Choni ~ You Bring Out The Best In Me 🐍🍒

19. Talk that talk, Baby

„Also, dann leg mal los", sagte Cheryl.
„Wie jetzt, warum muss ich denn anfangen?", fragte Toni und lachte überrascht.
„Na, das war deine Idee. Und ich hab so ein Gespräch noch nie geführt, wie du weißt."
„Ich hab auch noch nie so ein Gespräch geführt! Ich wollte dir damit eigentlich nur die Anspannung nehmen und verhindern, dass du eine ganz falsche Vorstellung davon hast, wie es ist mit jemandem zu schlafen. Wenn ich damals so ein Gespräch geführt hätte, wäre ich vermutlich nicht mal annähernd so verkrampft gewesen", erklärte Toni und streichelte dabei sanft über Cheryls Arm.
„Wie meinst du das?", fragte Cheryl verwirrt und sah ihrer Freundin neugierig in die Augen.
„Sieh mal, es ist doch so, dass uns die Filmindustrie einen komplett falschen Eindruck von Sex vermittelt. Die super gut aussehen Schauspieler mit den perfekten Körpern knutschen sich einmal vom Taxi bis in die Wohnung, ziehen sich dabei gegenseitig die Klamotten aus und alles sieht einfach nur sexy aus und passt perfekt zusammen. Aber so funktioniert das im echten Leben eben einfach nicht. Das wusste ich damals aber nicht, ich kannte es ja nur so. Und deshalb habe ich mich während meinem ersten Mal super unwohl gefühlt und hatte die ganze Zeit das Gefühl, etwas falsch zu machen."
Cheryl war angenehm überrascht, wie offen Toni mit dem Thema umging. Sie redete darüber, als wäre es das normalste von der Welt. Was es ja eigentlich auch war, doch der rothaarigen wurde von ihrer Mutter oft genug eingeredet, dass man über solche Dinge nicht zu reden hatte. Sie fühlte sich zwar ein bisschen wie ein Kind, dem man Formen und Farben beibringen musste, andererseits merkte sie aber deutlich, wie sie sich bei Tonis Erklärungen mehr und mehr entspannen konnte.
„Verstehe", flüsterte sie konzentriert und strich mit ihrem Handrücken über die Wange ihrer Freundin.
„Tut mir leid, dass es so blöd war."
Toni schüttelte lächelnd den Kopf.
„Das muss es nicht. Sowas passiert, beim ersten Mal kann alles mögliche schief gehen. Eigentlich kann generell immer was schief gehen."
„Oh, wie schön das du mir Mut machst", antwortete Cheryl ironisch, drehte sich auf den Rücken und legte frustriert beide Hände auf ihr Gesicht.
Toni lachte auf und zog sanft an Cheryls Handgelenken.
„Süße, du musst dir echt keine Sorgen machen. Es läuft nicht immer perfekt, aber das muss doch nichts schlechtes bedeuten. Man kann sich viel besser entspannen und auch viel mehr Spaß haben, wenn man dabei auch mal über etwas lacht oder einfach miteinander redet. Es geht darum, sich wohl zu fühlen und der anderen Person zu vertrauen."
Cheryl nickte leicht, sah ihre Freundin aber noch immer ein wenig gequält an.
„Hast du denn schon mal mit einer Frau geschlafen?", traute sie sich dann doch zu fragen. Toni nickte stumm.
„Na dann hast du mir ja gleich noch etwas voraus."
„So kann man das jetzt auch nicht sagen. Jeder Mensch ist anders, Cheryl. Und jeder Mensch mag andere Sachen und wird gerne an anderen Stellen berührt als andere Menschen. Sowas muss man eben erst mal herausfinden. Man lernt den Körper des anderen kennen und das kann echt schön sein."
„Also ist das Ziel dieses Gespräches, dass wir uns gegenseitig erzählen, was wir gut finden?", fragte Cheryl.
„Nein. Ich würde gern in der Praxis selbst herausfinden, was du gut findest", grinste Toni und beugte sich leicht über ihre Freundin, um sanft die Stelle unter ihrem Ohrläppchen zu küssen.
„Treffer", lächelte Cheryl mit geschlossenen Augen und atmete tief ein, während sie nach Tonis Haaren in deren Nacken griff.
„Das habe ich vor ein paar Tagen schon heraus gefunden. Siehst du, es kann ganz einfach sein, wenn man mit den richtigen Gedanken an die Sache ran geht."
Cheryl sah zu ihrer Freundin auf und nickte.
„Geht es dir jetzt ein wenig besser?"
„Ich denke schon. Aber ich bin trotzdem nervös", flüsterte die rothaarige ehrlich, sah Toni dabei aber in die Augen, anstatt wie sonst den Kopf zu senken.
„Das bin ich auch, Babe. Ich würde mir ehrlich gesagt Gedanken machen, wenn du nicht nervös wärst", lachte Toni.
Auch Cheryl musste ein wenig lachen und zog ihre Freundin dann zu einem sanften Kuss heran.
„Danke, dafür dass du auf dieses Gespräch bestanden hast. Du hattest recht, es ist besser erst darüber zu reden."
„Nichts zu danken. Ich möchte nur, dass du dich wohl fühlst", flüsterte Toni liebevoll.
„Ich habe mich noch nie in meinem Leben so wohl gefühlt, wie bei dir", antwortete Cheryl lächelnd und fand langsam gefallen daran, Toni in die Augen zu sehen, wenn sie über ihre Gefühle redete. Sie wusste, dass sie bei Toni nicht schüchtern sein oder sich schämen musste.
„Möchtest du denn noch irgendwas wissen?", fragte das Serpent Mädchen.
„Ich mache mir eigentlich nur noch ein wenig Sorgen, dass ich mich total blöd anstelle und dir gar nicht gefällt, was ich mache", erwiderte Cheryl nachdenklich.
Lächelnd streichelte Toni über die Rückseite von Cheryls Oberschenkel, der Komplet frei lag, da ihr Nachthemd nur bis knapp über den Hintern reichte.
„Keine Angst, das bekommst du hin. Wenn du etwas machen solltest, was mir überhaupt nicht gefällt - wovon ich wirklich nicht ausgehe - dann werde ich es dir sagen und alles ist okay. Und wenn mir gefällt was du machst, dann wirst du das schon merken", grinste Toni verführerisch und zwinkerte ihrer Freundin lächelnd zu.
Diese atmete mit geschlossenen Augen tief ein um sich endgültig zu beruhigen und nickte dann.
„Ist gut. Und was machen wir jetzt?"
„Du meinst, ob wir gleich zu Praxis übergehen?"
Cheryl verdrehte die Augen und verpasste Toni einen leichten Schlag gegen den Hinterkopf.
„Aua. Ist ja schon gut, ich hör für heute besser auf, dich zu ärgern. Und um deine Frage zu beantworten: wenn du müde bist könnten wir schlafen gehen. Aber so wie ich dich kenne, werden die Gedanken in deinem hübschen Kopf gerade verrückt spielen. Also könnten wir uns auch noch einen Film zur Ablenkung ansehen, wenn du möchtest."
„Film klingt super", antwortete Cheryl ohne zu zögern.