"Vom einst Gewohnten sind wir so verwöhnt, dass wir der Zeiten Wandlung nicht verwinden, wenn wir uns nun, wie vom Geschick verhöhnt,
in minderer Umgebung wiederfinden.(...)
Was nötig wäre, Schweres zu bestehn und uns vor bösem Trübsinn zu bewahren:
ein wenig Lust, ist hier nicht vorgesehn, im Freude Spenden sind sie nicht erfahren.
Vom einst Gewohnten sind wir so verwöhnt, dass wir der Zeiten Wandlung nicht verwinden, wenn wir uns nun, wie vom Geschick verhöhnt,
in minderer Umgebung wiederfinden.(....)
Rebellisches muss in der Brust verstummen. Was nötig wäre, Schweres zu bestehn
und uns vor bösem Trübsinn zu bewahren?(...)
Im Freude Spenden sind sie nicht erfahren. So fragt sich das befremdete Gemüt:
"Wie kamen wir in diesen falschen Rahmen, in dieses Bild, wo nichts uns Gutes blüht,
ins graue Gegenstück des Wundersamen?" Da wird der Kindliche durch nichts verwöhnt, muß jeder Hoffnungsschimmer uns entschwinden, daß wir, mit unserm Schicksal unversöhnt,
die Lust am Leben niemehr wiederfinden."
(Ungenügbarkeit von Unbekannt, 1938)02.09.1938
"Wer bist du?" fragte Noah, als er aufwachte und den Jungen mit den braunen Augen wiedersah, der aus dem Fenster starrte und die Tropfen dabei beobachtete, wie sie gegen die durchsichtige Scheibe flogen. "Felix." Noah betrachtete ihn, wie er da stand und sich nicht regte, wie alles an ihm aus Eis schien. "Ich bin Noah." Nun drehte sich der andere um, seine Augen funkelten belustigt und er zeigte seine Zähne als er lachte. Grübchen waren auf seinen rosanen Wangen zu erkennen und seine dunklen Augen huschten hin und her. "Ich weiß, du hast dich gestern schon vorgestellt." Nun wurde Noah warm und er wollte am liebsten im Erdboden versinken. Konnte ihm denn noch etwas peinlicheres passieren? Noah hustete einmal stark, hoffte somit die Wärme aus seinen Wangen zu bekommen. "W-wie alt bist du?" Er legte den Kopf schief, seine blonden Haare flogen ihm in die Stirn und er kniff seine Augen leicht zusammen. "Ich schätze so alt wie du, aber im schätzen war ich noch nie gut." Er wendete sich wieder von Noah ab, starrte wieder aus dem Fenster und verweilte so. "Wieso stellst du mir keine Fragen? Wieso bist du überhaupt in meinem Zimmer?" Er fühlte sich plötzlich so unwohl hier, es war komisch. "Weil ich auch hier schlafe, gestern meinte Frau Müller bloß, ich sollte dir deine ruhe lassen." Er fuhr mit seinem schlanken Fingern über das Glas und grinste. Was er so lustig fand, wusste Noah nicht.
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𝐛𝐥𝐮𝐞 𝐢𝐜𝐞 𝐜𝐫𝐞𝐚𝐦. || [boyxboy]
RomanceDeutschland 1943, zwei Jugendliche philosophieren über blaues Eis, während Flugzeuge über sie zusammen brechen und der Hunger ihre Bäuche zum schreien bringt. Es scheint alles friedlich, als die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, doch schon nac...