21. Alone with my kids

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T a m a r a | 21.03.18 | London





„Lukas! Jetzt zieh dich endlich an, oder du bleibst bei deinem Onkel und wir gehen ohne dich!", rief ich nach oben und erntete dadurch nur einen belustigten Blick von meinem Bruder, der gerade Caleb die Schuhe Anzug.

Silas saß neben ihm auf einer Art Bank, unter dieser unsere ganzen Schuhe ordentlich verstaut waren. Silas hatte schon seine Jacke und eine Mütze an und zog sich seine Schuhe an, während Lukas in seinem Zimmer herumtrödelte.

Zuvor meinte er, dass er sich ein anderes T-Shirt anziehen müsste, was ich nickend zur Kenntnis kam.

„Nein ich komme!", hörte ich gedämpft die Stimme meines Sohnes. Kurz darauf hörte ich, wie Lukas die Treppen herunter raste und die letzten beiden Treppen übersprang. Hastig zog er sich an und stand kurz darauf breit grinsend und angezogen vor mir.

Kopfschüttelnd betrachtete ich ihn und gab ihm einen schnellen Kuss auf die Wange, welchen er dann mit seinem Handrücken abwischte.

Caleb war nun auch fertig angezogen und ich hob ihn von der Bank herunter. Dann nahm ich mir seine Hand und machte die Tür auf. Die Zwillinge sprangen sofort heraus, während ich mich noch von Tristan verabschiedete.

„Bis später und sicher, dass ich nicht mitkommen soll?", fragte er mich nochmal und ich nickte.

„Das sind meine Kinder, denkst du nicht, ich schaffe das?", fragte ich ihn spaßeshalber und knuffte ihn in die Seite. Er lächelte mich kurz an und beobachtete mich, wie ich die Zwillinge in das Auto verfrachtete und dann Caleb.

Ich winkte ihm kurz zu und stieg dann selbst ein.

Sobald wir angekommen waren, konnte es Lukas nicht mehr erwarten und sprang von einem Fuß zum anderen, während ich Caleb herausholte.

„Komm schon Mama!", rief er ungeduldig und sah immer über seine Schulter hinweg. Ich blickte ihn kurz mahnend an und nahm Caleb's Hand in meine.

Silas sah sich etwas um und blieb weitestgehend ruhig. Wir machten uns zu viert auf dem Weg. Wir kamen langsam voran, da Caleb erst vor ungefähr einem Monat anfing richtig zu laufen und mit seinem kleinen Füßchen langsam voran kam.

„Mama schau mal! Ich kann von hier aus schon Tiere sehen!", rief plötzlich Silas aufgeregt und schreckte so Lukas von seinen Gedanken auf.

Ohne das ich es verhindern konnte rannten die beide auf das Gitter zu und sahen sich um. Ich dagegen ging zum Ticketverkauf.

Caleb setzte ich schnell auf eine Art Fensterbank und hielt ihn mit einem Arm fest.

„Zwei Kinder und ein erwachsener bitte.", sagte ich mit einem Blick auf die Preise. Caleb war noch kostenlos. Bis er zwei Jahre sein würde.

„Wie alt ist der kleine?", fragte mich die Frau. „Ein Jahr und ein Monat.", erwiderte ich knapp, was sie nickend zur Kenntnis nahm.

„Lukas, Silas!", rief ich nach den Zwillingen, die sofort zu mir gerannt kamen. Zusammen gingen wir durch den Eingang und sofort rannten die beiden zu den erst besten Tieren, die sahen.

Ich wunderte mich immer wieder, wie sie so viel Begeisterung zeigen konnten, obwohl wir schon so oft hier gewesen waren.

„Da!", rief plötzlich Caleb und zeigte begeistert auf die große Ziege, die zum Zaun gelaufen waren. Lukas und Silas standen nebeneinander so nah am Zaun, dass sie das Tier hätten anfassen können.

„Ja, da ist eine Ziege.", meinte ich sofort. „Kannst du das sagen? Ziege."

„'iege.", versuchte Caleb mir nach zu sprechen. Ich lobte ihn sofort und gab ihm einen Kuss auf die Wange, was ihn noch erfreuter werden lies.

Und so ging das weiter. Wir kamen zum nächsten Tier, Rehe, und zum nächsten, Schweine, und immer weiter.

„Mama guck mal! Die hat eine Eidechse raus gelassen!", rief Lukas, sobald wir in dem Bereich waren, wo die ganzen Schlangen und Eidechsen waren. Es war unglaublich warm hier drinne, also zogen Lukas und Silas ihre Jacken aus.

Ich zog gerade Caleb's Jacke aus, als Lukas mich darauf aufmerksam machte.

„Geh hin, Lukas.", meinte ich sofort und dies tat er dann auch. Silas blieb bei mir und auch als ich ihm sagte, dass er auch hin gehen konnte, blieb er stehen wo er war.

„Na komm Silas. Schauen wir mal, was da los ist.", sagte ich und nahm ihn an der Hand. An meiner anderen Hand lief Caleb etwas unbeholfen.

„Mama schaue mal. Ich halte die Eidechse!", sprach Lukas begeistert. Mit seinen beiden Händen hielt er die Eidechse, die sich mit ihren kleinen Händen an seinem T-Shirt festhielt.

Er strahlte mich begeistert an und das löste in mir etwas aus, was ich im ersten Moment nicht begriff. Lukas so glücklich zu sehen, machte mich unglaublich glücklich.

Und in diesem Moment dachte ich nur darüber nach, dass meine Kinder glücklich waren. Caleb, der sich über jede Kleinigkeit freute und so unglaublich neugierig war. Silas, der eher zurückhaltend war aber trotzdem die stärkste Persönlichkeit hatte und Lukas, der immer unglaublich aufgedreht war und alles ausprobieren wollte.

Ich hatte das beste Glück, solche wunderbaren Kinder zu haben. Und ich liebte es, sie glücklich zu sehen. Und sie glücklich zu sehen, machte mich glücklich.

Lukas breites grinsen würde ich nie vergessen.



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Leute!
Es ist unglaublich schwer die Gefühle einer Mutter zu erklären. Ich selbst bin keine Mutter, nur zweifache Schwester und ich denke, ich habe hier gerade diese Gefühle wiedergegeben nur intensiver.
Mein sechs jähriger Bruder zum Beispiel, ich liebe es, sein Lachen zu hören oder wenn er sich wegen einer Kleinigkeit freut. Noch mehr liebe ich es, wenn wir zusammen lachen, wegen dummen Sachen, die unsere Eltern nicht verstehen.
Man kann dieses Gefühl nicht erklären. Das Gefühl, dass dieses Kind zu dir gehört und du es immer lieben wirst, ob du nun mal willst oder nicht. Man kann es nicht erklären.
Und ich bin froh, dieses Gefühl gleich zweimal fühlen zu können, für zwei Personen.
Wenn du deinen Bruder zum ersten Mal im Arm halten kannst, weißt du sofort, dass du alles tun würdest, damit er glücklich ist. Du würdest alles für ihn tun.

So genug poetisch gedacht, Love U!

Tell me no lies Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt