Freitag, 1. Juli

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 16:15 Uhr.


„Die Zeit ist um, bitte legen Sie ihre Stifte auf den Tisch. Ich werde jetzt die Klausuren einsammeln, solange bleibt jeder noch auf seinem Platz. Aber Sie kennen ja den Ablauf bereits."

Ich packe rasch meinen Stift zur Seite und falte die Klausur zusammen. Die konzentrierte Stille wird allmählich von dem leisen Gemurmel der Schüler abgelöst.

Während unsere Lehrerin durch die Reihen geht und die Klausuren einsammelt, drehe ich mich zu Junko und Suzume um. Beide sehen sichtlich erleichtert aus, nun auch die letzte Prüfung in diesem Trimester geschafft zu haben.

„Wie lief es bei euch?", frage ich neugierig.

„Dafür, dass es Geschichte war, habe ich doch ein ganz gutes Gefühl.", antwortet Junko.

„Bei mir lief es auch gut. Es wurde genau das Thema abgefragt, was ich gelernt habe.", meint Suzume. „Und bei dir, Nana-chan?"

„Ich glaube, es könnte diesmal eine wirklich gute Note werden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass alles richtig war, was ich geschrieben habe."

„Wenn die Abschlussprüfung genauso wird, dann bin ich wirklich zuversichtlich.", grinst Junko zufrieden.

„An die Abschlussprüfungen möchte ich noch gar nicht denken. Ich bin froh, dass wir jetzt erst einmal diese Prüfungsphase überstanden haben.", entgegnet Suzume gähnend. „Endlich kann ich ein wenig früher schlafen gehen. In der letzten Woche war ich nie vor Mitternacht im Bett. Und Shouta konnte ich auch nicht sehen. Hoffentlich ist er nicht wütend."

Ich lache und gebe Suzume einen Klaps auf den Hinterkopf. „Hör auf, dir darüber Gedanken zu machen. Schließlich ist Shouta auch in der Prüfungsphase gewesen und hatte keine Zeit, oder?"

„Du hast ja recht.", gibt Suzume kleinlaut zu.

Als unsere Geschichtslehrerin vorne am Pult angekommen ist, schaut sie prüfend durch den Klassenraum.

„Bevor Sie gehen, wer von Ihnen ist hier der Klassensprecher oder die Klassensprecherin?", ruft sie fragend.

„Das bin ich.", antworte ich und hebe die Hand.

„Ah, Mizuno-san, ich hätte es wissen müssen. Ich darf Ihnen ausrichten, dass sich am nächsten Montag alle Klassensprecher um 16:30 Uhr treffen sollen. Es geht um das kommende Kulturfest. Bitte richten Sie es sich so ein, dass sie nach der letzten Stunde ein wenig länger für die Besprechung bleiben müssen. Das war auch schon alles, Sie dürfen nun gehen."

Wir stehen auf und verbeugen uns zum Abschied, ehe alle wieder anfangen zu reden.

Als ich anfange, meine Tasche zu packen, fällt mir Junkos hämisches Grinsen auf.

„Was ist?", frage ich gereizt.

„Du hast wirklich Pech, jedes Jahr als Klassensprecherin gewählt zu werden. Allmählich bist du im Organisieren von Festen schon ein Profi, nicht wahr?"

Ich seufze schwer. „Das kann man wohl sagen. Ich verstehe einfach nicht, warum immer alle mich wählen."

„Also letztes Mal habe ich dich extra gewählt, um dich zu ärgern.", gibt Junko lachend zu. „Ich weiß, dass du den Job als Klassensprecherin hasst. Aber du bist nunmal ein Idol unserer Schule. Und die bekanntesten Gesichter repräsentieren meist auch die Klassen."

„Ich habe dieses Jahr wirklich keine Lust, das Kulturfest zu planen. Obwohl, letztes Jahr hatte ich auch schon keine Lust. Kaum sind die Prüfungen vorbei, da muss ich wieder länger in der Schule bleiben."

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