9. Dezember

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Songlyrics Inspiration:
Wie schön du bist - Sarah Connor

Luna streckte ihre Arme auf die Seite und balancierte die Treppen von ihrem Gemeinschaftsraum hinunter. Sie durfte nicht gesehen werden, doch sie schwebte lautlos und wie ein transparenter Geist durch Hogwarts, bis sie das Tor nach draußen passierte. Keiner hat sie gesehen. So wie immer. Niemand schien sie je zu bemerken. Und es war gut so.

Barfuß spazierte sie in den verbotenen Wald. Wenn man das Mädchen ohne Zusammenhang in dieser Situation gesehen hätte, hätte man nie gedacht, dass ihr Vorgehen illegal war. Sie strahlte die Ruhe in Person aus, und war nicht besonders auf der Hut. Sie war einfach nur sie selbst.

Als sie die Grenze zum Verbotenen überschritt, schloss sie ihre Augen, und schritt so weiter. Sie vertraute allem hier bedingungslos. Wovor sollte sie schon Angst haben?
Sie lauschte den vielen Geräuschen, die die Natur von sich gab. Wenn etwas raschelte, dann raste ihr Herz nicht wie wild, sondern schlug stetig weiter, denn es beruhigte sie nur noch mehr.
"Hallo Ronan", sagte Luna und öffnete ihre Augen wieder. Sie schenkte dem rothaarigen Mann vor ihr ein warmes Lächeln. "Was ist los?".
Irritiert sah Ronan sie an. "Wer sagt, dass etwas los ist?".
"Ihr könnt den Sternenhimmel deuten, ich kann eure Gefühle deuten", sagte Luna, als wäre das eine plausible Erklärung.
"Gefühle? Du weißt, wir werden nicht mit Zauberern auf eine Ranghöhe gestellt".
"In meiner Ranghöhe gibt es kein oben und unten".
Ronan brachte ein leichtes Lächeln zustande und sie hörten Hufgetrappel.

"Bane. Schön, dich zu sehen", erwiderte Luna ehrlich froh.
Der Schwarzhaarige, wild aussehende Zentaur vor ihr vermied Blickkontakt. "Verschwinde aus unserem Wald".
"Tut mir leid, aber das ist nicht euer Wald. Es ist unser aller Wald. Wir alle sind magische Geschöpfe".
Bane schien nicht zufrieden zu sein, aber als er Luna schließlich in die Augen sah, konnte er nicht mehr darauf beharren, dass sie verschwinden sollte.

"Wollt ihr mir jetzt sagen, was los ist?".
Bane starrte Ronan an. "Du hast es ihr gesagt?".
"Nein!", sagte Ronan, "Sie hat erraten, das etwas nicht stimmt".
"Mädchen, das gefällt mir nicht", sagte Bane.
Ronan wartete aber nicht auf dessen Zustimmung. "Es gibt jemand Neues in diesem Wald-".
"RONAN, ich warne dich-".
"-Dadurch kommen die Probleme zustande. Es ist ein ... Riese".
Bane stieß einen spitzen Schrei aus und trabte auf Luna zu. "Hör zu, wenn du das an diese ganze Zauberschaft ausplauderst, dann...".
"Ich habe davon gehört", sagte Luna, und wich ein paar Schritte von Bane zurück. "Ich war mir nicht sicher, ob es stimmt".
"Wi-Wirklich?". Ronan runzelte die Stirn. "Wo-Woher...".
Luna zuckte mit den Schultern. "Das ist ein Geheimnis, das ich nicht preisgeben werde. Genauso wenig wie ich eure Informationen weitergeben werde".
Obwohl Bane noch beunruhigt war, war er einigermaßen zufrieden. Er knurrte noch ein: "Passt auf dich auf, Schwebe-Mädchen", und zischte dann ab.
Ronan blieb. Bis er etwas hörte. "Luna, da ist jemand".
Luna lächelte. "Das ist ein Freund von mir. Bitte tu ihm nichts".

Es raschelte im Gebüsch und Neville tauchte auf, ganz außer Atem. "Es-Ich...". Er holte tief Luft. "Ich hatte Angst - dass - Snape - bin gerannt".
Luna ging zu ihm und umarmte ihn. Er lächelte, und ließ sich danach auf den Boden fallen. Ronan war unauffällig verschwunden.
"Es freut mich, dass du gekommen bist", sagte Luna.
"Wieso hast du das vorgeschlagen? Bist du eigentlich verrückt, was ist das denn für eine Idee...".
"Wieso bist du hier?".
"Was?", fragte Neville entgeistert.
"Die Antwort auf das WIESO du hier bist, ist genau der Grund wieso ich es vorgeschlagen habe". Neville schluckte. "Du...", er räusperte sich, "Du hast gesagt es gibt viele Pflanzen hier?".
"Oh ja, die gibt es".
Neville verbrachte die restliche Nacht damit, allemöglichen Gewächse im verbotenen Wald zu erkunden. Und Luna sah ihm dabei zu.

*

-Nina

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