13. I got what you need

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Montagmorgen saß Toni in Cheryls rotem Thunderbird auf dem Weg zur Riverdale High und sah betrübt aus dem Fenster. Viel lieber wäre sie wie üblich auf ihrem Motorrad zur Schule gefahren, doch die Mitglieder der Pinestone Phoenixes hatten es vor ihren Augen mit Baseballschlägern bearbeitet. Sie war unglaublich wütend deswegen. Das Rad hatte ihrem Onkel gehört und als er es ihr zu ihrem 17. Geburtstag überlassen hatte, war sie der glücklichste Mensch auf Erden gewesen. Tagelang verbrachte sie zusammen mit Sweetpea ihre Zeit damit, daran herum zu schrauben, um es nach Jahren des herumstehens wieder zum Laufen zu bekommen. Sie liebte das Gefühl von Freiheit und Nervenkitzel, wenn sie auf einem Motorrad durch die Stadt raste, und ein Auto konnte ihr dieses Gefühl einfach nicht geben.
Cheryl fuhr vorsichtig auf den Parkplatz der Schule und stellte den Motor ab. Dann schob sie sich die Sonnenbrille nach oben auf den Kopf und sah zu Toni herüber.
„Süße, ich weiß du bist wütend. Aber du machst ein Gesicht, als hätte ich dich auf einem Fahrrad abgeholt. So schlecht ist mein Baby nun auch wieder nicht", sagte sie und strich liebevoll über das weiße Lenkrad des Thunderbirds.
„Natürlich nicht, aber darum geht es nicht. Ich habe dieses Motorrad geliebt. Immerhin war es mein erstes. Ich dachte, ich würde es fahren, bis es sich komplett in Rost auflöst und zu Staub zerfällt. Es nervt mich einfach", antwortete Toni und seufzte.
„Das verstehe ich. Tut mir wirklich leid."
„Schon gut, ist jetzt sowieso nicht mehr zu ändern. Wollen wir rein gehen? Ich hab schon genug Verwarnungen für zu spät kommen abgesahnt."
„Tja, dann werde ich dir das ab jetzt abgewöhnen. Am Ende kommt es noch so weit, dass du die Zeit, die du damit verbringen könntest mich anzuhimmeln, beim Nachsitzen verschwendest", sagte Cheryl tragisch und stieg aus.
„Das wäre ja wirklich schrecklich", antwortete Toni ironisch.
„Oh je, sind wir heute wieder launisch. Zum Glück hab ich eine Idee, wie ich dich aufheitern kann. Hast du Lust dem langweiligen Leben der Schüler mit etwas Klatsch und Tratsch etwas mehr Inhalt zu geben?"
Cheryl grinste ihre Freundin aufgeregt an und hielt ihr ihre Hand hin.
Toni verdrehte die Augen, konnte sich ein Lächeln aber doch nicht verkneifen und verschränkte ihre Finger mit Cheryls, um mit ihr auf den Eingang der Schule zuzugehen.
„Wow. Die starren uns ja regelrecht an", sagte sie überrascht als sie feststellte, dass alle Blicke auf die beiden gerichtet waren.
„Natürlich. Die liebenswerte Southside Serpent Queen geht mit dem arroganten It Girl der Riverdale High. In dieser Kleinstadt ist sowas schon fast eine Schlagzeile wert", antwortete Cheryl, die ihren berühmten, selbstsicheren Gesichtsausdruck aufgelegt hatte und keinen Blick an ihre gaffenden Mitschüler verschwendete.
„Seltsam finde ich es trotzdem. Immerhin sind wir schon vorher zusammen hier gesehen worden."
„Ja, aber nicht mehr, seitdem ich dich so heldenhaft aus den Fängen der Phoenixes befreit habe und du das ganze Wochenende im Thistlehouse verbracht hast."
Die beiden waren inzwischen an Tonis Klassenzimmer für die erste Stunde angekommen und blieben dort stehen.
Toni lehnte sich an neben der Tür an die wand und schob ihre Hände in die Taschen ihrer Serpent Jacke.
„Woher sollten die das denn wissen?", fragte sie amüsiert.
„Wie gesagt. Das hier ist eine Kleinstadt. Wie du weißt, verbreitet sich sowas, wie ein Laubfeuer. Aber von mir aus sollen es ruhig alle wissen", lächelte Cheryl und legte ihre Lippen zum Abschied kurz auf die des Serpent Mädchens.
„Bis dann, Cha Cha."

Der Schultag verlief relativ ereignislos.
In der Pause saß Toni zusammen mit Veronica, Betty, Archie und Jug auf dem Sofa im Aufenthaltsraum.
„Also Leute. Meine Eltern sind dieses Wochenende in New York. Und ich habe mich dazu entschlossen, nicht mit ihnen zu fahren und stattdessen die Party des Jahres bei mir zu veranstalten! Und natürlich seid ihr alle eingeladen", verkündete Vronni feierlich und sah ihre Freunde begeistert an.
„Klingt super!", lächelte Betty und Jug nickte zustimmend.
„Es werden genug Drinks und Snacks für alle da sein, Josie hat sich bereit erklärt, uns mit ein wenig live Musik zu unterhalten und später wird sich noch ein DJ zu uns gesellen. Alles ist genauestens geplant und vorbereitet. Also erzählt es ruhig rum."
„Was rum erzählen?", fragte Cheryl, die gerade den Raum betreten hatte, neugierig. Sie ging zu der Gruppe herüber, setzte sich neben Toni auf die Armlehne des Sofas und legte locker einen Arm um ihre Schultern.
„Veronica schmeißt am Wochenende eine Party", antwortete diese und streckte sich ein wenig, um ihrer Freundin zur Begrüßung  einen leichten Kuss auf die Wange zu geben.
„Uh, wie aufregend", sagte Cheryl freudig und lächelte Veronica an.
„Bin ich auch eingeladen?"
„Was wäre eine Party ohne die einzigartige Cheryl Blossom?", grinste die Schwarzhaarige und zwinkerte ihr zu.
„Da hast du natürlich recht."
Die Freunde unterhielten sich noch eine Weile, bis die Schulglocke mit einem schrillen Klingeln den baldigen Beginn der nächsten Stunde angekündigte.
„Treffen wir uns nach dem Unterricht auf dem Parkplatz? Wir könnten im Pop's was essen gehen", sagte Cheryl an Toni gerichtet, als sie den Aufenthaltsraum verließen.
„Ich hab noch ein Treffen mit meiner ‚Videospiel Gruppe'. Aber danach gerne", antwortete Toni.
„Ok. Dann hole ich dich um vier ab."
Die beiden verabschiedeten sich und gingen wieder zum Unterricht.

Choni ~ You Bring Out The Best In Me 🐍🍒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt