Kapitel 2 - Teil 1

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Seitdem Kagura während des Kampfes gegen Sougo in Ohnmacht gefallen war, waren schon drei Monate vergangen. Wie sooft hatte die Yorozuya seit Tagen keinen einzigen Auftrag mehr gehabt obwohl die Miete, zum Leidwesen von Gintoki, mal wieder längst überfällig gewesen war.
,,HEY, DUMMER SAKATA-SAN!! ÖFFNE GEFÄLLIGST DIE TÜR. DIESES MAL BEZAHLST DU GEFÄLLIGST!'' Kathryn hämmerte immer lauter an der nicht gerade stabilen Tür bis sie mit einem lauten''ritsch'' riss und ein Loch hatte. Für einen Moment stand sie wie gefroren da und starrte auf das Loch.
,,WIE NETT, DASS IHR EXTRA EIN LOCH IN DIE TÜR GEMACHT HABT, DAMIT DIE LEUTE SICH SELBST EINLASSEN KÖNNEN. HAHAHA.'' Völlig unverfroren öffnete der Katzenamanto, alias Ex-Mitglied-einer-Diebesbande-die-unter-anderem-auf-Einbrüche-spezialisiert-gewesen-war-und-sie-sich-deswegen-fragte-warum-sie-nicht-von-Anfang-an-einfach-ins-Haus-dieses-Idioten-eingebrochen-war,-anstatt-die-Tür-kaputt-zu-machen.-Naja,-eigentlich-konnte-es-ihr-ja-auch-egal-sein-denn-sie-würde-Otose-einfach-erzählen-dass-die-Tür-schon-so-gewesen-war-bevor-sie-angeklopft-hatte-damit-diese-ihr-die-Reparatur-nicht-vom-Gehalt-abziehen-würde die Tür durch das Loch von innen und stand bald im Wohnzimmer, wo sie eigntlich nur ein überdimensional großer Hund namens Sadaharu anstarrte.
,,TSE, HABEN SIE ALSO DOCH EINEN JOB? EGAL, BEIM NÄCHSTEN MAL KRIEGE ICH SIE.'' Aus irgendeinem Grund beleidigt, zog Kathryn wieder ab und lies dabei ein oder zwei- vielleicht aber auch drei Sachen mitgehen.

Gintoki und Co. hatten, wie zu erwarten, keinen Auftrag sondern waren bloß vor der Vermieterin und ihrer diebischen Katze geflohen um die Miete für diesen Monat nicht bezahlen zu müssen. Und die vom letzten Monat... und vom Monat davor. Triefend vor Hunger schlurften der Lockenkopf, die Yato und die Brille mit Mensch durch die Straßen Kabukis auf der Suche nach einem Auftrag, der sie endlich von ihrem Leid erlösen würde.
,,Gin-san, wenn wir so weiter machen, finden wir in hundert Jahren keinen Auftrag.'' Aus dem Magen der Brille ertönte ein lautes Grummeln.
,,Was schlägst du dann vor, Pattsuan? Ah, ich habs. Zuhause wartet doch ein Monster von Hund auf uns. Wenn Kagura den Kopf festhält und du denn Schwanz, denkt ihr dann wir könnten ihn irgendwie unter uns aufteilen?'' Aus dem Bauch des Silber haarigen ertönte ein Geräusch das dem Heulen eines Wolfesgleich kam.
,,Bevor du Sadaharu etwas antust, musst du selbst dran glauben, Brille.'' Der Magen der jungen Yato gab ein Geräusch von sich, das sich mit dem eines Bulldozers hätte messen können.
,,Was, warum ich? Wie auch immer, bevor wir noch weiter so umher irren, sollten wir vielleicht getrennt nach einem Auftrag suchen. So kommen wir bestimmt schneller zu einem Ergebnis.''
,,Dann gehe ich in diese Richtung.'' Der Samurai zeigte in Richtung Yoshiwara.
,,Zu was für einem Ergebnis willst du eigentlich kommen?.''
,,Ich gehe dort lang.'' Das Chinamädchen zeigte in Richtung Park.
,,Und ich gehe hier lang. Dann bis nachher. In zwei Stunden treffen wir uns wiederin der Yorozuya.'' Und so teilten die drei sich auf der suchten nach einem Auftrag.

,,Yorozuya Gin-chan. Wir erledigen jeden ihrer Aufträge!'' Schleppend und nur müßig quälte Kagura sich durch den Park. Sie war kurz davor vor Hunger zusammen zu brechen und ihr Magen gab keine Ruhe. Doch dann, plötzlich, nahm ihre Nase einen Geruch war: frische Kroketten.
,,Richtung: Nord-Ost. Anzahl der Kroketten: zwanzig.'' Wie eine Roboter erfasste sie ihr Ziel im Nu und preschte mit geahnten Kräften auf ihre Beute zu. Mit einem großen Sprung in die Luft setzte sie zum Anbeißen an und schon fiel ihr eine Krokette in den Mund. Ohne lange zu kauen, oder überhaupt zu kauen, landete sie direkt in ihrem Magen und die Yato erfüllte ein wohlig warmes Gefühl, das ihr die Tränen in die Augen trieb. Doch um den Moment lange auszukosten, war keine Zeit, denn von links kam noch eine Krokette auf sie zugeflogen. Und nach dieser noch eine und dann noch eine und mit der Grazie eines Hundes bei einem Kunststückwettbewerb fing Kagura sie alle auf.
Als nach ein paar Sekunden die zwanzigste Krokette in in dem Loch der Unendlichkeit verschwunden war, fing sie endlich an sich zu wundern, wo diese Delikatessen eigentlich her geflogen kam. Ihr schwante Böses.
,,Ich wusste ja, dass ihr von der Yorozuya wie Hunde jede Arbeit verichtet, die man euch gibt. Aber das ihr auch Kunststücke machen könnt, ist echt was, das euch besonders macht. Okay, dann mach doch als nächstes mal ne Rolle.'' Der "großzügige Spender" von Kaguras Mahlzeit und der Besitzer der Stimme war natürlich niemand geringeres als der erste Hauptmann der Shinsengumi namens Okita Sougo.
,,Tch, das passt doch zu euch viel besser als zu uns. Immerhin seid ihr doch die Hunde des Shogunats, oder etwa nicht?'' Und schon war der Krieg zwischen den Beiden wieder ausgebrochen. ,
,Hee, erst spende ich dir so großzügig mein Essen und jetzt beleidigst du mich? Wirst du mir denn nicht danken?'' Die Orange haarige hätte schon fast wieder eine schnippische Antwort zurück gekläfft, bis sie sich an den Vorfall von vor drei Monaten erinnerte. Seitdem war viel passiert und sie hatte Sougo seitdem nicht wieder gesehen. Was wiederum bedeutete, dass sie ihm noch nicht gedankt hatte. Immerhin hatte er ihr mehr oder weniger ihr Leben gerettet gehabt.
,,Na, was ist?''
,,Da-'' Die Yato strengte sich an dieses eine Wort über ihre Lippen zu bringen, doch sie druckste jedes mal herum und wurde immer röter im Gesicht. Es war fast das gleiche, wie sich eine Niederlage gegen den Anderen einzugestehen und nichts war für sie schlimmer. Trotzdem, was getan werden musste, musste getan werden. Den Schirm vor das Gesicht, damit er nicht sehen würde, wie rot es ist, gab sie leise aber energisch ein sehr gequältes ,,Danke'' von sich. Nach einer kurzen Pause fing Sougo an zu prusten und Kagura wurde noch röter.
,,Sorry sorry, aber ich hätte nicht gedacht das du dich wirklich bedankst. Aber schön, dass du dir endlich eingestehst, dass du mir unterlegen bist.''
,,Unterlegen am Arsch.'', ihre Röte hatte sich wieder etwas zurückgezogen. ,,Auch wenn ich es hasse das zu zugeben, hast du mir letztens das Leben gerettet und ich dachte ich sollte mich wenigstens dafür bedanken. Das ist alles. Immerhin bin ich nicht so undankbar wie du Sadist.''
,,Das rührt mich jetzt echt. Wenn du dich aber noch mehr bei mir bedanken willst, dann sprich mich ab heute mit ,,mein Herr'' an.''
,,Vergiss es!''
,,Egal, wer will denn eh von einer Göre wie dir so angesprochen werden.'' Er tätschelte kurz und mit nicht wenig Kraft ihren Kopf und murmelte: ,,Wenn dann muss ich mich bei dir bedanken.'' Kagura war sich nicht sicher, ob sie das richtig verstanden hatte. Ihr viel ihr Traum wieder ein und sie wusste immer noch nicht ob es wirklich einer gewesen war oder Wirklichkeit.
,,He, Sadistenprinz, sag mal-'' Wie sollte sie ihn denn danach fragen? Etwa indem sie fragt ob sie ihm ihre ganzen Gefühle ausgeschüttet hatte und alles über ihre Familie preisgegeben hatte? Wenn das alles wirklich nur ein Traum gewesen war... Diese Blöße wollte sie sich nicht geben. Sei es deswegen, weil ihre Denkkapazität überschritten wurde, oder weil es heute verdammt heiß war, so oder so bemerkte Sougo, dass die Röte in Kaguras Gesicht kräftiger wurde.
,,Wirst du so rot, weil du erkennst, wie wunderbar ich bin und du anfängst dich in mich zu verlieben?''
,,Verlieben? Ich? Ich würde dich nicht mal mit Gin-chans Arschangucken.''
,,Was hat das jetzt mit dem Boss zu tun? Wie auch immer, warum lungerst du hier im Park herum? Sag bloß ihr habt wieder keinen Auftrag. Wenn du willst, kann ich euch einen verschaffen. Aber nur gegen eine Gegenleistung versteht sich.'' Mit einem Ruck drehte die Yato sich um und ging.
,,Da würde ich sogar lieber einen Auftrag von Madao annehmen.''
,,Wenn du meinst.'' Schulterzuckend verließ der Sadistenprinz den Park in die andere Richtung. Doch erst nachdem sie ihren coolen Abgang für beendet erklärt hatte und sie an einem dreckigen Orangenkarton vorbei kann, traff Kagura die Erleuchtung, etwas vergessen zu haben.
,,Ich habe ganz vergessen, nach einem Auftrag zu suchen!!!''

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A/N: Back on with the ship

Wer genug Sukonbu isst, kann sich in den Weltraumcaptain Sukonboss verwandelnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt