Kapitel 17

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The Weeknd - Call Out My Name

Mittwoch, 19. März

In ein paar Wochen werden mir die Haare ausfallen. Dr. Stevenson rechnet so mit der 2. Woche, sprich ab nächster Woche. Langsam akzeptiere ich diese Tatsache, denn lieber so, als, dass ich mir dadurch selber noch mehr Probleme anhäufe. Dr. Jones, Noahs Mutter, kam vorhin vorbei und hat mir berichtet , dass ihr Sohn heute gerne vorbeikommen möchte. Ich freue mich sehr ihn wieder zu sehen. Heute fühle ich mich aber sehr schwach. Dr. Stevenson war sowieso überrascht, dass ich die letzten zwei Tage so fit war. Ab heute heißt es für mich, Leben ausschließlich im Krankenhaus, denn durch die Chemo bin ich sehr anfällig für Infektionen und sollte deshalb nicht mehr nach draußen. Das einzige ist der Wintergarten, den das Krankenhaus besitzt. Gerade fühle ich mich aber so schwach, dass ich einfach nur schlafen will und ich glaube bis Noah kommt werde ich das auch tun. Hunger habe ich auch keinen, mein Frühstück steht noch so auf dem Tablett, wie es mir gebracht wurde. Ich fühle mich einfach nur abgenutzt und müde.

"Sie schläft noch. Ich warte hier einfach, bis sie aufwacht."

"Okay, aber sie schläft schon seit einigen Stunden, also kann ich dir nicht sagen, wie lange sie noch schlafen wird. Außerdem ist sie heute sehr kaputt, also wundere dich auch nicht, wenn ihre Reaktionen verlangsamt sind."

"Danke, verstehe ich."

Ich öffne langsam meine Augen und versuche mich nach rechts zu drehen, wo sich Noah befindet. Es fühlt sich alles so schwer an, wie wenn ich noch ein paar Gewichte auf mir tragen würde. Ich gebe ein Stöhnen von mir, welches sofort Noahs Aufmerksamkeit erregt:

"Rose, du bist wach. Wie geht es dir? Ich setze mich mal auf die andere Seite, ich glaube dir fällt es gerade schwer dich zu bewegen, bleib so liegen, belaste dich nicht zu sehr."

Ich höre auf ihn und versuche es nicht mich umzudrehen.

"Könntest du den Knopf an dieser Art Fernbedienung am Bettende drücken, damit der Kopfteil angehoben wird. Uh habe ja ganz vergessen dich zu begrüßen. Hey Noah, schön dich zu sehen."

"Klar, einen Moment. Passt es so?"

"Ja, danke."

Ich gebe mir Mühe, mich einigermaßen kontaktfreudig hinzurichten, doch mich durchziehen Schmerzen.

"Es ist sehr lieb von dir, mich besuchen zu kommen."

"Ich hab dir noch was mitgebracht, weil du ja nicht mehr zum Nighthawks kannst. Deine extragroße heiße Schokolade mit extra viel Sahne. Ich hoffe aus diesem To-Go Becher schmeckt er genauso gut, wie aus unseren tollen Tassen. Und das Krankenhausbett ist auch nicht dein Stammplatz bei uns, aber wir stellen es uns einfach vor, dass wir dort sind. Hier, Ihr Kaffee, Miss"

"Ich danke Ihnen Mr. Jones. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir Gesellschaft leisten würden."

"Das Angebot lehne ich nicht ab."

Ich muss schmunzeln, er ist wirklich schnuckelig.

"Wie war dein Tag so?", frage ich ihn.

"Naja Schule halt, aber gut, bald sind Ferien."

"Stimmt. Fährst du weg oder bleibst du hier in Oakland?"

Einerseits hoffe ich, dass er bleibt, denn durch die Zeit gerade merke ich, wie gern ich ihn habe und, dass ich mehr Zeit mit ihm verbringen will. Doch andererseits die Ferien beginnen in 10 Tagen und da werde ich gerade meinen Haarausfall haben und mich vermutlich vor ihm schämen. Warte mal. Wieso sollte ich mich vor ihm schämen? Es ist nur ein Junge, mit dem ich mich gerade anfreunde. Der Junge, den ich liebe, der nicht Noah ist, wird mich auch so lieben. Auch wenn ich keine Haare mehr habe und anders ausschaue, er liebt mich für meinen Charakter und nicht für meine langen, glatten, braunen Haare. Aber trotzdem möchte ich nicht, dass Noah mich hässlich findet. Dieser Gedanke verwirrt mich!

Why I fell in love with youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt