Kapitel 7 ✅

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P.O.V Draco

Newt stieß die Tür auf.
"Hallo, Newt!", begrüßte ihn eine Frau mit kürzeren, blond-roten Haaren, die ihren Zauberstab in der Hand hielt. Dann sah sie mit großen Augen hinter ihn, direkt auf uns.
"Und hallo, alle anderen."

"Newt, wer ist das?", fragte sie zögerlich, als sie sich von unserem Anblick losreißen konnte.
Um ehrlich zu sein, diese Frau war eine der schönsten, die ich je in meinem Leben gesehen hatte. Ihre leicht lockigen Haare, ihre wunderschönen Augen, ihr Lächeln, das absolut jeden Mann verzaubern würde.

Ihr Blick schnellte zu mir und ihre Wangen erröteten leicht. "Dankeschön", sagte sie leise.
Moment, wusste sie etwa, was ich gerade gedacht hatte? Mir schoss bei dieser Vorstellung das Blut in den Kopf. "Gerne...", murmelte ich.
Sie lächelte mich mit einem unfassbar ehrlichen Lächeln an und wendete sich dann an Newt.

"Das hier ist Queenie, Tina's Schwester", erklärte Newt uns.
"Schön, Sie kennen zu lernen", grinste Ron.
"Ich heiße Ron, neben mir ist Hermine und rechts von mir Luna, dort hinten stehen Draco und Seamus und meine Schwester Ginny ist links neben Seamus mit ihrem Mann Harry."
Verblüfft sah sie von einem zum anderen:
"Und sie alle...wohnen hier jetzt oder wie?"
"Nur vorübergehend", lächelte Newt schüchtern.

Queenie zog eine Augenbrauen hoch:
"Ich denke nicht, dass du die alle eingeladen hast. Wo ist Tina?"
"Tina kommt nach. Wie dürfen wegen der Sache mit den Appaloosa-Knuddelmuffs nicht zusammen gesehen werden."

Lunas Kopf schoss in die Höhe:
"Du hast Appaloosa-Knuddelmuffs?"
"Ja...du...du kennst sie?"
"Natürlich, ich habe schon so viel über sie gelesen! Ich wünschte, ich könnte einmal einen sehen", schwärmte Luna träumerisch.
Gott, wie konnte man nur so in Tiere vernarrt sein.

"Wenn du möchtest, kann ich dir einen zeigen",
bot Newt an. Luna's Augen wurden groß und sie nickte stürmisch. Ich schnaubte verächtlich.
Da schienen sich wohl zwei gefunden haben.

"Queenie, bitte hör auf damit", meinte Newt leicht genervt. Womit sollte sie aufhören?
Schnell entschuldigte sie sich: "Tut mir leid, ich kann's einfach nicht lassen."

In dem Moment wurde die Tür aufgestoßen.
"Na du warst aber lange weg, Schwesterherz", kicherte Queenie. Als ich den Grund für ihr Kichern sah, stimmte ich in ihr Lachen ein.
Tina war mit Dreck und Müll überzogen. Sie sah aus wie eine Horrorpuppe, die uns jetzt holen und auf grausame Art und Weise töten würde.
Wütend schaute sie uns an. "Ich wurde von einem gemein gefährlichen Waschbär, ich wiederhole WASCHBÄR, in einen Müllcontainer geschubst. Falls dieser Bieber das hört, ich verfluche dich", kreischte sie.
Wieso erinnerte sie mich gerade so an Bellatrix Lestrange ?

P.O.V Luna

Es war bereits Abends und Newt hatte mir versprochen, dass ich heute noch in seinen Koffer schauen dürfte. Ich freute mich so!

Ich saß im Wohnzimmer auf dem Sessel und las das Buch 'Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind'. Sein Buch. Ich hatte es immer in meiner Jackentasche und obwohl ich es schon mindestens sieben Mal durchgelesen hatte, war ich jedes Mal aufs neue gefesselt von den Informationen, die sich auf den Seiten befanden.

"Was ist das für ein Buch?", fragte Newt erstaunt, der in den Raum kam und sich auf die Couch setzte.
Ich reichte ihm das Buch und er musterte interessiert den Umschlag. Dann stockte er. "Das wird mein Buch sein?"
Ich nickte: "Es ist eines meiner Lieblingsbücher und glaub mir, ich habe schon sehr viele gelesen. Es wird sogar in Hogwarts ein Schulbuch werden", erzählte ich. Die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben.

"Und?", fragte ich. Mir fiel auf, dass ich mich noch nie so schnell einer Person geöffnet hatte.

"Was 'und'?"
"Na der Appaloosa-Knuddelmuff. Kann ich einen sehen?"

Ich liebte diese kleinen farbigen Flauschbällchen mit großen Augen und ihrem treuen Blick. Wie gerne würde ich einen besitzen, aber es war sehr schwierig, an sie heranzukommen. Denn nur in Amerika gab es jemanden, der diese wundervollen Wesen züchtete. Das Problem war aber, dass es illegal war, in Amerika Tierwesen zu halten, kaufen, züchten oder ähnliches. Aber in Amerika war eigentlich eh alles illegal. Innerlich seufzte ich.

"Ähm...", Newt kratzte sich an seinem Kopf und verwuschelte seine zerzausten Haare nur noch mehr. Unwillkürlich musste ich lächeln. "Da gibt's ein Problem. Ich habe sie in meinem Koffer."

"Ist es der Koffer, von dem du gesprochen hast?", ich sah ihn mit großen Augen an. "Ja, und er ist mein Ein und Alles... und ich weiß nicht, ob ich dich mitnehmen soll, denn nicht nur die Appaloosa-Knuddelmuffs leben darin", er sah mich zweifelnd an und ich begriff.

P.O.V Newt

Jetzt war es raus. Dabei sollte niemand davon erfahren! Niemand außer mir, Tina und Queenie sollten es jemals wissen - und gezwungenermaßen der magische Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika.
Und Jacob wusste es auch, aber ihn konnte man nicht mitzählen. Schließlich wurde er obliviert. Doch bei Luna war es anders, bei ihr war alles anders. Ich war kein Mensch, der sich gerne an Regeln hielt, ich war ein Mensch, der frei sein wollte, und bei ihr hatte ich dieses Gefühl. Ich hatte noch nie einen Menschen wie Luna getroffen. Noch nie.

"Also mir macht es nichts aus, wenn ich nicht mit darf. Ich möchte nur sehen, wie du in dem Koffer verschwindest." Selbst jetzt sah sie mich mit voller Begeisterung an. "Du bist genau so in Tiere vernarrt wie ich, oder?" Ich lächelte, als sie nickte und holte meinen Koffer aus dem Schrank. Dann schloss ich die Tür ab. Luna sah mich erstaunt an.

"Ich möchte nicht, dass jemand von deinen Freunden erfährt, was es mit dem Koffer auf sich hat", erklärte ich, während ich meine Finger auf die kleinen Schnallen drückte und das vertraute Klicken hörte, als der Koffer sich öffnete.

"Und Queenie und Tina? Wissen die davon Bescheid?", sie sah mich fragend an.

"Ja, sie wissen davon." Kurz überlegte ich, doch dann nahm ich meinen Bowtruckle Pickett von meiner Kleidung auf meine Hand. Wie immer hing er wie eine Klette an mir.

Als Luna ihn sah, schmolz sie förmlich dahin. "Och, ist der süß!", sie streckte vorsichtig ihre Hand aus. Nicht wie andere Menschen, die meisten würden jetzt versuchen ihn zu berühren und somit in Angst zu versetzten, doch Luna hatte so etwas ruhiges an sich, dass selbst Pickett auf ihre Hand ging.

So etwas hatte ich noch nie gesehen, denn sonst blieb Pickett doch nur bei mir. "Wie heißt der Kleine?", fragte sie und ließ ihn auf ihre Schulter klettern. "Pickett. Normalerweise ist er bei Fremden nicht so anhänglich", ich lächelte leicht und legtemeine Hand auf Lunas Schulter, damit er wieder zu mir kommen konnte. Bei dieser Geste lächelte Luna.

"Ich habe noch viel mehr von ihnen und natürlich auch andere Tiere. Möchtest du sie sehen?", fragte ich. „Ich wäre ja blöd, wenn ich nicht mitkommen würde!", sie strich sich eine blond-weisse Strähne aus dem Gesicht und sah mir dabei zu, wie ich in den Koffer stiegt, dann kam sie nach.

Das erste Wort, welches sie aussprach, als wir die Leiter hinuntergeklettert waren, war „Wow!"
Und noch nie in meinem Leben hatte ich so begeisterte Augen wie ihre gesehen.

The war of GrindelwaldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt