[drei küsse.]
Ächzend richtete ich mich auf und hielt mir meinen schmerzenden Rücken. Älter werden, machte echt keinen Spaß. Ich schnappte mir meinen Koffer und verließ das Zimmer. Langsam flanierte ich zu den Aufzügen und drückte den Knopf, um einen Aufzug zu holen. Der Fahrstuhl saugte mich ein, um mich dann im Erdgeschoss auszuspucken.
»Mayaaa!«, kreischte Lia prompt und hüpfte grinsend in meine Richtung.
»Na, kleine Maus, was machst du denn hier?«, erkundigte mich und fuhr ihr durch das dünne Haar.
»JJ dir bringen und tschüss sagen.«
»Das ist ja lieb von dir und ...?«, ich legte meine Hand auf ihre zierliche Schulter und hob meinen Blick. Mein Herz erwärmte sich bei dem Anblick, der sich mir bot.
»Logi.«, antwortete Lia auf meine Frage und zog mich hinter sich her.
Lemon flüsterte Jayden gerade etwas in Ohr und Jaydens Gesichtsausdruck nach zu Urteilen machte das Gesagte wenig Sinn. Die abwesende Mimik passte nicht zu dem Auftreten von dem großen, gefährlichen Jayden Bourne.
»Mummy!«, piepste Lemon, als er mich entdeckte und streckte seine kleinen Hände zu mir hoch.
»Hast du mich vermisst, Baby?«, wollte ich wissen und strich ihm über die braunen Haare.
»Jaaaa!«
»Immer.«, antworteten Jayden und Lemon gleichzeitig.
Sprachlos blinzelte ich den Mafiaboss an. »Du warst nicht gemeint.«, warf ich ein, nachdem ich mich nach dem kurzfristigen Gedankenkurzschluss wieder gefangen hatte.
»Ich weiß.«, formte er mit seinen sündhaften Lippen und trat neben mich. »Logan, Lia, wir sollten los. Unser Flug geht in knappen zwanzig Minuten.«
»Selbstverständlich.«, erwiderte mein Bruder und rieb sich seine Handinnenflächen aneinander. »Schwesterherz, melde dich, wenn ihr gelandet seid.«
»Bestimmt.«, versprach ich und zog ihn in eine Umarmung.
»Ich mag deinen Freund immer noch nicht. Er verhält sich komisch aufmerksam.«, flüsterte mir dieser zügig in mein Ohr.
»Ich weiß nicht, was du meinst.« Ich rang mir ein gezwungenes Lächeln ab, als ich mich von ihm löste.
Es wäre eine mächtige Untertreibung, wenn ich behaupten würde, ich hätte die wiederholten aufmerksamen Blicke von Jayden durch die prahlerische Lobby nicht bemerkt. Nach einer kurzen Verabschiedung meiner Familie platzierte Jayden seine Hand auf meinen unteren Rücken und manövrierte mich zu dem schwarzen Wagen, der schon auf uns wartete.
Lemon hielt mich die erste Halbzeit des Fluges auf Trab und sagte mir all die neuen Wörter, die er in den letzten Wochen aufgeschnappt und gelernt hatte. Obendrein versuchte er, mir ausgiebig von seinen Erlebnissen zu erzählen.
Jayden dagegen nickte in der ersten Minuten, die wir in der Luft schwebten ein und wachte erst kurz vor dem Sinkflug auf. Nicht das ich mich nicht als einzige wache Person – außer dem Piloten und der Stewardess – in dem Privatjet prächtig mit mir selbst beschäftigt hätte; was ich getan hatte.
Erst hatte ich mir nach langer Zeit meine Nägel lackiert – in Karminrot. Danach hatte ich auf Empfehlung von der Stewardess den teuersten Scotch Whiskey bringen lassen und direkt wieder ins Glas gespuckt. Alkohol war noch nie etwas, was mir geschmeckt hatte.
Der teure Scotch hatte seinen Weg dann in die Toilette gefunden. Nach diesem kleinen Malheur hatte ich mir einen Virgin-Mojito bestellt und zwei weitere. Das mein Bauch nun aufgebläht war und es etwas danach aussah, als ob ich im ersten Trimester schwanger war, war mir egal. Mein Körper war eben unperfekt perfekt. Das hatte ich nach Jahren der Selbstzweifel und einem langen Kampf der Veränderung akzeptiert. Eine Packung gesalzenen Erdnüsse hatte ich mir auch gegönnt.
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Sie und Er
Action» 𝘌𝘪𝘯𝘦 𝘍𝘳𝘢𝘶 𝘮𝘪𝘵 𝘒𝘰̈𝘱𝘧𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘪𝘴𝘵 𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘨𝘦𝘭𝘢𝘥𝘦𝘯𝘦 𝘞𝘢𝘧𝘧𝘦, 𝘴𝘵𝘦𝘵𝘴 𝘣𝘦𝘳𝘦𝘪𝘵 𝘧𝘶̈𝘳 𝘥𝘦𝘯 𝘵𝘰̈𝘥𝘭𝘪𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘈𝘣𝘻𝘶𝘨 « Sie will einen neuen Start. Sie lässt ihn glauben, dass sie unwissend ist. Sie wird e...