36. Das Mädchen aus der Vergangenheit

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Am nächsten Morgen erwachte Toni und fand sich allein in Cheryls großen Himmelbett vor. Kurz war sie ein wenig verwirrt, da die rothaarige eigentlich immer darauf wartete, das Toni aufwachte, bevor sie das Zimmer verließ.
Sie setzte sich auf, streckte sich ausgiebig und begab sich dann ins Bad, um sich für den Tag fertig zu machen. Unter der Dusche erwischte sie sich erneut dabei, wie sich bei dem Gedanken an Heather ein ungutes Gefühl in ihrer Magengrube ausbreitete und schloss fluchend die Augen. Sie wusste, dass Cheryl sie liebte und sie keinen Grund zur Eifersucht hatte und schüttelte deswegen den Gedanken schnell ab. Anschließend stieg sie aus der Dusche, zog sich an und lief nach unten, um das Haus nach Cheryl und Heather abzusuchen, konnte die beiden aber nirgendwo finden. Seufzend ging sie in die Küche, schüttete etwas Müsli und Milch in eine Schüssel, nahm auf der Arbeitsfläche Platz und zog ihr Hand aus der Hosentasche, um Cheryl eine Nachricht zu schreiben, während sie aß.

Toni atmete tief durch und versuchte, sich nicht darüber zu ärgern, dass Cheryl scheinbar keinen Gedanken daran verschwendet hatte, sie auf ihren kleinen Trip einzuladen

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Toni atmete tief durch und versuchte, sich nicht darüber zu ärgern, dass Cheryl scheinbar keinen Gedanken daran verschwendet hatte, sie auf ihren kleinen Trip einzuladen. Andererseits konnte sie sich gut vorstellen, dass die beiden Freundinnen einiges über ihr altes Leben zu bereden hatten und Toni könnte zu diesen Gesprächen logischerweise nichts beitragen. Außerdem konnte sie selbst wieder ein wenig Zeit mit ihren Freunden verbringen. Sie schüttelte leicht den Kopf, um die bösen Gedanken los zu werden und rief anschließen Sweetpea an, um sich mit ihm zu verabreden.
Auf dem Weg zur Southside entdeckte sie den roten Thunderbird ihrer Freundin in einer Seitenstraße vor einer kleinen Boutique stehen und lächelte amüsiert. Natürlich musste Cheryl shoppen gehen, wenn sie schon mal in der Stadt unterwegs war. Kurz war sie versucht, abzubiegen, um Cheryl zumindest kurz zu sehen, doch sie entschied sich dazu, ihrer Freundin Zeit mit Heather allein zu geben, damit sich die beiden wieder näher kommen konnten.

„Hey, Toni! Wo hast du denn deine bessere Hälfte gelassen?", fragte Fangs grinsend, als das Serpent Mädchen ihr Motorrad ein Stück entfernt vom Flussufer abstellte. Er und Sweetpea hatten sich auf eines der alten Sofas neben der Feuerstelle nieder gelassen.
„Sie ist mit Heather unterwegs", antwortete Toni seufzend und ließ sich auf die Bank neben ihnen fallen.
„Die von gestern? Ist sie neu hier? Ich hab sie noch nie gesehen", fragte Fangs verwirrt.
„Sie ist eine alte Freundin von Cheryl."
„Eigentlich, ist sie eine alte ‚Freundin' von Cheryl", korrigierte Sweetpea mit einem Grinsen in Tonis Richtung. „Immer noch eifersüchtig deswegen?"
„Halt doch die Klappe, du Idiot. Ich bin überhaupt nicht eifersüchtig."
Fangs tauschte einen amüsierten Blick mit seinem besten Freund und die beiden sagten wie aus einem Mund „Sie ist sowas von eifersüchtig!", bevor sie in schallendes Gelächter ausbrachen.
„Ich hasse euch", zischte Toni genervt, während sie einen Stein vom Boden aufhob und ihn mit aller Kraft in Richtung des Flusses warf, wo er schwer in die Wasseroberfläche eintauchte.
„Ach komm schon, Topaz. Wir ärgern dich doch nur ein bisschen. Du weißt, Cheryl ist verrückt nach dir. Das sieht jeder, der Augen im Kopf hat", seufzte Fangs entschuldigend und boxte dem Mädchen sanft gegen die Schulter.
„Genau. Und außerdem bist du viel cooler als diese Schickimicki Tussi. Ich glaube, Blossom steht eher auf Bad Girls", stimmte Sweetpea zu.
„Darum geht es doch überhaupt nicht. Aber sie kennt Heather seit ihrer Kindheit, sie war ihre beste Freundin, ihre erste Liebe. Da fühle ich mich natürlich ein wenig komisch bei dem Gedanken, dass sie jetzt Zeit miteinander verbringen. Ich meine, was ist, wenn wieder alte Gefühle hoch kommen?"
Toni dachte kurz über ihre eigenen Worte nach und vergrub dann stöhnend das Gesicht in den Händen.
„Mein Gott, hört mich nur an. Ich rede wie ein schnulziger, verknallter Teenager."
„Nichts für ungut, aber du bist ein schnulziger, verknallter Teenager", sagte Sweets, der sich ein Grinsen einfach nicht verkneifen konnte und dafür einen kräftigen Schubs und ein warnendes Kopfschütteln von Fangs bekam.
„Ist ja gut! Tut mir leid. Mach dir nicht so viele Gedanken, Kleine."
„Ich versuche es ja! Aber stell dir doch mal vor, Cathy würde mit ihrem Ex durch die Stadt spazieren. Würde dir so etwas gefallen?"
„Ich würde ihm beide Beine amputieren."
„Wow. Okay. So schlimm ist es dann auch wieder nicht. Vielleicht reagiere ich auch nur ein wenig über."
Fangs nickte und legte Toni eine Hand an die Schulter, bevor er ihr in die Augen sah und sprach.
„Genau. Cheryl würde nie etwas tun, was dich verletzen würde. Überleg doch mal, was ihr schon alles zusammen durchgestanden habt. Cheryls Probleme mit ihrer Mutter, deine Entführung, Blossom ist den Serpents beigetreten und du hast ihr nach ihrem Unfall so sehr geholfen. Meinst du wirklich, sie würde das alles einfach so kaputt machen, nur weil irgendein hübsches Mädchen aus ihrer Vergangenheit auftaucht, das von ihrem heutigem Leben und ihren heutigen Problemen nicht die geringste Ahnung hat? Das kann ich mir wirklich nicht vorstellen."
„Meine Worte. Zudem habe ich gesehen, wie Cheryl dich mit ihren Blicken auszieht, wenn du hinter der Bar stehst. So sieht sie Heather nicht an", fügte Sweetpea ernst nickend hinzu.
„Dude, komm schon!", zischte Fangs mit einem ungläubigen Blick auf den Serpent, welcher beschwichtigend die Hände hob.
„Was denn? Es ist nun mal die Wahrheit!"
Erneut schüttelte Fangs den Kopf, doch Toni konnte nicht anders, als über ihren besten Freund zu lachen. Irgendwie schaffte er es mit seinen dummen Kommentaren immer, sie aufzumuntern, egal wie wenig hilfreich sie auch waren.
„Danke, ihr zwei. Mir gehts gleich ein bisschen besser", lächelte sie.
Die drei Freunde unterhielten sich noch ein paar Stunden über alles mögliche. Toni war glücklich über die Ablenkung und ließ sich von den Jungs dazu überreden, eine Runde Billard im Whyte Wyrm zu spielen. Sie bildete ein Team mit Fangs und spielte gegen Sweetpea, welcher sich mit Dave zusammen getan hatte. Als sie nach ein paar Runden auf die Uhr sah, bemerkte sie überrascht, dass es schon kurz vor 15 Uhr war und verabschiedete sich von ihren Freunden.
„Hat Spaß gemacht, Kumpel! Sollten wir bald wieder machen", lächelte sie dankbar, als sie die Bar verließ, ihr Motorrad besteig und ihren Helm aufsetzte.
„Immer gerne, Kleine. Fahr vorsichtig und richte deiner Lady liebe Grüße aus", rief Sweetpea, während er ebenfalls zu seinem Bike herüber ging. Die beiden winkten sich ein letztes Mal zu, dann startete Toni den Motor und fuhr los.

Am Pop's angekommen, konnte sie Cheryls Auto nirgends auf dem Parkplatz entdecken. Da es langsam zu regnen begann, entschloss sie sich, schon mal nach drinnen zu gehen.
Sie setzte sich an ihren Lieblingsplatz an der Bar, wo sie vor einigen Wochen ihr erstes richtiges Gespräch mit Cheryl geführt hatte. An diesem Abend hatte sie sich unsterblich in die rothaarige Schönheit verliebt und sie lächelte bei der Erinnerung daran glücklich.
„Hallo, Toni. Möchtest du was trinken?", fragte Pop Tate höflich und riss sie somit aus ihren Gedanken.
„Oh, hey Pop. Ist eigentlich keine schlechte Idee. Ich hätte gerne einen-"
„Schokoladenmilkshake. Kommt sofort", zwinkerte er grinsend und wendete sich anschließend von ihr ab.
Toni lachte leise und sah auf ihr Handy. 15:18 Uhr, Cheryl und Heather verspäteten sich wohl ein wenig.
Als Pop wenig später ihr Getränk vor ihr abstellte, lächelte sie ihn dankbar an und drehte sich anschließend auf ihrem Hocker, um sich ein wenig umzusehen. Gerade betraten Betty und Jug Hand in Hand das Diner.
„Hey, Leute", sagte Toni, als die beiden an ihr vorbei gingen.
„Oh. Hallo, Topaz. Was machst du denn hier so ganz alleine?", fragte Jughead überrascht.
„Ich warte auf Cheryl und Heather, wir sind zum Essen verabredet."
„Woah, warte kurz. Heather Hudson ist in der Stadt?", schaltete sich Betty ein.
„Jap. Sie wollte mal wieder in Riverdale vorbei schauen, bevor die Schule wieder anfängt und stand gestern Abend überraschend vor unserer Haustür. Archie und dich wollte sie auch noch sehen."
Wie aufs Stichwort öffnete sich in diesem Moment die Tür und Cheryl und Heather betraten laut lachend das Diner. Die blonde hatte sich an Cheryls Arm untergehakt und hielt zwei große Einkaufstüten in der anderen Hand. Als sie die drei Freunde an der Bar entdeckte, blieb sie mit einem überraschtem Lächeln stehen.
„Sieh mal einer an. Betty Cooper", grinste sie und lief mit ausgebreiteten Armen auf sie zu.
„Hey, Heather. Schön, dich mal wieder zu sehen", lächelte Betty und erwiderte die Umarmung kurz.
„Ich freue mich auch. Deinen Freund habe ich gestern übrigens schon kennen gelernt. Halt ihn bloß fest, er ist ein Guter", sagte das blonde Mädchen zwinkernd. Währenddessen schob sich Cheryl zwischen den beiden hindurch, um zu ihrer Freundin zu gelangen.
„Hallo, Liebling", flüsterte sie und legte ihre Lippen sanft auf Tonis. „Entschuldige die Verspätung, wir haben total die Zeit vergessen."
„Schon in Ordnung. Es freut mich, dass ihr Spaß hattet", lächelte Toni verständnisvoll zurück. „Wie ich sehe, hast du wieder mal fleißig die Läden geplündert?"
„Ach, nur ein wenig Kleidung und Zeichenmaterialien. Und natürlich dein Geschenk. Aber das bekommst du erst später. So bleibt die Spannung länger erhalten", antwortete Cheryl mit ihrem berühmten selbstsicheren Lächeln, während sie beide Arme in Tonis Nacken legte, um sie zu einem weiteren Kuss heran zu ziehen.
„Ich hab dich vermisst", hauchte sie mit geschlossenen Augen an den Lippen ihrer Freundin.
„Hey, Romeo und Julia. Seid ihr demnächst fertig mit dem Flirten, damit wir endlich etwas essen können?", warf Jughead amüsiert ein, bevor er einen Finger in die Gürtelschlaufe vom Cheryls Hose schob und sie kräftig nach hinten zog.
„Wer hat gesagt, dass ihr die Erlaubnis habt, mit uns zu dinieren?", gab die rothaarige schnippisch zurück und warf sich die Haare nach hinten, welche durch Jugs Angriff wild um ihr Gesicht gefallen waren.
Lachend legte der Serpent King seinen Arm um ihre Schultern und schob das protestierende Mädchen zu einem nahegelegenen Tisch, wo er sie leicht auf die Sitzbank schubste.
„Hab dich nicht so, Blossom. Ich weiß, du liebst mich."
„Eigentlich liebt sie mich", erwiderte Toni, die sich lächelnd neben ihre Freundin fallen ließ.
„Jaja, und ich liebe euch alle. Können wir jetzt endlich etwas bestellen, ich verhungere", bettelte Betty.
„Ja, bitte. Ich freue mich schon den ganzen Tag auf die berühmten Burger von Pop's Chock'lit Shoppe. Sind sie noch genauso gut wie früher?", schaltete sich auch Heather ein und las neugierig die Speisekarte.
„Besser", kam es gleichzeitig von den Freunden zurück.

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Teil 36 y'all 🙌🏼
Seht ihr, bis jetzt ist Heather doch eigentlich ganz nett!
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und werde versuchen, heute Abend noch eins zu schreiben. Kann aber nichts versprechen 🤷🏽‍♀️
Schönen Tag euch ♥️

Stay tuned for Part 37 🐍🍒

Shannon.

Choni ~ You Bring Out The Best In Me 🐍🍒Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt