Kapitel 18

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Ciel starrte Cicilia an. Er wusste nicht genau was er tun sollte. Sie schien verängstigt. Panisch. Ob es wirklich OK war sie dann anzufassen? Cicilia zog ihre Beine an sich und wirkte auf Ciel zerbrechlicher als jemals zuvor. Er betrachtete die zarte Indern liebevoll, flüsterte ihr beruhigende Worte ins Ohr. Doch wirklich helfen schien es absolut nicht. Die Stimmung war so angespannt, dass keiner merkte wie Elizabeth in der Tür stand. Sie betrachtete das Spektakel ruhig und gefasst. Zugleich betrachtete sie Ciel. Er schaute das fremde Mädchen ganz anders an als sie. Ihr Blick senkte sich. Es war ihr von vorne rein klar gewesen, dass die Liebe die bereits vorhanden war, bloß familiär war. Elisabeth kam zu Ciel und setzte sich hinzu. Langsam zog sie die indie Dame in ihren Arm. Langsam beruhigte sich das Mädchen.

Synja bekam von dem ganzen Spektakel nichts mit. Das einzige worauf sie sich konzentrierte, war dieser bastard von Vampir. Blitzschnell rannte sie auf den Jungen zu und schlug ihn. Dieser parierte jeden ihrer Angriffe mit Leichtigkeit. Die Wut in Synja wurde immer größer, ihr Kopf nur noch voller Mordgedanken. Doch sie schaffte es nicht. Im Gegenteil. Durch ihre blinde Wut gab es keine Taktik. Bloß ein stumpfsinniges wechseln der Attacken. Der Vampirjunge hingegen hatte es genau darauf abgesehen. Er wollte Synjas Wut gegen sie verwenden und sie bis zu dem Punkt treiben, wo sie nur noch auf ihre Attacken achtete. Doch plötzlich stand der Butler zwischen ihnen. Er sah Synja an, hielt sie fest und beobachtete zugleich ruhig Ronaldo. Synja beruhigte sich. Es war als würden die beiden Dämonen über ihre Augen miteinander kommunizieren. Im nächsten Moment war Synja es, welche den Platz von Elisabeth einnahm. Sebastian wandte sich Ronaldo zu. >Werter Herr, verlassen sie bitte das Anwesen. Solltet ihr nochmals unbefugt diesen Ort betreten so sehe ich mich gezwungen passende Maßnahmen einzuleiten< Ronaldo erschauderte. Die Worte des männlichen Dämonen klangen nicht wütend. Sondern kalt. Abschätzig und ohne jegliche Gnade. Ronaldo wusste genau, der Dämon würde nicht wie die dämonische Dame reagieren. Und das machte dem Vampir Angst. Schnell huschte er aus dem Fenster und rannte hinfort.

Synja blieb bei Cecilia bis sie einschlief, ebenso Elisabeth welche sich zum Abend hin verabschiedete. Ciel schien bei ihrem Abschied noch etwas sagen zu wollen, aber er schwieg. Er wollte Elisabeth nicht verletzten. Er kannte ihre Gefühle, ihre echten Gefühle. Das bereitete dem jungen Herren Unbehagen. Noch mehr Unbehagen bereitete ihm allerdings die Tatsache, dass Ronaldo es unbemerkt in die Villa geschafft hatte. Er hatte Cecilia bedrängt und dies anscheinend auf solch eine Art, das diese nur noch weinen konnte. Was hatte dieser Bastard nur gemacht. Ciel konnte es sich kaum vorstellen.
Ciel seufzte angespannt. Zugleich Diehl ihm ein Brief auf. Dieser war ihm schon zur Mittagszeit aufgefallen. Es war bereits jetzt schon ein neuer Auftrag ihrer Hoheit. Ciel war sich nicht sicher ob er diesen der kleinen Indie Dame bereits zutrauen konnte. Doch er wollte sie dabei haben.

Synja kam erschöpft aus dem Zimmer ihrer Herrin. Sebastian beobachtete dabei ihren schlanken Körper. Er konnte seinen Blick nicht von dieser wunderbaren Schönheit abwenden. >Was glaubt ihr, hat die Herrin so aufgebracht?< fragte er Synja. Synja kaute auf ihrer Unterlippe. Sie überlegte. Sie wusste genau sie konnte Sebastian vertrauen. Zumindest dachte sie es. >Ich denke..< fing sie an >.. Das dieser Vampir sie unsittlich angefasst hatte. Cecilias Lebensgeschichte ist ziemlich... Grausam. Einmal wurde sie an einen Mann verkauft, welcher ihr Gatte sein sollte. Zu dem Zeitpunkt war sie noch nicht in der Lage Kinder zu gebären. Doch dies war dem Kerl egal... Er meinte er würde es.. Austesten.<

Sebastian verstand sofort. Er stoppte Synja, denn er wollte nicht mehr hören. Denn als Synja erzählte, wandelte sich dieser erschöpft Blick in einen tief traurigen. Diesen Blick mochte er nicht. Er zog die kleine Dämonin an sich heran und küsste sie. Sie erwiderte auf Anhieb. Irgendwas regte sich in Sebastians Brust, doch was es war. Das konnte er nicht sagen. >Würdest du alles für mich tun< flüsterte er zärtlich und knabbert dabei sanft an ihrem Hals. Synja allerdings schüttelte leicht den Kopf. > Vieles, aber nicht alles< entgegnete sie gefasst. Sebastian stoppte. Es machte ihn wütend. Sie machte ihn wütend. > Wie war das?< raunte er und packte Synja fest beim Arm. Er konnte es nicht fassen. Dieses Mädchen Stahl ihm sein Herz, seine Kraft und seinen Verstand. Er wäre sofort bereit, alles zu tun. Sie zu beschützen, selbst ihre Herrin. Doch Synja, sie wehrte sich dagegen. >Ich werde dir schon noch zeigen was du davon hast. < sagte er grob und wandte sich ab. Synja blieb alleine vor der Tür ihrer Herrin. Sebastians kalter Blick hatte sich in sie hinein gebrannt. Dabei hatte sie die Wahrheit gesagt. Ihre Herrin, war das wichtigste für sie. Wenn Sebastian was verlangen würde, was gegen ihre Herrin sprechen würde. So würde sie es lassen. Vertrag hin oder her. Langsam ging sie wieder ins Zimmer ihrer Herrin, setzte sich ans Fenster und starrte hinaus. Sie schlang ihre Arme Umsicht und weinte, leise und nur für sich, Tränen. Tränen des Schmerzes.

Was sie jedoch nicht wusste, war das Undertaker ganz in der Nähe war. Er spürte die Einsamkeit welche im Moment auf Synja lastete und zugleich den Schmerz. Seine Lippen verzogen sich zu einem selbstgefälligen Lächeln ehe er eine Spritze aus seinem Mantel zog und gen Mond hielt. Ich habe ihn gewarnt, dachte sich der Shinigami. Er blickte in die leere Straße und kicherte leise, ehe er sich mit beschwingten Schritten in Richtung der Stadt Villa des Earls machte. Und dort saß sie, am Fenster. Der Mond schien auf ihr seidiges Haar und ließ es funkeln wie tausende Diamanten. >Das einzige Wesen, welches so lieblich ist wie meine Kunden< hauchte er in die Nacht und sprang hoch zu dem Fenster. Langsam setzte er sich auf die Fensterbank und klopfte sachte. Synja reagierte nicht direkt, stand nach einem Moment jedoch auf und öffnete fast in Zeitlupe das Fenster. Es schien eine ewigkeit zu dauern. Doch dann saß sein Engel endlich vor ihm.

>Synja..< Seine Stimme klang sanft, während er sich zu ihr setzte und mit den dunklen Strähnen in ihrem Haar spielte. >Ich hatte gedacht es dauert länger bis ich dich wieder sehe, kleine Dämonin< Langsam hob sie ihre Hand und legte sie dem Shinigami an die Wange. Seine Gesten, sein Worte. Es war tröstend und wärmend zugleich. Synja konnte es ganz und gar nicht beschreiben. Undertaker schaute ein wenig überrascht, legte jedoch dann seine Hand auf die ihre und drehte seinen Kopf um ihre innenfläche sanft zu küssen. >Warum bist du so.. Anders. So gut.. Warum brennst du dich nur so in meinen Kopf rein< flüsterte Synja. Undertaker musterte sie. Dann lächelte er erneut und antwortete:>Wir beide sind durch den roten Faden des Schicksals verknüpft, mein Liebe. Zu damaliger Zeit magst du nur ein Menschlein gewesen sein. Doch nun.. Sieh dich an. Ein Dämon reiner als jeder Engel welcher unter Gottes fittchen zu sein scheint< Synja verstand nicht ganz, bloß das dies ein Kompliment war, weshalb sie sich ein leichtes aber dennoch ehrliches Lächeln aufzwang. >Allerdings.. < Sprach Undertaker weiter >Bin ich nicht so gut wie du glaubst, mein kleines. Ich verfolge meine Ziele ohne Rücksicht. Möchte die Welt nach meinem Plan gestalten. Verluste gehen mich dabei nichts an< Synja nickte bloß und entgegnete >Tut der Earl Phantomhive dies nicht auch? < Undertaker kicherte leise. >In gewisser Art. Vorallem allerdings verfolgt er die Ziele ihrer Hoheit ohne Rücksicht. Nicht aber seine eigenen.< Das schien schlüssig, dachte Synja und ließ ihren Blick auf ihre schlafende Herrin ruhen. Undertaker blickte zum Himmel. >Synja.. Ich muss dir etwas gestehen.< sprach er leise, voller Lust und seine Stimme bebte. Doch Synja fiel does nicht auf. Ihre Gedanken waren im Moment viel zu verstrickt um irgendwelche Gefahr erkennen zu können, weshalb sie bloß zaghaft nickte. Undertaker packte sie blitzschnell am Hals und zog sie hinaus aus dem Fenster. Die beiden stürzten aus dem Fenster und Synja knallte mit dem Kopf auf den harten Pflasterstein. Über ihr trohnte Undertaker, welche eine Spritze in die Luft hielt. Diese Rammte er der kleinen Dämonin in den Hals und drückte die Injektion in ihren Körper, welcher daraufhin sofort schwach und schlapp wurde. Synja verlor das bewusstsein. Undertaker hob seinen Engel sanft auf und streichelte ihr die Haare durchs Gesicht.

>Ich wollte dir gestehen.. Auch du gehörst zu meinem Plan. Ich hatte nur nicht gedacht, dich so schnell zu finden<

Black Butler- Demons ContractWo Geschichten leben. Entdecke jetzt