Der Brief

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Ein Monat. Vier Wochen. Einunddreißig Tage. Unzählige Stunden, Minuten, Sekunden. Seit einem Monat hat dienlich verlassen, ist von mir gegangen für immer. Seit bei Toni Krebs im Endstadium festgestellt wurde war uns allen klar gewesen das dieser Tag irgendwann kommen würde. Doch das es so schnell nehmen würde, hatte keiner gesagt. Gerade ging es ihr noch perfekt und in der nächsten Sekunde liegt sie im sterben. Toni und ich kannten uns von der Schauspielschule und waren zuerst Super Freunde bis sich mehr entwickelt hatte. Ich liebte sie aus ganzen Herzen, sie war mein ein und alles. Ihr hatte ich so viel zu verdanken, das ich glücklich war, endlich das machen konnte was ich mochte und wieder auf der richtigen Bahn lief. Sie hat mich aus dem Loch gezogen, das mich beinahe komplett zerstört hätte. Ohne sie wäre ich nicht der der ich heute bin. Und jetzt? Jetzt stand ich hier, in der Kälte. Der Regen fiel leise auf mein Haar, der Wind wehte sein Lied und die Wolken verbargen den aufkommenden Mond. Vollkommen alleine stand ich auf dem Friedhof, vor dem Grab meiner großen liebe. Kleine Tränen liefen mir über die Wange, ich konnte sie nicht unterdrücken und ich wollte es auch nicht mehr. Zu lange musste ich der starke sein, die anderen trösten und für andere da sein. Toni wusste das ich diese Rolle nicht gerne einnahm, doch sie war damals schon zu schwach gewesen um selber den anderen zu helfen. Für Toni musste ich stark bleiben, doch jetzt war sie weg und würde auch nicht wieder kommen. Ich lies meinen Tränen freien lauf. Ich kam er um einen letzten Schritt zu Wagen, Minuten bevor Toni starb, hatte sie mir einen Umschlag in die Hand gedrückt.

"Öffne ihn wenn's vorbei ist ja? Bitte Schatz!", hatte sie mit letzter kraft gesagt. Ihre haut war aschfahl, ihre Augen trüb und ihr Körper am Ende.

Der BriefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt