One last kiss.

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Luna pov.

Langsam ließ ich meinen alten schwarzen Wagen auf den Parkplatz direkt gegenüber seiner Haustür rollen, sodass mich nur noch eine gepflasterte Straße von seiner Wohnung trennte. Ich stellte den Motor ab und ließ mich seufzend in meinen Sitz sacken.
Es war 17:43 Uhr an einem Freitag Nachmittag und ich spürte Tränen in meine Augen steigen.
Schnell schluckte ich sie herunter und ertränkte meine Trauer und Zweifel, an meinem Einfall, hierher zu kommen, in einem großen Schluck Vodka.
1 Jahr uns 9 Monate war es her, dass wir uns auf nicht ganz so freundliche Art voneinander getrennt hatten. Doch vergessen, konnte ich ihn nie.

Was mache ich hier eigentlich?

Die Zeit verflog und mehr und mehr Alkohol war nötig um meinen Körper am Leben zu erhalten. Ich konnte mich jedoch nicht überwinden zu klingeln, sondern starrte nur weiter auf die große braune Holztür, die den Eingang in sein Haus makierte. Trotz des vielen Alkohols fühlte ich mich nicht betrunken. Lediglich alle meine Hemmung verabschiedeten sich nach und nach.
Eine weitere Menge Alkohol, 2 Schachteln Zigaretten und einige Zweifel später, sah ich einen Schatten in der kommenden Dunkelheit, aus dem Haus treten. Ich hatte es mir bereits auf der Motorhaube bequem gemacht, da ich das Gefühl hatte hier mehr Sauerstoff atmen zu können.
Langsam drückte ich mich mit meine Händen ab und musterte ein mir wohl bekanntes und ersehntes Gesicht. Kontrolllos erhob ich mein Wort: "Wo geht's denn hin?"
Irritiert wirbelte er herum und erkannte nun mich auf meinem Auto sitzen.
"Luna?" Seine Stimme bebte.
In der Zwischenzeit steckte ich mir erneut eine Zigarette an und starrte ihn durch meine grün-braunen Augen an. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen und mein Blick verdunkelte sich.
Wie angewurzelt stand er immer noch da und wusste nicht recht was er sagen sollte. Nach einer kleinen Ewigkeit, schmiss ich meine Kippe auf den Boden und legte erneut das Wort ein.
"Ich hab dir ne Frage gestellt."
Vorsichtig kam er auf mich zu. Ich stand auf.
"Was machst du hier...?", fragte er als Antwort leicht benommen und ließ den Blick nicht von mir ab.
Doch ich antwortete nicht. Stattdessen trat ich einen Schritt auf ihn zu. Und noch einen. Bis ich so nah vor ihm stand dass unsere Körper nur wenige Millimeter voneinander trennten. Er wich nicht zurück. Ich wusste nicht ob es Angst oder Begierde war, die ich seinen Augen zu erkennen vermochte, also tippte ich pauschal auf beides.
Noch bevor er ein zweites mal fragen konnte, machte ich einen großen Schritt um ihn herum und schubste ihn gegen die Haube meines Motors, woraufhin er sich am Blech abstützen musste um nicht nach hinten über zu kippen. Diese Chance ergriff ich, meine Hände links und rechts neben seinem Kopf zu platzieren und meine Lippen sehnsüchtig auf seine zu legen.
Er stockte.
Bewegte sich nicht.
Sagte auch nichts.
Nach einigen Sekunden löste ich mich von dem Kuss und blickte in seine verwirrten Augen. Seine Angst schien verschwunden.
Es existierten nur noch wir zwei...

Steve pov.

Viel zu schnell ließ sie von dem unerwarteten Kuss ab. Zwar wollte ich eigentlich auf die Party meines besten Freundes, doch hatte ich diesen Plan bereits ganz weit nach hinten, in das letzte Stübchen meines Gehirns verlegt, just in dem Moment in dem ich sie vor meiner Haustür bemerkte.
1 Jahr und 9 Monate war es her, dass wir uns auf nicht ganz so freundliche Weise voneinander getrennt hatte. Ich dachte, sie hasse mich...
Und trotzdem dachte ich oft an sie. Um genauer zu sein... jeden Tag.

Verwirrt blickte ich in ihre eindringlichen Augen und leckte mir sanft über die Lippen. Oh, wie ich diesen Moment ersehnt hatte.
Ihr Blick wurde sanfter, doch nur fuer wenige Sekunden. Dann schüttelte sie den Kopf und presste ihren Körper so fest an meinen, dass ich mein Verlangen nach mehr kaum im Zaun halten konnte.
Jetzt legte sie das Wort ein: „Was ich hier mache?" Ihre Stimme bebte leicht. „Ich habe dich vermisst, mein König"
Ich schluckte.
So hatte mich niemand mehr genannt seit unserer Trennung.

Oh Gott, wie zart ihre Worte klingen.

Ich spürte wie ich leicht rot wurde, doch wendete den Blick nicht ab.
Ein Lächeln durchzuckte meine Mundwinkel und breitete sich zu einen weiten Grinsen aus.
„Scheisse, ich dich auch, meine kleine Königin", stieß ich noch aus, bevor ich mich nach vorne abstieß und meine Arme um sie schlung um für einen weiteren Kuss anzusetzen. Ich vernahm den intensiven Geschmack von Alkohol und kaltem Rauch doch das störte mich nicht. Es erinnerte mich am alte Zeiten. Daran was für Scheisse wir zusammen bereits gebaut hatten und das machte mich nur noch mehr an.
Stürmisch presste ich unsere Körper aneinander und küsste sie atemlos weiter.
Fast hätte mich eine Träne verlassen, doch ich konnte sie in meiner Erregung noch rechtzeitig zurückhalten.

Luna pov.

Meine Hände verfingen sich in seinen Haaren und ich musste regelrecht darum kämpfen Luft zu bekommen. Es war schöner als ich es mir in meinen Träumen ausgemalt hätte. Es war perfekt.
Nie hatte ich damit gerechnet, nach all den Worten die meine sensiblen Ohren vernehmen mussten.

Doch nach einigen Minuten ließen wir von einander ab um nicht beide zu ersticken.
Auch er war ganz ausser Atem. Seine Wangen glühten, und doch hatte er denselben eisigen Ausdruck in seinem Gesicht, den ich von ihm gewohnt war.
„Steve...", setze ich erneut an, um mit ihm zu reden, „Ich fasse es nicht... Ich... Ich dachte du kannst mich nicht..." Jetzt musste ich doch weinen. Ich war viel zu glücklich und überrascht.
"Oh Steve, ich lie-..."

Plötzlich wurde mir von dem einen auf den anderen Moment extrem schlecht. Der letzte Alkohol schien nun auch in meiner Blutbahn und meinem Magen angekommen zu sein und seine Wirkung zu zeigen.
Krampfend torkelte ich zu meinem Wagen und hielt mich an dem kalten Blech fest.
„Was ist los, Kleines?", schrie er fast und stürzte mir hinterher.
Ich merkte wie ich langsam die Kontrolle über meinen Körper verlor und erinnerte mich, dass ich heute noch nichts gegessen hatte. Der Stress und die Angst hatten meinen Körper taub werden lassen für die fatalen Auswirkungen des Alkohols, doch sein Kuss war so sanft und beruhigend dass ich mich etwas regenerieren konnte und nun bemerkte ich, was ich mir da eigentlich angetan hatte...

Steve pov.

Behutsam hielt ich sie in meinem Arm, doch stieß sie sich weg und krächzte als würde sie versuchen den Alkohol wieder auskotzen zu wollen doch es blieb ihr im Hals stecken. Etwas stimmte nicht. Ich fing sie, bevor sie über ihre eigenen Füße stolpern konnte und ehe ich mich versah, hatte sie das Bewusstsein verloren.
Vorsichtig legte ich meine Stirn an ihre.
"Ich liebe dich auch, Luna"

Sirenen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 21, 2018 ⏰

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