savage by bahari
[ich bin die sonne. du weißt das du mich brauchst.]
Ein lauter Knall durchbrach die entstandene Stille in der geräumigen Lagerhalle. Schallende Schritte traten ein und die hohen Metalltüren fielen zu.
»Andy?«, ertönte eine bekannte Stimme. Etwas Trübes schwang in seiner Stimme mit. Vielleicht lag es an der Tatsache, dass ich nicht mehr gefesselt auf dem Stuhl saß und keine Spur von seinem Andy zu sehen war? Möglich.
Nicht mehr an mich halten können, fing ich an zu lachen und schubste Andy aus der Nische in den Raum. »Du bist kein ausgebildeter Killer, Ash. Umso früher du es einsiehst, umso schmerzfreier wird dein Tod.«
Die kalten blauen Augen fixierten mich und sandten bitterkalte Geschosse in meine Richtung. Die Haltung verspannte sich, ehe er sich vollständig zu mir drehte. Kein Ton verließ den Mund, den ich damals geliebt hatte zu küssen. Zeiten und vor allem Menschen änderten sich so schnell. Erst sind sie die Liebe deines Lebens und dann sind sie dein bitterster Feind, den du nur noch tot sehen willst.
»Maya Swan, welch eine Ehre dich mal wieder in vollster Pracht vor mir zu sehen.«, spuckte Ash dann doch vor meine Füße mit sarkastischer Stimme.
»Ich bin die Sonne. Du weißt, dass du mich brauchst.«, erwiderte ich und ein selbstgefälliges Lächeln umspielte meine Lippen.
»Genau, du bist die Sonne, wenn man dir zu nah kommt, verbrennt man lichterloh, während du lachend dabei zu siehst.« Seine Hände ballte er zu zitternden Fäusten und schritt schnellen Schrittes auf mich zu.
»Wie könnte ich mich eigentlich jemals in das gestörte Arschloch vor mir verlieben?«, sprach ich die lauteste Frage in meinen Gedanken aus.
»Wie könnte ich jemals der innerlich hässlichsten Person in der Schule mein Herz schenken?«, stellte Ashton sofort eine Gegenfrage, bevor er vor mir zum stehen kam.
»Redest du gerade über deinen hässlichen Charakter? Den hast du nämlich!«, fauchte mein blanker Hass.
In Zeitlupe hob er seine große Hand und feuerte diese auf meine Wange ab. Mein Kopf flog zur Seite, während meine Wange vor Schmerzen Feuer fing. Zähneknirschend drehte ich meinen Kopf wieder in seine Richtung.
»Weißt du, was traurig ist?«, setzte ich an. »Die Person, der du das aller erste Mal ›ich liebe dich‹ gesagt hast, heute mit solch einem Hass zu begegnen, das du sogar so weit gehst und sie schlägst!«
»Sieh es ein Ashton McCarter: Du bist krank!«, schrie ich ihm entgegen und schubste ihn von mir.
Da war noch etwas anderes in meinem Inneren. Etwas das mich selbst verabscheute den Mörder meiner Eltern geliebt zu haben. Ein ganzes Jahr konnte ich nicht einsehen, das meine damalige Liebe, der blutrünstige Mörder von Mum und Dad war.
»Du hast mich krank gemacht!«, brüllte er mir prompt entgegen.
»Womit?«, wollte ich immer noch schreiend wissen. »Womit habe ich dich so krank gemacht, das du meine Eltern umgebracht hast? Womit habe ich deinen Hass auf Lia gezogen, die du auch fast umgebracht hast?«
»Du hast mich mit Tom betrogen!«, brachte Ash leise hervor. Zu leise. Der unbändige Hass mir gegenüber brodelte unmittelbar unter der Oberfläche. Bereit sich auf mich zu stürzen und mich zu verschlingen.
»Meinst du die eine Nacht, als wir beide schon seit einem halben Jahr getrennt waren, und du bis dahin schon mit der Hälfte der Frauen aus England geschlafen hast?«, fragte ich mit ruhiger Stimme, versuchte an meine stille, durchaus tödlichere Seite appellieren.
Ash blieb still und lieferte mir damit meine Antwort.
»Du hast meine Eltern umgebracht, weil ich mir ein halbes Jahr nach unserer Trennung erlaubt habe wieder Spaß zu haben, obwohl du zu der Zeit in der Rolle als Casanova von England aufgeblüht bist?«, fing ich an und die Galle kam mir hoch.
Ich hatte gedacht, Jayden Bourne sollte ein Psycho sein? Nein, der schlimmste Psycho von allen stand vor mir.
»Der Einzige, der dir noch helfen kann, ist Satan, der dich auf ewig im Höllenfeuer brennen lässt.«, spuckte ich hasserfüllt. »Und bevor der König der Hölle dich bekommt, werde ich deinem menschlichen Körper die schlimmsten Qualen zufügen und deine vergangenen Taten rächen.«
»In welchem Zustand? Bewusstlos?«, fragte Ash und keine Sekunde später spürte ich einen festen Schlag auf meinem Hinterkopf. Nicht zu fest, um mich bewusstlos zu schlagen, dennoch so kräftig, dass mir schummrig wurde und ich ungewollt in die Arme meines Ex-Freundes fiel.
Ruppig wurde ich hochgehoben und unsanft auf dem Stuhl abgesetzt. Die Hände und Füße wurden mir zu fest zugebunden und das gleichzeitig von Ash und Andy, weswegen meine Gegenwehr fehlschlug.
»Lass uns doch erst einmal mit den Qualen an deinem lebendigen Körper anfangen.«, grinste dieser und fuhr sich durch die braunen Haare.
Einen feinen Schnitt und einem grässlichen Geräusch von zerrissenem Stoff später platzierte Ash ein Messer auf meinem nun entblößten Oberschenkel und schnitt einen langen hässlichen Schnitt von der Mitte bis zu meinem Knie. Der Schmerz des unsauberen Schnittes brannte sich durch meine Muskeln bis in meine Knochen und ließ mich meine Hände zu Fäusten ballen.
»Du denkst, das ist eine Qual für mich? Dann ist dir nicht bewusst, was ich in der Ausbildung zum Killer durch machen musste.«, merkte ich an und streckte meine Finger.
»Das ist erst der Anfang, Maya. Bald wirst du dir wünschen, tot zu sein, und wirst mich anbetteln dich in den Garten Eden zu schicken.«
»Niemals!«
»Wirklich nicht? Andy ... , hol ihn rein!«, befahl Ash, während seine kalten dunkelblauen Augen mein Gesicht studierten.
»Mummy« Die Stimme von Lemon ließ das Blut in meinen Adern auf Minusgrade herunter fahren und alles gefrieren.
Meine Reaktion auf das plötzliche Auftauchen von Jason blieb aus. Die Reaktion, die sich Ash so sehr gewünscht hatte, blieb aus und brachte den Hass zum Überkochen. Der Kinnhaken knockte mich blitzschnell aus und ließ mich kurzzeitig Sterne vor meinen Augen sehen, ehe eine bleierne Schwärze über mein Bewusstsein hereinbrach.
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Sie und Er
Aksiyon» 𝘌𝘪𝘯𝘦 𝘍𝘳𝘢𝘶 𝘮𝘪𝘵 𝘒𝘰̈𝘱𝘧𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘪𝘴𝘵 𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘨𝘦𝘭𝘢𝘥𝘦𝘯𝘦 𝘞𝘢𝘧𝘧𝘦, 𝘴𝘵𝘦𝘵𝘴 𝘣𝘦𝘳𝘦𝘪𝘵 𝘧𝘶̈𝘳 𝘥𝘦𝘯 𝘵𝘰̈𝘥𝘭𝘪𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘈𝘣𝘻𝘶𝘨 « Sie will einen neuen Start. Sie lässt ihn glauben, dass sie unwissend ist. Sie wird e...