19th

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Jungkook P.o.v.

Endlich kam ich zu Hause an und war alleine. Ich konnte meinen Gefühlen und Gedanken freien Lauf lassen. Jedoch war das nicht das beste, was passierte.

Mir schossen die Erinnerungen der letzten Nacht durch den Kopf. Ich erkannte jedes dieser Bilder.

Ich ging in die hocke, vergrub mein Gesicht in meinen Händen, und versuchte mein weinen zu unterdrücken, was mir natürlich nicht gelang.

Nun war ich endgültig am Ende.

"Oh mein Gooott... W-was i-ist da b-bloss pa-passiert...?! Scheiße!"

Ich fiel auf die Knie, und schlug auf den Boden.

"VERDAMMT! VERDAMMT! VERDAMMT!"

Ich fühlte mich so widerlich. Und ich wusste, das ich heute wieder dort hinmusste, da ich mich in der Spätschicht um Jimin kümmern musste.

Langsam stand ich auf, und ging in die Küche. Auf dem Weg dort hin, ließ ich meine Jacke auf den Boden fallen, und krempelte meinen Ärmel hoch.

Ich griff zu der Schublade, in der sich die Küchenmesser befanden. Ich nahm eines heraus, und hielt es an meinem Unterarm.

Ich atmete tief durch,und fing noch mehr an zu weinen, und zu zittern. Alles fühlte sich schwach an. Ich hatte keine Kraft, für nichts.

Ich drückte die kalte Klinge etwas fester auf meine Haut, bis mein Handy aufeinmal aufleuchtete und ich Tae als Hintergrundbild sah.

Ich schaute immer wieder zu dem Bild, und dann wieder zu dem Messer. Ich schloss die Augen und... legte das Messer weg.

"Scheiße."

Ich beugte mich über die Theke um meim Handy zu erreichen, welches auf dem Tisch lag.

Ich drückte auf dem Home-Button und der Bildschirm leuchtete erneut auf.

"Danke."

Ich entsperrte es, und wählte die Nummer von Jimins Diensttelefon.

"Park Jimin, Hallo?"

"Hallo, ich bin es, Jungkook. Können wir vielleicht morgen sprechen?"

"Klar, komm in mein Büro.",antwortete er.

F*ck,ich musste ihn irgendwie da raus bekommen.

"Es ist... aus nicht beruflichen Gründen. Können wir dabei vielleicht etwas spazieren?"

"Was zur... nein, nicht während deiner Arbeitszeit. Dann komm vormittags."

"D-da... kann ich nicht.",meinte Ich.

"Dann ist es wohl auch nicht wichtig."

"DOCH IST ES, DADDY! Oh.. sorry... Es ist mir sehr wichtig...wirklich!"

"Mh... na schön. Morgen Abend. Wir treffen uns am Eingang.",sagte er und legte auf bevor ich mich verabschieden konnte.

Jetzt musste ich mir nur noch überlegen,was denn so dringend sein würde.

Ich entschied, mich von der Nachtschicht zu erholen,und legte mich schlafen.

Erst gegen Abend,um ca. 20.00 Uhr wachte ich wieder auf, und ging duschen. Dadurch fühlte ich mich ein wenig besser. Um meinem Verband hatte ich eine Tüte gemacht.

Ich zog einen weiten Hoodie und eine Jogginghose an, und machte mir eine Packung Instant Nudeln mit Hühnchengeschmack.

Ich schaute etwas TV und guckte immer wieder auf mein Handy, auch wenn ich wusste keine Nachricht bekommen zu haben.

Mein Hintergrundbild brachte mich jedesmal zum lächeln,und ich hoffte eines Tages auch von ihm ein Bild zu haben, auf dem er lächelt.

Am besten, wo wir beide lächelten.

Erneut ging ich schlafen, da ich sowieso nichts besseres zutun hatte.

Am nächsten Tag

Ich wachte um 10.00 Uhr auf, und frühstückte. Ich machte mich etwas frisch, erledigte dies und das, bis es letztenendes Zeit wurde,zum Gefängnis zu gehen.

Nachdem ich den altbekannte Weg hinter mit gelassen hatte, ging ich direkt in meinen Block.

Ich lief durch den Flur, und schaute in die rechts und links liegenden Zellen. Ich linste nur leicht, und alles sah friedlich aus. Mein Vergewaltiger schien zu schlafen.

Ich tauschte mit der Ftühschicht kurz Informationen, und fing diese an in den Computer einzutragen.

Um punkt 18.00 Uhr, verließ ich dann Block D,um mich am Eingang mit Jimin zu treffen. Diesen konnte ich bereits aus weiter Entfernung erkennen.

Im dem Eingangsbereich angekommen sah ich auch Tae, welcher gerade den Boden wischte. Er zwinkerte mir zu, sodass ich kurz erstarrte, aber mich daraufhin an Jimin wandte.

"Gehen wir?",fragte Ich, und schaute ein letztes mal nach hinten als ich durch die Tür verschwand.

Nach etwa 50 Metern und einer peinlichen Stille ergriff Jimin das Wort.

"Also, was gibt es denn, das wir dafür sogar raus müssen?"

Okay, ab jetzt hieß es, so natürlich wie möglich rüber kommen. Ich tat das nur für dich, Tae.

"Jimin... es ist so..."

Ich nahm seine Hände. Diese wollte er erst skeptisch zurückziehen, blieb dann aber doch so. Ich stellte mich ihm direkt gegenüber, und schaute in seine Augen.

Ich merkte, wie er versuchte diesen auszuweichen.

"Ich habe in letzter Zeit sehr viel nachgedacht, besonders über die Vergangenheit. An alte Zeiten... An unsere Zeiten."

Er schwieg, und ich fuhr fort.

"Es.. Es tut mir Leid! Alles,was ich jemals falsch gemacht habe! Ich bereue alles! Immer! Nachts habe ich Alpträume, und Tagsüber vermisse ich dich, das mein Herz schmerzt!"

Noch immer hörte er mir aufmerksam zu.

"Ich bin nichts ohne dich. Ich brauche dich! Du gehörst zu mir!"

Ich bekam Tränen in den Augen. Wahrscheinlich nicht weil ich das Ernst meinte, sondern weil ich gerade Tae betrug.

Ich hatte mir bereits ausgemalt, wie Jimin reagieren würde. Ihm würde es scheißegal sein, und sagen das ich ihn in Ruhe lassen solle, doch er reagierte anders als erwartet.

Er legte seine Hand an meine Wange.

"Weißt du, ich Frage mich, was wäre wenn du in meiner Haut stecken würdest. Hättest du die gleiche Denkweise? Hättest du genauso gehandelt? Es liegt nicht an dir und du brauchst dich auch nicht entschuldigen."

"Wie meinst du das?",fragte Ich.

"Du bist ein guter Junge. Ich möchte dich nur in keine unnötigen Schwierigkeiten bringen. Im Moment ist nicht die Zeit dafür. Aber ich werde zurück kommen, sobald das hier vorbei ist. Ich werde versuchen es schneller zu beenden."

"Was beenden?",hakte ich nach. Ich verstand gar nichts mehr.

"Das siehst du dann, wenn es soweit ist. Pass einfach auf, mit welchen Leuten du dich abgibst."

Locked || Taekook (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt