Ich machte ich mich recht unmotiviert auf dem Weg zum Haupteingang. Die Schule war nicht wirklich schön, aber immerhin trocken.Plötzlich öffnete sich eine Tür des Haupteingangs, und ein recht kleines Mädchen in einer roten Regenjacke mit weißen Punkten kam heraus.
Sie schaute sich kurz um, und als sie mich sah, verzog sich ihr Mund zu einem großem Lächeln. Sie spannte einen Regenschirm auf, der die gleiche Farbe hatte wie ihre Jacke, und lief mit schnellen Schritten auf mich zu.
Von ihrem Auftreten her passte sie gar nicht an diese Schule. Ich hätte traurige Gesichter und graue Kleidung erwartet.„Hallo! Bist du Jonas?", fragte sie strahlend und hielt ihren Regenschirm über mich. Sehr nett, aber ich war schon komplett nass.
Ich nickte leicht und sie begann, mich Richtung Eingang zu schieben.
„Ich bin Emely! Ich bin jetzt sowas wie deine... Patin könnte man sagen. Ich führe dich rum und helf dir, wenn du Fragen hast und so. Wir werden bestimmt Freunde! Warum kommst du eigentlich so spät??"
Sie redete ziemlich schnell und viel, schien aber sehr freundlich zu sein.„Wir haben uns ein paar mal verfahren", antwortete ich und lächelte leicht. Irgendwie begann sich meine Stimmung durch sie zu heben.
Mittlerweile standen wir in einer großen Eingangshalle.Emely blickte mich aus großen, blauen Augen an, in ihrem Blick schimmerte Mitleid.
„Ach herrje, du bist ja ganz nass! Dich hat's wohl schlimm getroffen was? Ich bringe dich erstmal auf dein Zimmer, dann kannst du dich duschen und schlafen wenn du willst. Es ist ja auch schon fast 19:00 Uhr. Eigentlich hatte ich dich 17:30 Uhr erwartet."„Tut mir wirklich leid. Ahm...schlafen in den Zimmern mehrere Personen?", fragte ich interessiert nach.
Emely nahm mir eine Tasche ab und bedeutete mir, dass ich ihr folgen sollte.
Wir liefen durch den Glasgang, den ich schon von außen gesehen hatte, und sie begann wieder zu erzählen.„Natürlich teilen sich mehrere ein Zimmer. Das Internat hat circa 200 Schlafräume. Es gibt Doppelzimmer und Viererzimmer. Ich kann dir aber jetzt schon sagen, dass du in einem Doppelzimmer sein wirst. Glück gehabt."
„Weißt du, mit wem ich auf einem Zimmer bin?", fragte ich neugierig.
Emely nickte.
„Du bist mit Varion auf einem Zimmer. Er ist ein... naja, wirst du schon selbst herausfinden. Auf jeden Fall kommt er meistens ziemlich spät und steht sehr früh auf, ob du ihn heute noch sehen wirst weiß ich nicht.", strahlte sie. "Wir sind natürlich auch in der selben Klasse"Durften die Schüler hier etwa solange wegbleiben, wie sie wollten?
Ich hoffte das wir uns gut verstehen würden, es wäre ziemlich unschön ein Jahr mit jemanden zusammen in einem Raum zu schlafen, den man nicht mochte.Im Wohnbereich angekommen blieb Emely kurz stehen und begann, in ihrer Jackentasche herumzukramen. Ich nutzte die Zeit, um mich einmal gründlich umzusehen. Obwohl das eigentlich gar nicht nötig war. Es sah nämlich alles gleich aus.
Weiße Wände und braune Holztüren mit den jeweiligen Zimmernummern.
Ich wusste jetzt schon das ich mich öfters verlaufen würde.„Ha!" rief Emely und fischte einen kleinen, silbernen Schlüssel aus ihrer Tasche. „Ich hatte schon Angst, ich hätte ihn verloren"
Sie gab mir den Schlüssel und zeigte auf eine Treppe am Ende des Gangs.
„Nur noch die Treppe hoch und wir sind fast da", grinste sie.Das zweite Stockwerk sah wie erwarten exakt so aus wie das erste. Mit schnellen Schritten lief Emely voraus, das Gewicht meiner Tasche schien ihr überhaupt nichts auszumachen.
Wir blieben an der fast letzten Tür stehen und sie gab mir den Schlüssel. „Zimmer 112, merk dir die Nummer. Und bewahr den Schlüssel gut auf, du darfst ihn nicht verlieren", sagte sie mit peinlich berührtem Gesicht.
„ Also dann, viel Spaß noch. Und pack deine Sachen am besten gar nicht erst aus"
Ehe ich sie fragen konnte was sie damit meinte, stellte sie auch schon meine Tasche ab und verschwand ins erste Geschoss.Voller Neugierde schloss ich die Tür auf, um zu sehen, wie mein neues Zimmer wohl aussehen würde.
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Foe of Light
FantasyHauptgenres: Fantasy, Adventure Nebengenre: Romance (mainly Boy x Boy) Neue Schule, neues Glück? Sein Vater sagte ihm, es wäre ein Internat für außergewöhnliche Kinder. Eine Klapsmühle? Jonas konnte sich jedenfalls nicht vorstellen, dass er etwas...