20. Pop's Chock'lit Shoppe

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Konzentriert biss sich Cheryl leicht auf die Unterlippe, strich Toni vorsichtig eine Haarsträhne aus der Stirn und positionierte sie so, wie sie es für perfekt hielt. Dann lächelte sie zufrieden und richtete den Blick wieder auf ihren Zeichenblock, um die feinen Konturen von Tonis Gesicht aufs Blatt zu bringen. Es war inzwischen Mittag und seit gut zwei Stunden saß sie an dem Kopfteil ihres Bettes angelehnt da und zeichnete ihre schlafende Freundin. Diese lag auf dem Bauch, hatte die Wange auf ihrem linken Unterarm abgelehnt und atmete gleichmäßig vor sich hin.
Cheryl fuhr mit dem Zeigefinger leicht über die eben gezogene Linie, um sie etwas sanfter aussehen zu lassen und widmete sich dann dem zeichnen von Tonis Haaren, die wellig über ihre nackten Schultern fielen.
Während sie zeichnete, spielten sich immer wieder die Bilder des vergangen Abends in ihrem Kopf ab.
Sie sah Toni, wie sie in dem kurzen schwarzen Kleid lächelnd auf sie zukam, erinnerte sich an das Gefühl von Freiheit, als sie in ihren Armen über die Tanzfläche schwebte und an den Moment puren Glücks, in dem Toni ihr sagte, dass sie sie liebte. Auch die gemeinsame Nacht mit Toni schlich sich in ihre Gedanken und sie konnte nicht anders als zu lächeln, als sie sich daran erinnerte. Sie wusste nicht, wann sie das letzte mal so glücklich gewesen war. Seit JJs Tod hatte es nur wenige glückliche Momente in ihrem Leben gegeben und alle davon beinhalteten Toni. Cheryl wünschte sich, dass Jason Toni hätte kennen lernen und ihr Glück hätte miterleben können. Sie wusste, ihr Bruder hätte sich, im Gegensatz zu ihrer Mutter, für sie gefreut und das Serpent Mädchen mit offenen Armen in der Familie willkommen geheißen. Seufzend schüttelte sie den Gedanken ab und konzentrierte sich wieder auf ihre Zeichnung.
Sie war gerade dabei, die letzen Details hinzuzufügen, als sie neben sich eine Bewegung spürte und aus dem Augenwinkel sah, wie Toni sich auf den Rücken drehte und sich die Decke bis zum Dekolleté hoch zog.
„Weißt du, da gibt es nichts, was ich nicht schon gesehen hätte", sagte sie ohne von ihrer Zeichnung aufzusehen.
„Ich weiß. Aber das bedeutet ja nicht, dass ich dich gleich mit den Eindrücken überfluten muss. Am Ende verliert es für dich noch den Reiz", antwortete das Serpent Mädchen verschlafen.
Cheryl war amüsiert darüber, dass Toni sogar direkt nach dem aufwachen schon schlagfertig sein konnte. Lächelnd richtete sie ihren Blick auf das Mädchen.
„Das wird niemals passieren", sagte sie dann und beugte sich zu ihrer Freundin herunter, um ihr einen sanften Kuss zu geben.
„Guten Morgen erst mal. Hast du gut geschlafen?"
Toni nickte, stützte sich auf ihre Ellenbogen und sah auf den Skizzenblock in Cheryls Schoß.
„Was hast du denn da?", fragte sie neugierig.
Die rothaarige hielt ihr den Block hin und wartete nervös auf eine Reaktion.
„Wow! Babe, das ist fantastisch", sagte Toni überrascht und setzte sich komplett auf, um die Zeichnung besser betrachten zu können.
„Danke", lächelte die rothaarige stolz.
„Oh nein, eigentlich meinte ich mein Gesicht. Ich sehe verdammt gut aus!"
Cheryl verdrehte die Augen und schubste Toni an der Schulter leicht von sich weg. Diese lachte auf und drückte ihrer Freundin einen Kuss auf die Wange.
„Nur Spaß. Es ist wirklich toll. Du solltest öfter zeichnen, du hast wirklich Talent. Und ich fühle mich natürlich geehrt, dass du mich gezeichnet hast. Auch wenn der Gedanke daran, dass du mich schon wieder beim schlafen beobachtet hast, ein wenig gruselig ist."
Cheryl lachte und nahm ihrer Freundin den Block aus der Hand.
„Du wusstest dass ich manchmal ein wenig verrückt bin, bevor du dich auf mich eingelassen hast", grinste sie und legte ihre Zeichenmaterialien neben sich auf dem Nachttisch ab.
„Ja", erwiderte Toni liebevoll und legte eine Hand auf Cheryls Bein. „Und dafür liebe ich dich."
Das Blossom Mädchen lächelte glücklich und küsste ihre Freundin zärtlich.
„Ich liebe dich auch."
Das vibrieren von Cheryls Handy ließ die beiden Mädchen erschrocken zusammenzucken. Sie sah Toni entschuldigend an, griff nach ihrem Smartphone und entsperrte den Bildschirm.

1 neue Nachricht von Veronica Lodge:

Hey Blossom!
Lust auf Burger und Milkshakes?
Wir treffen uns in einer Stunde im Pop's. Ich würde Toni ja die gleiche Nachricht schicken, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie eh bei dir ist ;)
Bis dann!

Cheryl schüttelte lächelnd den Kopf.
„Was gibts denn?", fragte Toni neugierig.
„Hast du Lust ins Pop's zu gehen? Veronica will sich dort in einer Stunde mit uns zum Essen treffen."
„Beste Idee seit langem! Ich verhungere!", erwiderte das Serpent Mädchen aufgeregt und schwang ihre Beine aus dem Bett.
„Ich werde kurz duschen gehen. Du warst ja schon, vermute ich?", fragte sie dann und deutete auf Cheryls noch leicht feuchten Haare.
„Ja, das Bad gehört dir. Ich werd mich solange umziehen und hier ein wenig aufräumen."

Exakt um 15 Uhr kamen Toni und Cheryl in ihrem Thunderbird am Pop's an. Die Sonne hatte sich wieder aus Riverdale verzogen und der Regen prasselte erbarmungslos auf die Einwohner der Kleinstadt herab, weswegen sie sich gegen das Motorrad entschieden hatten.
Lachend rannten sie eng beieinander unter Tonis Serpent Jacke zum Eingang und atmeten erleichtert aus, als sie in die trockene Wärme des Pop's eintauchten.
„Hey Leute!", rief Archie ihnen zu und winkte sie zu der Bucht heran, in der er zusammen mit Betty und Veronica Saß.
„Schön dass ihr gekommen seid", lächelte Veronica, als sich Cheryl neben sie fallen lies und Toni auf dem Hocker am Tischende Platz nahm.
„Wo ist denn Jug?", fragte Toni an Betty gewandt.
„Er hat heute Abend doch dieses Serpent Treffen und muss noch ein paar Dinge mit den anderen abklären."
„Oh, und warum musst du da nicht hin?", fragte Cheryl Toni überrascht.
„Männer Zeugs, hab ich schon wieder vergessen", antwortete diese abwesend, während sie konzentriert die Speisekarte studierte.
Fragend hob das Blossom Mädchen eine Augenbraue und richtete ihren Blick wieder auf Betty.
„Die Serpents bekommen ein neues männliches Mitglied und heute Nacht ist seine letzte Aufnahmeprüfung."
„Findest du es denn okay, dass Jughead dafür Leute verprügelt?", fragte Archie skeptisch.
„Wer den Serpents beitreten möchte, weiß worauf er sich einlässt. Man muss bereit sein, jederzeit für seine Brüder und Schwestern zu sterben und ihnen furchtlos in den schwersten Momenten beizustehen. Wie soll man so etwas beweisen, wenn man nicht mal ein paar Schläge für sie einstecken kann?", antwortete ihm Cheryl ernst.
Toni legte sich seufzend eine Hand auf die Brust.
„Cheryl Blossom, mein Herz ist gerade geschmolzen", sagte sie stolz und küsste sanft die Wange ihrer Freundin.
„Ich glaub mir wird schlecht", sagte Veronica gespielt theatralisch und legte sich eine Hand auf den Bauch.
Die Freunde lachten und gaben anschließend ihre Bestellungen bei Pop auf, was nicht lange dauerte, da er die Lieblingsgerichte seiner Gäste überwiegenden auswendig kannte.

„Wie kann man nur so schnell essen?", flüsterte Veronica nach einer Weile Cheryl zu, während sie Toni dabei beobachtete, wie sie genüsslich von ihrem Burger abbiss, nur um direkt danach nach einer Pommes zu greifen.
„Das hab ich gehört. Und ich habe den ganzen Tag noch nichts gegessen, okay?", wehrte sich das Serpent Mädchen.
„Ist schon gut, Liebling. Aber versuch doch bitte, zwischendrin auch mal zu atmen. Und Lodge, dein Freund ist auch nich besser", grinste Cheryl und deutete auf Archie, der sich gerade eine Hand voll Pommes in den Mund stopfte.
Überrascht von der plötzlichen Stille am Tisch blickte er auf und bemerkte, dass alle Blicke auf ihn gerichtet waren.
„Was ist?", nuschelte er mit vollem Mund.
Betty, Cheryl und Veronica brachen in schallendes Gelächter aus, während Archie verwirrt zu Toni sah. Diese winkte nur mit der Hand ab und verdrehte die Augen, bevor sie sich wider ihrem Teller widmete.
Die kleine Gruppe verbrachte den ganzen Abend im Pop's. Sie unterhielten sich über die Party und Josies Auftritt, während sie noch ein paar Milkshakes tranken.
„Also dann Leute, es war schön mit euch! Kommt gut heim", sagte Archie schließlich, als sie alle das Diner verließen und zu ihren Autos gingen.
„Ihr auch!", rief Cheryl zurück und winkte ihnen zum Abschied noch zu, bevor sie sich zu Toni drehte.
„Das war wirklich ein schöner Abend. Es fühlt sich gut an, dazu zu gehören. Ich wurde früher nie eingeladen. Das hab ich dir zu verdanken", lächelte sie, bevor sie beide in den roten Thunderbird einstiegen.
„Nein, damit hab ich nichts zutun. Du zeigst den Leuten nur endlich die wahre Cheryl Blossom. Früher haben alle gedacht, du wärst eine arrogante, boshafte Zicke. Aber jetzt haben sie endlich verstanden, dass du nur eine etwas eingebildete, aber sehr liebenswerte Person bist", antwortete Toni frech.
Lachend startete die rothaarige den Motor.
„Ich würde ja protestieren, aber ich weiß tatsächlich, dass ich ein wenig eingebildet bin."
„Du hast auch allen Grund dazu, meine Schöne", erwiderte Toni liebevoll.

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Teil 20 y'all 🙌🏼
Ich hoffe er gefällt euch und würde mich wie immer über eure Meinung in den Kommentaren freuen!
Gute Nacht, ihr wunderschönen Menschen ♥️

Stay tuned for Part 21 🐍

Shannon.

Choni ~ You Bring Out The Best In Me 🐍🍒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt