michelles Spind. Eigentlich sollte ich sie den restlichen Tag ignorieren dafür, dass sie mich einfach mit Will alleine gelassen hat. Aber sie hat Glück, dass ich nicht nachtragend bin.

"Und wie lief's mit Will? Welches Thema habt ihr genommen? Und trefft ihr euch bei ihm oder bei dir dafür?" fing Michelle mich gleich zu bombardieren mit Fragen.

"Komm ich habe hunger," war das einzige was ich drauf erwähne und ziehe sie Richtung Mensa.

"Jetzt warte doch. Warum Antwortest du denn nicht? Aber wenn ihr euch bei ihm trefft dann erzählst du mir danach alles detailliert. Oder ne warte so genau will ich es dann doch nicht wissen. Wer weiß was ihr so macht. Und wehe er benutzt kein Kondom dann bekommt er es mit mir zu tun."

Bla, bla, bla....

Von den Schülern werden uns nur schräge Blicke zugeworfen als ich die unaufhörlich plappernde Michelle durch die Gänge ziehe.

Als ich die große Glastür öffne steigt mit der Geruch von Nudeln mit Bolognese in die Nase. Oh jeyy ich liebe Nudeln. Schnell stelle ich mich an die Schlange für die Essensausgabe an.

"Haaaallo Fay?!"

"Super, Auge, keine Ahnung, weil ich hunger hatte, Nein"

"Hä was?" völlig unverständlich schaut Michelle mich an.

"Na das sind die Antworten auf deine ganzen Fragen." als wäre dies etwas völlig Normales schaue ich sie lächelnd an und nehme das Tablett mit Essen entgegen.
Ohne weiter auf sie zu achten laufe ich los und suche mir einen Tisch weiter hinten in der Ecke.

"Auf welche Fragen denn genau?" fragte Michelle gleich weiter als sie sich mit ihrem Tablett zu mir gesetzt hatte.

"Tja deine selber gestellten Fragen musst du dir schon selber merken."

"Naja ist ja auch egal," winkte sie ab,"ich bekomme das eh noch alles raus."

"Na dann viel Spaß."

"Danke werde ich haben."

Schweigend machen wir uns daran den unerkennbaren aber doch einigermaßen essbaren Haufen auf unseren Tellern zu leeren. Ich bin zwar kein wirklich großer Fan von dem Essen hier aber morgens habe ich einfach keine Lust mir auch noch was für die Mittagspause vorzubereiten. Dafür liebe ich meinen Schlaf viel zu sehr um für so was früher aufzustehen.

"Weischt du," unterbricht Michelle irgendwann unverständlich die Stille,"isch weisch gar nischt wasch du gegen Will hascht."

"Grundsetzlich habe ich nichts gegen ihn wäre er nicht so eingebildet und würde so bevorzugt werden." antwortete ich ihr augenverdrehend nachdem ich ihre Wörter entziffert habe. Sie sollte echt mal lernen, dass man mit vollem Mund nicht spricht. Vielleicht würde man sie dann auch mal öfter verstehen.

"Du bist neidisch." rief sie und schaut mich strahlend mit einem gruseligen Lächeln an. Ooookaaaay.

"Nein bin ich nicht. Auf so was kann man doch nicht neidisch sein." Ha das ich nicht lache. Ich und neidisch. Niemals.

"Jaja rede dir das nur ein ich weiß es aber."

Spinnt die jetzt eigentlich vollkommen?

"Innerlich bist du neidisch, weil er alles bekommt und du dir das alles erarbeiten musst. Du kannst es nicht leugnen." sagte sie ruhig und schaut mich liebevoll an.

Ja irgendwie hat sie schon recht. Ich finde es mies, dass bei mir nie alles gerade läuft. Doch neidisch bin ich trotzdem nicht. Pff. Auf den doch nicht.

Grummelig stampfe ich mit der Gabel in meinem Essen herum. Der Appetit ist mit jetzt vergangen, weil ich so viel an Will gedacht habe. Der macht einen auch echt alles kaputt.

"Ich gehe noch mal vor der nächsten Stunde auf Klo. Treffen uns im Klassenraum." rief ich Michelle nur schnell zu und schnappte mir meinen Rucksack und mein Tablett. Als ich mein Tablett bei dem Schalter abgegeben habe bekomme ich von der Frau nur einen genervten Blick wegen dem vielen Essen, dass sich noch auf dem Teller stapelte. Tja vielleicht sollten sie mal besser kochen dann bekommen sie auch weniger zurück dachte ich mir nur und werfe ihr ein strahlendes Lächeln zu. Bäh ich spanne doch gerade echt für diese Frau meine Gesichtsmuskeln an. Die sollte echt glücklich sein, dass ich so was für jemanden wie sie tue.
So schnell wie das Lächeln in meinem Gesicht entstanden ist, ist es auch wieder verschwunden.

Nachdem ich die Mensa verlassen habe, schlage ich dem Weg Richtung Schulhof ein. Jaja ich weiß ich habe zwar gesagt ich muss auf Klo aber wer bitte geht denn hier in der Schule noch auf Toilette um zu pissen?  Entweder steht man vorm Spiegel um sein Make-up aufzufrischen oder man versteckt sich ein einer Kabine um...
Tja da dürft ihr eurer Phantasie freien Lauf lassen.

EngelsnachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt