7. Kapitel

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Am nächsten Morgen werde ich wach gerüttelt. "Du hast verschlafen" Kim sieht mich mit ihren müden Augen an. Mein Blick schweift zu meinem Wecker. Es ist 5 Uhr morgens. Vedutzt schaue ich sie an. "Wir müssen die Klamotten zurück bringen", hilft mir Natalie auf die Sprünge. Ruckartig stehe ich auf. "So doll müssen wir uns jetzt auch nicht beeilen", kichert Clara. In unseren Schlafanzügen schleichen wir auch diesen Morgen wieder zu der Hütte 8. Vorsichtig guckt Clara durch das Fenster. "Alles klar. Sie schlafen", berichtet sie uns erfreut. "Gehen wir alle rein?", will Kim wissen. "Ich muss nicht unbedingt", sagt Natalie sofort. Anscheinend ist sie die Ängstlichste von uns. "Ich bleibe bei dir", meint Clara. "Dann bleiben wohl nur wir beide übrig", zwinkert Kim mir zu. Clara drückt mir den Müllsack mit den Klamotten in die Hand.

Behutsam öffne ich die Tür. Sie knarscht. Erschrocken bleiben wir auf der Stelle stehen. Alex dreht sich in seinem Bett um, schläft aber zum Glück weiter. Erleichtert gehen wir weiter in die Hütte rein. "Wo sollen wir die Klamotten jetzt hintun?", frage ich. "Einfach im Sack auf den Boden legen und verschwinden. Die können die Sachen selbst ordnen", antwortet Kim locker. Plötzlich gähnt jemand hinter uns. Schnell wie der Wind rennt Kim aus der Hütte raus. Ich will ihr gerade folgen als mich etwas am Arm packt. Der jenige dreht mich zu sich um. Ein wütender Alex schaut mir ins Gesicht. "Du warst das?!", ruft er erstaunt. Sein Gesicht hellt sich für ein paar Sekunden etwas auf. Doch dann wird er wieder ernst. "War noch jemand dabei?" Schnell schüttel ich den Kopf, um die Anderen nicht zu verraten. Er nickt zufrieden. Ein paar Sekunden starren wir uns schweigend an. "Ich werde dich nicht verpetzen, aber du bist mir was schuldig" "Ganz sicher nicht!", kontere ich sofort. "Ich kann dich auch verpetzen", zuckt er gleichgültig mit den Schultern. Genervt gucke ich ihn an. "Was schulde ich dir denn?" "Überlege ich mir noch", grinst er breit und lässt mich endlich gehen. Gerade als ich die Tür leise hinter mir schließe, stehen Kim, Clara und Natalie schon hinter mir. "Was hast du darin so lange gemacht?" "Wurdest du erwischt?", fragt Natalie panisch. "Nein alles Gut", antworte ich. Sie sollen kein schlechtes Gewissen, wegen dieser Sache haben. Gemeinsam gehen wir zu unserer eigenen Hütte. Dort gehen wir gleich ins Bett und schlafen noch ein paar Stunden, aber so wirklich gut kann ich nicht einschlafen. Was Alex sich wohl als Strafe für mich ausdenkt?

Alex
Da wache ich einmal früh am Morgen auf und was passiert? Ich sehe den blöden Klamottendieb vor mir. Isabella. Wie ist sie überhaupt alleine auf diese bescheuerte Idee gekommen? Ach egal. Ich muss mir auf jeden Fall eine gerechte Strafe für sie ausdenken, schließlich schuldet sie mir jetzt etwas. Ich ziehe mir ein T-shirt und eine kurze Hose an. Zum Glück habe ich jetzt meine Klamotten wieder. Schnell husche ich unter die Dusche bevor meine Mitbewohner das Bad blockieren. Nach dem ich fertig bin, gehe ich wie jeden Morgen zum See. Doch dort steht schon jemand. "Hey wolltest du nach deiner Klamottenaktion nicht wieder ins Bett gehen?", spreche ich Isabella an. Sie dreht sich langsam zu mir um. Offenbar passt es ihr nicht so ganz, dass ich auch hier bin. "Was machst du denn hier?" "Gegenfragen finde ich immer toll", entgegne ich ironisch. "Schön für dich", zickt sie mich an. "Du hast die Klamotten geklaut und nicht ich! Du hast es verdient, dass du mir jetzt was schuldest", stelle ich klar. "Wir...ähm ich habe den Streich euch doch nur gespielt, weil ein Trottel aus deiner Hütte angefangen hat", reagiert sie gereizt. Erstaunt schaue ich sie an. So wütend habe ich sie noch nie erlebt. Irgendwie ist das niedlich, wenn sie sich so aufregt. "Du kannst mir ja heute beim Küchendienst helfen. Dann sind wir quitt.", provoziere ich sie. "Genau", schnaubt sie verärgert. "Du kannst mich mal" Ich lache in mich hinein. "Das denke ich nicht" " Denk doch was du willst!" "Ich bin jeden Morgen hier", versuche ich das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. "Toll dann weiß ich wohl schon wo ich jeden Morgen NICHT hingehe!" Mit diesen Worten dreht sie sich um und verschwindet in der Hütte 3, die dann wohl ihre Hütte sein muss. Langsam mache ich mich auch wieder auf den Weg zu meiner Hütte.

Viertel vor acht gehe ich in das Gemeinschaftsgebäude, um den Tisch zu decken. Das muss jede Hütte machen, wenn sie Küchendienst hat. Die Tür öffnet sich mit einem Knall und Isabella kommt reingestürmt. "Was müssen wir jetzt machen?", fragt sie mich direkt und schaut mich abwertend an. Neugierig mustere ich sie. "Was ich hab das noch nie gemacht?!", meckert sie rum. "Tischdecken", gebe ich knapp als Antwort. Die Jungs aus meiner Hütte hören interessiert bei unserem Gespräch zu. Ich mache ihn schnell klar, dass sie sich verziehen sollen. "Bist du immer so zickig?", frage ich Isabella. "Nur in deiner Gegenwart", lächelt sie fies. Ihre Blicke glänzen nur vor Abscheu vor mir. "Hast du Lust nachher Volleyball mit mir zusammen zu spielen?", will ich wissen. "Nichts lieber als das", meint sie und zeigt mir einen Vogel. Gemeinsam decken wir schweigend den Tisch. "Sind wir jetzt quitt?" Ich nicke als Antwort auf ihre Frage. Kaum habe ich das gesagt verschwindet sie rasch aus dem Gemeinschaftgebäude.

Isabella
Dieser Alex ist echt das Letzte. Ich schulde ihm was?! Der hat sie nicht mehr alle! Wütend gehe ich in meine Hütte. "Alles in Ordnung?", fragt Clara verwundert. "Du bist schon seit heute Morgen so komisch und dann warst du eine Viertelstunde verschwunden", stellt Natalie fest. "Alles ist ok", beruhige ich die Anderen. Langsam entspanne ich mich auch wieder. "Dann lasst uns einfach Frühstücken gehen", zwinkert Kim uns zu und zieht uns hinter sich her. Als Erstes wird uns am Morgen natürlich der Tagesplan vorgestellt. Heute haben wir die Kurse. Dann gehen wir alle zusammen zum Strand. Danach treffen wir uns in unseren Gruppen. Also ich mich mit den Hinguckern. Das wird ein Spaß. Besonders, weil bei zwei Aktionen Alex in meiner Nähne sein wird.

Der Junge aus dem FerienlagerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt