Kapitel #19

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"Tut mir Leid", sagte ich und setzte mich wieder auf meinen Platz, "Mir ist eben kurz schwindelig geworden." Plötzlich hörte ich mein Handy in der Tasche vibrieren und nahm es hervor.

Ich komme dann später noch auf ein "Date" vorbei, wenn du wieder Zuhause bist. Überleg dir schon mal etwas.
PS: Ich hab deine Nummer von Brandon, stand in Camerons Nachricht und ich musste unwillkürlich schlucken.

Dann leuchtete auch schon mein Handy auf, da ich angerufen wurde. Es war Finn. Erleichtert atmete ich auf und ging ran.
"Hey Finn", sagte ich bereits zum zweiten Mal heute. "Ja, Hi. Ihr könnt kommen und ihn abholen. Bis 10 Uhr haben wir noch offen.", erklärte er. Ein Lächeln bildete sich in meinem Gesicht. "Okay, vielen Dank, Finn.", sagte ich. "Keine Ursache", entgegnete er und legte auf.
"Wir können zur Werkstatt. Dein Roller ist fertig.", erklärte ich, während ich Hanna beobachtete.

Dann sah ich auf meinen Teller, auf dem vorher noch ein kleines Stück Pizza gelegen hatte. Es war verschwunden und instant begann ich zu grinsen.
"Tut mir Leid. Ich wollte nicht, dass es kalt wird und ich hatte noch Hunger.", versuchte sie sich herauszureden, obwohl ich es ihr nicht einmal vorwarf oder vorhielt.
"Alles in Ordnung", sagte ich lachend und wir bezahlten die Rechnung, um uns auf den Weg zur Werkstatt zu machen.

~

"Gute Nacht, Hanna. Ich wünsche dir morgen noch einen schönen Sonntag.", sagte ich lächelnd, als sie mich vor meiner Haustür ablud. Sie entgegnete: "Danke, Lu. Dir auch und schlaf schön."
Es dauerte keine 10 Sekunden, nachdem wir die Tüten hervorgeholt und uns verabschiedet hatten, und schon war sie wieder weg. Amüsiert schüttelte ich den Kopf und lüsterte: "Ach Hanna..."
Mit schweren Schritten ging ich ins Haus und schloss leise die Tür hinter mir. "Tut mir Leid, dass ich mich nicht gemeldet habe. Hannas Roller wollte plötzlich nicht mehr losfahren, da mussten wir ihn in die Werkstatt bringen.", rief ich in die Richtung des Wohnzimmers, aber, als ich daran vorbeiging, war es leer.

Verwirrt drehte ich mich um meine eigene Achse und ging letztendlich in die Küche, in der ich einen Zettel auf dem Tisch vorfand.

Wir haben uns kurzfristig dazu entschieden, zusammen Abendessen zu gehen, da wir eingeladen wurden. Solltest du Hunger haben, steht etwas in der Mikrowelle.
Warte nicht auf uns. Es könnte spät werden.
Schlaf nachher schön, Süße
~ Mom

Na super..., dachte ich und ging vorerst mit meinen Tüten nach oben, um die Sachen einzusortieren, wobei mir selbstverständlich die Unterwäsche in die Hand fiel. Ich schüttelte belustigt den Kopf, aufgrund der Tatsache, dass Hanna mich dazu überredet hatte, diese Sets zu kaufen.

Plötzlich hörte ich ein Klopfen unten an der Tür und warf die Sachen mehr oder weniger in den Schrank. Während ich die Treppen hinunterlief, rief ich: "Komme schon!"
Etwas außer Atem kam ich vor der Tür zum stehen und schwang diese auf, wobei Cameron in mein Blickfeld trat. "Was machst du-", begann ich, aber unterbrach mich selbst, als ich mich an die Nachricht erinnerte.
Tja, Lucy... Hättest du das nicht gewollt, hättest du ihm schreiben sollen, aber du musst dir selbst eingestehen: Eigentlich wolltest du es doch!, sagte mir eine dunkle Stimme in meinem Kopf und ich hätte sie am liebsten verscheucht, obwohl sie die Wahrheit sprach.

Unter dem Wolfsmond [ABGESCHLOSSEN] (Fortsetzung folgt) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt