3. Dezember

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Songlyrics Inspiration:
Hold on - Chord Overstreet

Ich rannte vorbei an Menschen und Kindern. Kinder, die eigentlich noch viel zu jung waren um in der Schlacht zu kämpfen.
"Remus", rief ich immer wieder. Er hatte mich zwar dazu verdonnert, bei Teddy zu bleiben, weil dieser doch mit zwei Elternteilen aufwachsen sollte, aber meine Entscheidung war gefallen. In einer friedlichen Welt ohne Eltern aufzuwachsen war immer noch besser als in einer Welt unter dem Imperium Voldemorts mit einem Elternteil aufzuwachsen. Und um ebendieses Imperium zu verhindern, musste ich kämpfen.

"Tonks!".
Ich lächelte und lief auf meinen Mann zu. Wir fielen einander in die Arme.
"Du wolltest doch bei Teddy bleiben?". Er klang zwar immens besorgt, aber ich wusste, dass er mich dafür liebte, dass ich hier war. Das definierte mich und meine Überzeugungen.
"Er schläft. Heute Nacht bist du es, der mich braucht".
Remus schenkte mir ein Lächeln. Und es war das schönste Lächeln, das ich je auf seinen Lippen gesehen habe, aber gleichzeitig das traurigste. Soviel Liebe steckte darin, aber auch Bedauern. Als wäre das unser letzter gemeinsamer Moment.
„Ich liebe dich, Remus".
"Ich dich auch, Tonks. Und das wird auch immer so bleiben".
"Ja. Unsere Liebe geht über das Leben hinaus, richtig? Es ist egal, ob wir sterben. Wir glauben daran, dass da noch etwas sein wird?".
Er nickte und küsste mich. Und es war der beste Kuss meines Lebens. Dieser Kuss stellte alle perfekten Szenen aus den High-School-Filmen in den Schatten. Der Kuss zweier Erwachsenen, deren Liebe stärker war als alles andere, und die wussten, dass sie kurz davor waren zu sterben, war allen anderen Küssen weit voraus.
"Viel Glück", flüsterte ich.
Remus nickte.
Ich ging und hatte ein riesiges Loch in meiner Brust, dass mich die ganze Nacht noch begleitete. Immer wieder erspähte ich einen Blick auf Remus. Menschen um uns herum starben, sowohl Gute als auch Todesser. Irgendwann, als ich schnell bei den Leichen vorbeiging, um zu sehen ob Remus dabei war, fand ich die Weasleys, die bei Freds leblosem Körper standen. Ich unterdrückte ein Schluchzen und ignorierte meine trockene Kehle. Ich wurde wieder zurück mitten in den Kampf gezerrt.

Plötzlich hörte ich Gelächter. "Meine liebe Nichte".
Mein Herz setzte einen Schlag aus.
"Ich habe gehört, ich bin Großtante. Wie heißt er ... Ted? So wie dein Muggelvater?". Bellatrix lachte noch lauter.
Ich fuhr herum. "Ja. Mein Vater war ein besserer Mensch als du es je sein wirst".
Bellatrix drehte sich um. "Wo ist er denn? Dein Werwolf? Schon tot?".
Meine Augen verengten sich zu Schlitzen. "Er ist nicht tot". Trotzdem sah ich mich verunsichert um.
Bellatrix schlenkerte ihren Zauberstab und auf einmal fühlte sich die Luft um mich herum eiskalt an. Alles lief plötzlich in Zeitlupe. Ich spürte, dass etwas nicht stimmte. In sah in die Richtung, in die auch Bellatrix sah. Auf dem Boden regte sich ein schlaffer Körper. Ich stürmte darauf zu und fand Remus. Seine Augen waren geschlossen, er hielt den Zauberstab fest umklammert. Obwohl ich wusste, dass er tot war, überprüfte ich seinen Herzschlag.
Nichts.
Ich wollte weinen, aber ich glaubte es einfach nicht. Ich brauchte ihn noch. Dieser Mann war mein Leben, er war meine zweite Hälfte. Er war Alles. Ohne ihn wäre mein Leben sinnlos.
Ich wollte aufstehen und für ihn weiterkämpfen. Um ihn zu rächen. Aber im selben Moment als ich mich Bellatrix zuwenden wollte, sah ich schon den grünen Strahl der mir entgegengeschickt wurde.

Tonks schlaffer Körper fiel fast schon sanft auf den ihres Mannes.

Sie waren im Tode vereint.

*

-Nina

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