Kapitel 1

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Am Abend nach der Verlobung von Jane und Mr. Bingley (Klappentext)

Elizabeth lachte leise und setzte sich auf ihr Bett. Jane strahlte glücklich und sah zu ihrer Schwester hinüber, dann lachte sie auch und fragte: "Kann das Glück einen umbringen?" Sie machte eine Pause und lächelte.
"Kannst du dir vorstellen, dass ihm völlig entging, wieso ich im Frühjahr in London war?"
Elizabeth fragte neugierig: "Wie hat er darauf reagiert?" - "Er hielt mich für gleichgültig!"
"Unfassbar."
Jane blickte nach oben und sagte: "Das hat ihm seine bösartige Schwester eingeimpft."
Elizabeth grinste. "Bravo! Das waren die unversöhnlichsten Worte, die du je von dir gegeben hast."
Die beiden jungen Frauen kicherten.
"Oh, Lizzie, wenn du doch bloß auch so glücklich wärst. Gäbe es nur auch so einen Mann für dich!"
Elizabeths Lächeln verschwand für eine Sekunde, dann setzte sie ein gespielt ernstes Gesicht auf und erwiderte: "Vielleicht hat Mr. Collins ja noch einen Cousin."
Die Mädchen prusteten los und Jane konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen, aber da hörte Lizzie plötzlich Hufgetrappel und das Wiehern eines Pferdes vor dem Haus der Familie Bennet.
"Was ist das?"

Die Familie eilte hinunter ins Erdgeschoss. Es klopfte schon zum dritten Mal. "Ich komme!", rief Mr. Bennet und öffnete im Nachtgewand und mit einer Kerze in der Hand die Tür. "Ja?"
Auf den Gesichtern der Anwesenden machte sich Überraschung breit, als die Adelige Lady Catherine de Bourgh das Haus betrat und mit gemessenem Schritt ins Esszimmer ging. Elizabeth und ihre Schwestern knicksten, während die ältere Dame ohne sie zu beachten an ihnen vorbeistolzierte. Dann drehte sie sich um, sah einen nach dem anderen abschätzig an und richtete das Wort an Mr. Bennet: "Der Rest ihrer Nachkommenschaft, nehme ich an?" Mr. Bennet öffnete den Mund, aber seine Gattin kam ihm zuvor: "Bis auf eine. Die Jüngste wurde vor Kurzem verheiratet, euer Gnaden. Und meiner Ältesten hat man erst heute Nachmittag den Antrag gemacht!" Mrs. Bennet lächelte Lady Catherine übertrieben an. Diese hob eine Augenbraue. "Sie haben einen sehr bescheidenen Garten, Madam", meinte sie naserümpfend.
Mr. und Mrs. Bennet sahen sich an, darauf wagte Mr. Bennet, Lady de Bourgh eine Tasse Tee anzubieten.
Ihr Ton war harsch, als sie antwortete.
"Unter keinen Umständen. Ich muss mit Miss Elizabeth Bennet sprechen. Und zwar allein. In einer dringenden Angelegenheit."

"Psst! Kitty, sei still!", zischte Mrs. Bennet. Sie, Jane, Mary und Kitty lauschten an der Tür, hinter der Elizabeth mit Lady Catherine verschwunden war. Mr. Bennet stand hinter ihnen, die Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Jane strengte sich an, konnte aber nur einige Wortfetzen verstehen:
"Miss Bennet, ich warne Sie.
...
Anscheinend fassen Sie eine Verbindung mit ....., ins Auge.
....nur um einen skandalösen Irrtum handeln."
Mrs. Bennet atmete überrascht ein. "Elizabeth möchte heiraten? Wen denn? Und warum wissen wir davon nichts??", flüsterte sie aufgeregt.
Jane legte den Finger an die Lippen und lauschte wieder. Jetzt sprach Elizabeth: "Wieso .... den weiten Weg auf sich, wenn Sie es für so unmöglich halten?"
"Um zu hören, dass Sie dem widersprechen!"
"Ihr Kommen .... als Bestätigung verstanden werden, sofern ... Bericht in der Tat existiert."
"Sofern? Wollen Sie behaupten, Sie wüssten davon nichts? Haben ..... Gerücht nicht selbst allerorten eifrig gestreut?"
"Ich habe nie davon gehört!"
"Können Sie .... wenigstens glaubhaft entkräften?"
- "Warum ist sie so empört? Sie tut ja gerade so, als würde Lizzie eine ungeheuerliche Tat begehen, wenn sie diesen Mann ehelicht", sprach Kitty plötzlich.
"Psst!", machten Jane, Mary und ihre Mutter. Sie lauschten weiter.
"Eine Unverschämtheit! Hat mein Neffe ihnen einen Heiratsantrag gemacht?"
"Euer Gnaden hat bereits erklärt, das sei unmöglich."
"Hören sie mir zu! Mr. Darcy ist mit meiner Tochter verlobt. Was haben sie dazu zu sagen?"
Alle Frauen vor der Tür blickten sich erstaunt an. "Elizabeth hat Interesse an Mr. Darcy??" "Ich dachte, sie kann ihn nicht leiden?", fragte Mr. Bennet verwundert. Jane zuckte die Achseln, dann drückten alle wieder ihr Ohr an das Holz.

"Sagen Sie mir jetzt frei heraus, sind Sie mit ihm verlobt?"
Es gab eine kurze Pause. Dann erwiderte Elizabeth: "Ich bin es nicht."
"Und werden ... für immer auf ein solches Verlöbnis verzichten?"
"Nein, das werde ich nicht. Ganz gewiss nicht."
Lady Catherine schnappte so laut nach Luft, dass es durch die Tür zu hören war.
Nun hörte man wieder Elizabeths Stimme: "Sie haben mich auf jede nur mögliche Art beleidigt und ... nichts mehr zu sagen. Ich muss sie jetzt auffordern, sofort zu gehen."
Plötzlich wurde die Tür geöffnet. Mrs. Bennet und ihre Töchter wichen schnell zurück.
Elizabeth blickte Lady Catherine emotionslos an. "Gute Nacht."
Diese sah entrüstet zwischen Elizabeth und dem Rest ihrer Familie hin und her. Dann raffte sie ihr Kleid und verließ wütend das Haus mit den Worten: "In meinem ganzen Leben bin ich noch nie derart behandelt behandelt worden!"
Es war still, als die Familie fassungslos zu Elizabeth sah. Dann fragte Mr. Bennet: "Lizzie, bitte, was geht hier vor?" - "Es war nur ein kleines Missverständnis", sagte sie mit brüchiger Stimme und ging mit Tränen in den Augen an den anderen vorbei. Mrs. Bennet wollte sie am Arm festhalten. "Lizzie!" Daraufhin rief Elizabeth: "Lass mich doch einmal im Leben in Frieden!" und rannte die Treppe hoch zu ihrem und Janes Zimmer.

Als Jane anklopfte, blieb es still. Also betrat Jane leise das Zimmer und sah ihre Schwester mit dem Rücken zu ihr auf dem Bett liegen. "Lizzie?", wisperte Jane. Elizabeth rührte sich nicht. "Lizzie, geht es dir gut? Ist alles in Ordnung?" Lizzie antwortete noch immer nicht. Also pustete Jane die Kerze aus, legte sich vorsichtig zu ihr ins Bett und sagte: "Du musst nicht mit mir oder Mutter darüber reden. Aber wenn ich dir irgendwie helfen kann, sage es mir. Ich würde alles für dich tun, Lizzie." Sie blickte die regungslose Gestalt ihrer Schwester noch ein paar Sekunden lang an, dann seufzte sie leise, machte es sich bequem und schlief ein.
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Hey☺ ich möchte mich nur kurz vorstellen: Ich heiße Giulia, ich lese gern und ich liebe Stolz&Vorurteil😍. Also dachte ich mir, schreibe ich einfach die Geschichte aus Janes Sicht weiter. Ich greife noch die letzten Ereignisse der ursprünglichen Geschichte auf und schreibe sie hier hin, bevor ich dann die Story mit meinen eigenen Ideen weiterführe. Ich hoffe, es gefällt euch☺. Es ist übrigens am Besten, wenn man sich den Film mit Keira Knightley anschaut, ansonsten versteht man manche Dinge am Anfang vielleicht nicht.
(Ich denke mal, dass die Meisten hier sowieso den Film geguckt oder das Buch gelesen haben, man liest ja nicht ohne Grund so eine Fanfiction😝)
Also dann, viel Spaß beim Lesen!😊
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@giuliamln

LG, ich❣

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 01, 2018 ⏰

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