Teil 110

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Zum ersten Mal saß ich entspannt mit Fabians Mutter und aß gemütlich zum Abend. Die anderen Male waren immer so angespannt. Als wir fertig waren und Fabian noch schnell die letzten Teller in die Spülmaschine einräumte, gingen wir in Fabians Zimmer. "Wie hast du das geschafft?", fragte ich begeistert. "Was?", war er verwirrt. "Deine Mutter ist ganz anders zu mir". "Achso", lächelte Fabi stolz, "Dann mach dich mal auf etwas gefasst!".
Ich setzte mich bequemer zu ihm und hörte aufmerksam zu.
-ZEITSPRUNG ZURÜCK (2 Wochen)-
Fabian ging wie jeden Tag nach der Schule nach Hause und seine Mutter kam meisten kurz danach oder auch mal etwas später von der Arbeit zurück. "Hey Mama", umarmte Fabian seine Erziehungsberechtigte. "Ich möchte mit dir mal über ein Thema reden, das mir am Herzen liegt". "Ja, Fabi?", setzte sich die Frau an den Küchentisch. "Ich wollte mich nochmal dafür entschuldigen, dass ich damals so gemein zu dir war, als (dein Name) das letzte Mal da war. Weißt du noch?". Sie erinnerte sich und nickte mit dem Kopf, "Ist schon Oke Fabian, ich glaube ich müsste mich wohl eher entschuldigen". "Wenn, dann nur bei (dein Name)", entgegnete ihr Fabian. Sie nickte erneut. "Mama, was hast du eigentlich gegen (dein Name)?", fragte Fabian vorsichtig. "Ich wusste, dass du das fragen wirst". Sie wurde ziemlich traurig und fing fast das Weinen an. "Mama", war Fabian schockiert und tröste sie. "Ich bin natürlich froh für dich, dass du jemanden gefunden hast, der dich liebt und mit dem du glücklich bist. Aber bist du sicher, dass sie/er dich auch ohne deinem Ruhm weiterhin lieben wird?". Jetzt war es klar: Sie hatte nur Angst um ihren Sohn. "Mam, du brauchst dir keine Gedanken zu machen, wirklich!", streichelte er sie am Kopf. "Ihr habt euch schonmal getrennt". "Ich war damals auch ein totaler Vollidiot". "Na schön", wischte sie ihre Tränen weg. "Vertraue ihm/ihr", lächelte Fabian.
-ZEITSPRUNG ENDE-
"Und seid dem hat sie sich auch öfters für dich interessiert und ich habe ihr auch einiges von unseren Ergebnissen erzählt", lächelte Fabian. "Fabian, das kann nicht alles sein, da steckt definitiv mehr dahinter. Mir kommt es eher so vor, dass sie Angst hat, dass du verletzt wirst, zum Beispiel wenn sie in ihren jungen Jahren verletzt wurde". Fabian sah mich skeptisch an. Danach verschwand das Gesicht wieder, als er länger darüber nachdachte. "Denkst du?", fragte er besorgt. "Möglich", das war mein letztes Wort. Später meinte Fabian, dass er ein Video fertig schneiden muss, aber ich hatte mehr das Gefühl, dass er wegen seiner Mutter nach dachte. Auch ich hatte einen Plan. Ich wusste ganz genau wie Frauen so ticken. Wenn ihr in der Vergangenheit etwas widerfahren ist, musste sie Erinnerungen aufbewahren. Das war die weibliche Psychologie, also ging ich leise in den Dachboden um zu suchen. Aber was? - Briefe, Klamotten, Ordner, irgendwas musste es schon geben. Nicht lange musste ich suchen, bis mir ein relativ alter Karton auffiel. Über ihm lagen irgendwelche alte Bettlaken. Mein unschuldiger Blick verzauberte sich in ein teuflisches Lächeln. Leise legte ich die alten Bettlaken auf die Seite und las erstmal auf dem Karton. Darauf stand ihr Name mit einer etwas älteren Schreibschrift. Als ich die Schachtel öffnete, kam mir erst einmal eine Staubwolke entgegen und ich fing an zu husten. Danach räusperte ich mich und sah hinein. Alte Klamotten und ein Ordner lagen drinnen. Dann waren da noch viele Papiere und ein paar Briefumschläge. Ich schnappte mir einen x-beliebigen Brief und öffnete ihn.
Dort stand drauf:
' Kennst du diese Tage, an denen du einfach nur ausschalten möchtest und einfach von dieser Welt entfliehen? '
-Sicher.
' Lass uns einfach gehen, zusammen irgendwohin. Dahin wo es Meere gibt und keinen Regen! '
-Sicher.
'Lass mich einfach zeigen, dass es richtig so ist'.
-Sicher.
______
Ich verstand den Text nicht. Aber was mir auffiel war, dass es zwei verschiedene Handschriften waren. Also konnte ich daraus schließen, dass es zwei Personen waren, die miteinander schrieben. Wahrscheinlich war das im Unrerricht in der Schule, sonst hätten sie ja kaum geschrieben, sondern darüber geredet.
Ich fand einen Block mit Notizen und war sicher, dass da bestimmt einige Kritzeleien sein mussten und wurde schließlich fündig. Heute hatte ich wohl zu viel Glück. In einem Herz standen zwei Namen, ein weiblicher und ein männlicher - Angelika x Jörgen. Sofort stellte ich fest, dass es die Namen von Fabians Eltern waren. Als ob sie sich seid der Schulzeit kannten! "Was machst du hier?", fragte mich urplötzlich eine weibliche Stimme und riss mich unerwartet aus meinen Gedanken. Ich erschrak und sah direkt in das Gesicht von der Besitzerin dieser Sachen."Es tut mir leid!", entschuldigte ich mich sofort. "Kein Problem", lächelte sie, "Was machst du hier oder besser - warum wühlst du in meinen Sachen herum?", fuhr sie noch lächelnd aber ziemlich vorwurfsvoll fort. "Ich wollte einfach meine zukünftige Schwiegermutter kennen lernen", log ich gewiss nicht. "Dann komm mit hinunter in das Wohnzimmer", gab sie mir das Handzeichen. Ich wollte alles wieder so hinlegen, wie es war, aber die Frau meinte, ich solle alles stehen und liegen lassen. Na schön. Ich stand sofort auf und machte mich auf den Weg in den Wohnzimmer. Ich machte dabei einen kleinen Umweg und sah kurz bei Fabian vorbei. Dieser saß konzentriert aber leicht lächelnd an seinem E-book. Als er sich schließlich beobachtet fühlte, sah er endlich zur Tür und zog sofort seine Kopfhörer aus. "Schatz", lächelte er, "Schau mal, wie gefällt dir das?", setzte er mich auf seinen Schoß. Das machte er hier zum ersten Mal. Ich wurde ein wenig rot im Gesicht und mein Schweiß stieg hoch, wie konnte dieser Junge mich jedesmal zu so einem Zustand bringen? Ich sah mir einen bearbeiteten Teil seines neuen Videos an, in welchem er über seine Haare redete. Wenn ich ehrlich war, gefiel mir sein Privatkanal mehr als der Kanal Grischistudios. Ich sah nämlich die alleinige Mühe meines Traumpartners, welcher in seinen Videos über Dinge sprach, die stets ihn betrafen. Im ersten Blick ist das vielleicht sehr arrogant oder selbstverliebt. Aber ich liebte diesen Jungen mit allem, was er hatte. Auch wenn seine wunderschönen Haare jetzt keinen blauen Glanz mehr hatten, ich liebte diesen Jungen. Er küsste meinen Nacken so sanft, dass ich hätte einschlafen können. Also drehte ich mich zu ihm um und küsste ihn auf seine geschmeidigen und weichen Lippen, die immer einen leichten rosa Ton hatten. Entweder trug er dauerhaft Labello, oder seine Lippen waren selbst von Mädchen zu beneiden. Nach dem Kuss stand ich also auf und ging in den Wohnzimmer, wo mich mittlerweile Frau Grischkat erwartete. "Entschuldigung, ich habe noch kurz bei Fa...", sie unterbrach meine Entschuldigung mit, "..Ich weiß, setzt dich doch ". Nun saß ich gegenüber der jungen Mutter und hörte ihr aufmerksam zu. Sie erzählte mir über ihre Kindheit, ihren ersten Kuss umd ihrer ersten erfolglosen Beziehung. Ich konnte formlich sehen, wie sie ihre Zeitreise machte und wieder die kleine und naive Angelika war, die über alles in den damaligen überaus beliebten und von allen geliebten Rafael verliebt war, als sie fünfzehn war. Jedesmal, wenn sie beschrieb, wie sehr sie ihm verfallen war, musste ich nur an Fabian denken, immer und immer wieder. Nun fiel mir auf, dass Angelika und ich uns so ähnlich waren. Nun ja, wer fühlt denn nicht das selbe, wenn man Hals über Kopf verliebt ist? Unser Gespräch entwickelte sich zu einer tiefen Bindung und ich stellte erneut fest, dass Fabian eine tolle Mutter hatte, die sorgsam, aufmerksam, unterhaltend und definitiv jung war. Sie war keine Spielverderberin und ließ Fabian gewiss seine Freiheit. Irgendwann kam Fabian, da er anscheinend unser lautes Gelächter hörte. Denn Fabians Mutter erzählte über Fabians Kindheit und über die peinlichen Dinge, wie wenn er als Kleinkind nackt durch die Wohnung lief oder andere wirklich lustige Dinge. "Was macht ihr?", fragte Fabian ein wenig verwirrt und, jedenfalls kam es mir so vor, auch ein wenig eifersüchtig. Keine Sorge Fabian, deine Mutter nimmt mich dir schon nicht weg. "Wir reden über Gott und die Welt", fasste sich die junge Frau kurz, "du kannst dir gerne eine Auszeit nehmen und uns Gesellschaft leisten. Schau mal Schatz, deine Augen sind schon rot", sorgte sich nun seine Mutter. "Ich bin gleich fertig, dann komme ich", strich sich Fabian über sein kurzes, braunes Haar.
Schnell machte sich Fabian wieder ans Werk und verließ den Raum. "Es ist wirklich bewundernswert, dass der kleine Fabi so viel für sein YouTube tut", sagte Fabians Mutter, jedoch besorgt. Ich verstand ihre Sorge - Fabian verbrachte so viel Zeit vor dem Bildschirm und vernachlässigte seine Freunde und Familie. Die Leute, die ihm wichtig waren. Es tat ein bisschen weh aber ich musste lernen damit umzugehen. 

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Feedback? 

Ich weiß leider nicht wie die Eltern von Fabian heißen, also habe ich mich für diese Namen entschieden. :3

Wie ich mein Herz an Fabian Grischkat verlor...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt