~49~ I C H L I E B E D I C H

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Zoey (p.o.v)

„Ich kann das nicht, Logan Hilfe!", schrie ich und sah über die Kante hinunter in den wolkenbenetzten Abgrund, doch Logan neben mir lachte nur schadenfreudig auf und küsste mich von der Seite auf die Wange.

„Du bist so süß, wenn du Angst hast", schmunzelte er und ich quittierte das mit einem mürrischen Blick.

Man wollte doch immer hören, dass man süß ist, wenn das Leben mit einem Schritt enden kann.

„Ich will hier runter", quengelte ich und rieb mir nervös die Hände. „Musst nur den Schritt nach vorne machen", lachte Logan und ich verdrehte die Augen.

„Oder ich mach ihn".

Ohne dass ich realisierte was passierte, sah ich wie in Zeitlupe, dass Logan über die Kante des Helikopters sprang und mich logischerweise mitzog.

Wieso bist du auch so dumm und springst im Tandem mit Logan?!

Der Wind peitschte meinem Gesicht entgegen und ich schloss reflexartig die Augen. Das Blut rauschte in meinem Kopf und das Adrenalin pumpte durch meine Venen. Gott, bitte lass das hier schnell enden!

Schreiend öffnete ich meine Augen und sah auf die Spielzeugwelt unter uns, auf die wir gefährlich schnell zurasten.

„Logan, der Fallschirm!", schrie ich panisch gegen die peitschende Luft,  aber Logan legte nur einen Arm um mich und genoss seelenruhig den Ausblick.

„Doch noch nicht jetzt, Schatz", rief er dann. Ängstlich zitternd umklammerte ich meinen Gurt fester und sah sah mich auch zum ersten Mal richtig um.

Würde ich nicht in hunderten Metern Höhe mit einem idiotischen Vollspasten wehrlos durch die Luft sausen, würde der Ausblick vielleicht genießbar sein.

Aber irgendwie gefiel es mir dann doch und die leise Ahnung überflog mich, dass das an Logans Glücksgefühlen liegen könnte. Wahrscheinlich, denn ich freute mich ganz sicher nicht! Das war mit Abstand die dummste Idee meines Lebens.

Innerlich flehte ich alle hohen Götter und Gestalten an, mir bitte wieder festen Boden unter den Füßen zu schenken, aber davon war ich noch ein paar hundert Meter entfernt.

„Man Z, jetzt freu dich doch mal! Deine Angst ist ja schrecklich", meckerte Logan und drückte mich enger an sich.

Ph, kein Wunder.

„Dir wird schon nichts passieren, ich bin doch bei dir" Es war schon schwierig gegen die schrecklich laute Lärmkulisse seine Worte zu verstehen, aber den Sinn dahinter verstand ich erst recht nicht.

Wie wollte Mr. Hundehulk dir denn helfen, wenn du mit was weiß ich wie vielen km/h gegen die Erde klatschst?

Trotzdem presste ich mich etwas enger an seinen Körper und versuchte einfach, mich nur auf seinen Geruch zu konzentrieren. Oh man, dieser Geruch.

Während meinem zwanghaften Ablenkungsmanöver bekam ich nur nebenbei mit, wie Logan locker den Fallschirm löste und wir wieder einige Meter in die Höhe sausten. Wieso tat ich mir das hier nochmal an?

Gefühlte Stunden später machte ich eine schmerzhafte Erfahrung mit dem Boden. Meine Beine krachten gegen die Erde und fühlten sich an, als würden sie unter dem enormen Druck in tausend Teile zersplittern.

Sofort suchte Logan mich nach Verletzungen und sah mich dan besorgt an. Auch wenn ich keine Verletzungen erlitten hatte nahm er mich liebevoll in den Arm und drückte seinen Körper gegen meinen. Seine anfängliche Freunde während des Sprunges entschwand meinem Körper in Sekundenschnelle.

„Es tut mir Leid", nuschelte er bedrückt gegen meine Haare. „Ich hätte es wissen müssen, es war zu gefährlich".

Mit aller Kraft drückte ich ihn so weit von mir weg, dass ich in sein Gesicht sehen konnte. Sanft umfasste ich es. „Ich hab vorgeschlagen, dass wir Fallschirmspringen gehen. Außerdem ist nichts passiert".

„Darf ich es wieder gutmachen?", fragte er trotzdem unglaublich süß und sah mich aus großen Augen an.

Wer konnte solchen Augen nur widerstehen? Damn Girl, heirate ihn doch einfach!

„Du brauchst nichts wieder gutmachen", besänftigte ich ihn, doch er schüttelte den Kopf und setzte sich auf. Dann hob er mich vorsichtig hoch und nahm sich seinen Gurt ab.

Als er später auch sanft mein Gurt entfehrnte schien mein Körper in Flammen aufzugehen. Länger als nötig strich er den Gurt über meine Schultern und löste dann die Schnalle um meinen Bauch.

Mit Hingabe tastete er fast meinen ganzen Körper ab, bis die Schnüre schließlich alle zu Boden fielen. Mit verschleierten Blick sah er mich an.

In dem Moment würde ich gerne wissen, was er dachte, doch mein Körper spielte verrückt und alle meine Gefühle schienen die fremden Logans zu überdecken.
Langsam kam Logan näher und legte seine Hand um meine Hüfte, zog mich an seine Brust. Von oben herab platzierte er einen Kuss auf meinem Scheitel. Daraufhin verweilte er mit seinem Kopf auf meinem und wir genossen einfach diesen romantischen Moment der Stille zwischen uns.

Selten hatte ich mich neben Logan so gut gefühlt, was er zu merken schien. Jetzt standen wir hier, in mitten einem Maisfeld. Normalerweise hätte ich Angst, niemals mehr aus diesem mannshohen Pflanzen herauszufinden, aber ich wusste, dass ich bei Logan alles schaffen konnte.

Oder Logan konnte alles schaffen, nicht du. Überschätz dich jetzt mal nicht.

Der Wind wehte leicht durch unsere Haare und ich drückte mein Gesicht stärker in seine Halsbeuge, um seinen Geruch in mir aufzusaugen.

Sanft löste sich Logan von mir und nahm seine Hände in meine.

„Was machst du nur mit mir?", hauchte er dann leise. „Ich will nicht, dass das hier wie ein kitschiger Teeniefilm endet, Zoey. Oder wünscht sich das ein Mädchen?", fragte er dann leicht lachend.

Ja!

„Nein", auch ich schmunzelte jetzt und kreiste mit meinen Daumen über seine Handrückenfläche.

„Mir egal, das musst du jetzt leider aushalten, Baby. Seit ich dich kenne, fühle ich mich anders. Als- Als hötte mein Leben endlich eine Bedeutung. Eine Richtung, die die Mondgöttin für mich vorhergesehen hat. Als hätte ich diese Richtung endlich gefunden. In dir. Wieso konnte ich dich nicht schon früher kennenlernen? Ich würde alles für dich machen, Zoey. Alles. Du brauchst nur sagen, dass du es willst, dass du mich willst, und ich lege dir die Welt zu Füßen. Du bist mein Leben. Alles, wieso ich lebe. Ich bin da, um dich zu schützen. Du bist das Wichtigste, das Kostbarste, was diese grausame Welt zu bieten hat" Er kam mir einen Schritt näher und wischte mir eine einsame Träne von der Wange.

„Wein nicht. Ich will nicht der Grund sein, wieso du weinst. Vielmehr will ich Derjenige sein, der jeden Grund wieso du weinst in seinem Ursprung für immer zerstört. Du bist so wundervoll. Und ja ich weiß, dass du dank mir so viel durchmachen musstest. Ich kann das nicht wieder gutmachen. Aber was ich kann ist, dir zu versichern, dass soetwas niemals mehr vorkommen wird. Wenn du bei mir bist. Wenn ich bei dir bin.
Wenn wir Eins sind. Zoey, ich liebe dich. Ich liebe dich mehr als mich selber und ich will, dass du es weißt."

Mit geöffnetem Mund starrte ich ihn an. Dass er mich liebte hatte er manchmal nebenbei erwähnt, aber dass er es ernst meinte hatte ich nie gedacht.

Ich wollte etwas sagen, wusste aber nicht was, weswegen sich meine Wörter überschlugen und nur wirres Gestotter meinen Mund verließ.

Was kannst du eigentlich? Lern mal Reden!

Logan nickte wissend und ging einen Schritt zurück. Dann ließ er meine Hände wie nasse Säcke fallen. Traurig und leicht peinlich berührt sah er in den Himmel.

„Ich denke wir sollten gehen. Es wird schon dunkel", meinte er dann leise und ging an mir vorbei.

Ich war gestern auf dem The Vamps Konzert in Köln und omfg ich bin fast gestorben :o

~Wie war das Kapitel? :) Würde mich immer über Kommis&Votes freuen:) ~

~Schöne Pfingstferien~ <3

Soulmate [Werwolf]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt