~Tonis Sicht~
Ich setzte meine Sonnenbrille auf und schloss die Haustür hinter mir. Die pralle Sonne bereitet mir noch mehr Kopfschmerzen als vorher. Von gestern Abend wusste ich nichts mehr, doch ich war heute morgen mit einem Mädchen aus der Stufe unter mir, in der Bibliothek aufgewacht.
Im Flieger lehnte ich meinen Kopf einfach gegen Nias Schulter und kurz darauf fielen mir auch schon die Augen zu.
Zwei Stunden später wurde ich von meinem besten Freund geweckt, während wir grade landeten.
Müde streckte ich mich und schaltete mein Handy ein. Schnell las ich meine Narichten, um dann meine Oma anzurufen und ihr zu sagen, dass wir gelandet waren. Sonst würde sie womöglich vor Sorge sterben.
Mit einer festen Umarmung verabschiedete ich mich von Lean und stieg anschließend aus dem Jet meiner Großeltern.
Als wir endlich aus dem Flughafengebäude raus waren blieben wir erstmal stehen. Während Nia seinen Freund anrief, atmete ich tief ein. Es war eher eine symbolische Geste. Auch wenn ich fast nur schmerzliche Erinnerungen an dieses Land hatte, bedeutete es mir viel hier her zurück zu kommen.
"Komm", meinte Nia und riss mich damit aus meinem Gedankenfluss. Er zeigte auf ein Auto, dass nicht weit entfernt stand. Ein Typ mit silbern gefärbten Haaren lehnte hinten an dem Auto und winkte uns zu. Der Blauhaarige neben mir beschleunigte seine Schritte und kam schließlich vor seinem Freund zum stehen. Einen Moment schauten sie sich nur an, bevor der Weißhaarige ihn fest an sich drückte. "Ich hab dich vermisst!", sagten beide gleichzeitig, woraufhin sie kurz dümmlich kicherten. Ich verdrehte meine Augen. Als sie sich dann auch noch küssten löste ich meinen Blick und schaute mich ein wenig um.
Kurzzeitig stockte ich in meiner Bewegung. Eine Person, ein kleines Stück entfernt von uns, telefonierend, stand mit dem Rücken zu uns und ich hatte sie kurzzeitig für Rezo gehalten. Doch solch große Zufälle, wie in süßen, aber furchtbar durchdachten Romanen, gab es im echten Leben nicht. Des weiteren war die Person zu dünn, um Rezo sein zu können und blaue Haare hatte ich auch nicht sehen können. Schnell drehte ich meinen Kopf weg. Ich sollte mir solche Hirngespenste einfach ersparen.
Als ich mit meinem Blick wieder bei den beiden Turteltäubchen ankam stöhnte ich genervt. Sie waren immer noch dabei sich zu küssen. Ich räusperte mich leicht. Die beiden lösten sich voneinander, murmelten sich ein kurzes Liebesgeständniss zu und gaben dann endlich den Kofferraum, vor welchem sie die ganze Zeit standen, frei. Ich verstaute meine Sachen und öffnete anschließend die rechte Tür zur Hinterbank. Gerade, als ich zwischen Tür und Auto stand und einsteigen wollte, rief Viktor: "Rezo, kommst du?", und ich erstarrte in meiner Bewegung. Meine Finger verkrampften sich und ich klammerte mich praktisch ans Auto, während ich begann aus allen Poren zu schwitzen. Panik stieg in mir auf. Dieser Name war höchst ungewöhnlich, vor allem in Deutschland. Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, hier am Köln-Bonn Airport, auf einen anderen Rezo zu treffen? Andererseits, wie wahrscheinlich war es, dass Viktor und ich den selben Rezo kannten.
"Ja, ich ko-", ertönte seine Stimme, die nun alles bestätigte. Auch er hatte sich nun umgedreht und mich sofort erkannt. Es folgte eine unerträgliche Stille, in der ich meine Lippen fest aufeinander presste, meine Augen zusammenkniff und die Luft anhielt.
"Toni?", fragte Rezo leise, doch ich konnte ihn trotz des Lärmes verstehen. Langsam öffnete ich meine Augen und drehte mich zu ihm. Vorsichtig sah ich in seine tiefblauen Seelenspiegel, welche mich sofort in ihren Bann zogen. Er war blass, hatte abgenommen und das sonst stets vorhandene Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden, doch es sollte mir egal sein. Also riss ich mich von seinem Anblick los, setzte mich ins Auto und zog die Tür hinter mir zu. Tief atmete ich durch, ehe ich meinen Blick starr nach vorn richtete und meine Fassade wieder aufbaute.
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638 WörterSORRY!!!
Es tut mir so unglaublich leid, dass so lang nichts kam, doch ich habe grade eine leichte Tiefphase + extrem viel Stress.Doch, omg, das hier, ist grade genau das, was ich brauche. Die letzten 400 Wörter dieses Kapitels habe ich in einem Zug locker aus dem Handgelenk geschrieben und es hat sich so echt und wunderbar angefühlt. Ich habe dieses Gefühl so unglaublich vermisst. Ich hab endlich mal wieder gemacht, was ich wollte und nicht das, was andere von mir erwarten.
Danke , sie hat die Begrüßung von Nia und Vik geschrieben und ohne sie hätte ich das jetzt noch lang nicht fertig.Ich versuche meinen Uploadplan (Dienstag und Freitag) jetzt vorerst so beizubehalten. Bis zum nächten mal!
Stay strong little fighters!
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Farbe kommt und geht || Rezoni
FanfictionZweiter Teil der FarbSaga Hey Kleiner, du bist jetzt seit über einem Jahr weg und es tut verdammt weh. Immer und immer wieder Träume ich davon dich wieder in die Arme schließen zu können. Dich wieder zu haben und wie im Märchen mit dir in den Sonnen...