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Gespannt lauschten sie dem Gespräch. Mrs. Trevél telefonierte nun schon seit fünf Minuten mit der Person am Muschelfon. Endlich verabschiedete sie sich und legte das Gerät in die vorgesehene Muschel. Dann blickte sie auf und seufzte:"Oje, euch beide habe ich komplett vergessen. Entschuldigt mich kurz, ihr könnt gleich zu Ms. de Dolph." Mit diesen Worten erhob sie sich aus ihrem Stuhl und schwamm auf eine Tür zu. Sie klopfte und trat ein.
Von drinnen hörte man sie mit jemandem sprechen. Dann öffnete sich die Tür wieder und Mrs. Trevél trat heraus, lächelnd." Ihr könnt jetzt rein. Sie erwartet euch."
'Ich fühle mich wie bei einer Befragung in einem Krimi', dachte Melody.
Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihr breit. Jedoch konnte sie nicht mehr auf ihren Magen hören, sondern wurde von Arelè - wer hätte es gedacht - am Handgelenk gepackt und mit hineingezogen. Als sie das Zimmer erblickte staunte sie nicht schlecht. Sie hatte erwartet, dass es aussah wie das Sekretariat, vom Grundriss gleich. Aber nein, es war komplett anders.
Die Wände waren aus blauem Glas, zumindest dachte man dies. Doch bei näherem Hinsehen erkannte man, dass es sich um klares, hellblaues Wasser handelte. Durch das Wasser reflektierte sich das Licht von außen und tauchte das Büro in ein warmes Leuchten. An einem Fenster etwas weiter hinten stand der weiße Tisch der Schulleiterin. Auf dem ebenso weißen Sessel trohnte die eben genannte Dame.
An den Wänden waren Regale befestigt, die mit zahlreichen Büchern ausgestattet waren. Kurz, man fühlte sich hier pudelwohl. Artig standen die beiden Mädchen im Türrahmen und warteten darauf, dass die Direktorin sie hereinbeten würde. Als diese den Kopf hob und sich suchend im Zimmer umsah, räusperte sich Arelè und zog so die Aufmerksamkeit auf sich. Ms. de Dolph lächelte die jungen Damen an und bot ihnen an, sich zu setzen.
Als beide Platz genommen hatten, fing sie an zu sprechen:"Hallo, Melody, guten Tag, Arelè. Schön, dass Sie sich bei mir eingefunden haben. Wie Sie ja bereits wissen, ist es ungewöhnlich mitten im Schuljahr eine neue Schülerin zu bekommen. Sie sind ein Ausnahme. Wie ich sehe, haben Sie ja schon Freunde gefunden. Arelè, Sie werden ihr nachher das Gelände zeigen. Alles weitere finden Sie in Ihrer Unterkunft, hier ist der Schlüssel. Ich freue mich, Sie hier heute willkommen zu heißen!"
Damit erhob sie sich in schüttelte Melody die Hand, welche ebenfalls aufgestanden war. Ihr fiel sofort die grau-weiße Färbung der Schwanzflosse auf. Melody beschloss, sich später irgendwann einmal darüber zu informieren. Auch Arelè quälte sich aus dem gemütlichen Sessel und lächelte Melody fröhlich an.
Ihre Augen funkelten vor Freude und am liebsten würde sie ihrer neuen Schulfreundin in die Arme springen. Aber sie würde es lieber lassen, denn das neue Mädchen fand sie, soweit sie wusste wie jeder andere auch, etwas verrückt.
Dabei war Arelè nur voller Energie und Lebenslust! Aber alle anderen Jugendlichen in ihrem Alter, fanden das warscheinlich komisch, oder in Jugendsprache einfach nur krass.
Sie blickte wieder auf und merkte, dass Melody sie fragend ansah und schon halb aus dem Raum war. Zügig schwamm sie hinterher und murmelte mit gesenktem, aber hochrotem Kopf eine Verabschiedung. Und schon war sie vor Melody, packte ihre weiche Hand und riss sie mit nach draußen.
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"Und deshalb freue ich mich, Melody Bright hier bei uns willkommen zu heißen! Das Buffet ist eröffnet!" Die letzten Worte der Schulleiterin gingen in lautem Gejubel unter.
Melody blickte um sich und sah, wie sich die Schülermassen zum All-you-can-eat-Buffet bewegten. Auch Arelè war darunter. Melody konnte sehen, wie sie sich gerade eine große Portion Salat auf den Teller lud.
Für ein so zierliche Mädchen wie Arelè es war, aß sie doch ein bisschen viel, meinte Melody still.Jemand tippte sie an der Schulter an und Sie zuckte zusammen. Sie wendete ihren Kopf nach links, um zu schauen, wer es war. Neben ihr schwebte eine kleine, junge Frau im Wasser, vielleicht 1,65 Meter groß. Sie hatte schwarze Haare, welche ihr rundes Gesicht umrahmten. Ihre blauen Augen stachen hervor, eine Brille schmückte ihr Gesicht.
Melody tippte auf Chinesin. Mit ihrer kleinen Stupsnase wirkte sie wie ein kleines Kind, sie passte jedoch perfekt in ihr Gesicht. Das Mädchen sah wunderschön aus."Ganz schön gefräßig, was? Du bist neu hier, deinem Blick entsprechend.", sagte das Mädchen. Melody lachte:"Ja, bin ich. Ist das so offensichtlich? Und warum rennen denn alle so?" Die Unbekannte lächelte.
"Das ist so eine Sache, irgendwie haben hier alle durchgehend verdammt viel Hunger. Liegt warscheinlich an der Luft. Das ist aber nicht ganz so gut für die Schule. Wusstest du schon, dass die Schule nicht so reich ist wie sie es sein sollte?" Verwundert schaute Melody zu ihr. Sie bemerkte, dass Melody nicht zu verstehen schien und sprach weiter:"Wir wurden vor ein paar Jahren bestohlen. Um eine Millionen pecuni. Das zählt wie der europäische Euro, falls du das noch nicht weißt."
"Was?! Und wo sind diese pecuni jetzt?" Das Mädchen zuckte die Schultern."Das weiß keiner so genau. Manche vermuten, es sei in der Antarktis, andere meinen, es ist verschollen." Entgeistert starrte sie das junge Mädchen an. Diese lachte über den verwirrten Ausdruck in Melody Gesicht."Bei Neptun! Du sahst aus wie Arelè, wenn sie bemerkt, dass ihr keiner zuhört! Sag mal, wo ist eigentlich deine Flosse?"
Melody zuckte die Schultern und
musste dann schmunzeln:"Du kennst Arelè?" Das Mädchen nickte:"Ja, ich bin Koral. Ich bin mit ihr aufgewachsen. Und du bist?" "Melody. Sie hat mich gefunden, als ich in einen Strudel geraten bin. Du bist ziemlich schlau, oder?", fragte Melody ihre neue Freundin. Leider blieb diese ihr eine Antwort schuldig."Da seid ihr ja! Melody, das ist Koral, eine gute Freundin. Ich wollte euch gerade vorstellen!", unterbrach Arelè ihr Gespräch.
Die beiden guckten sich an und schmunzelten. Dennoch gingen sie Arelè zu ihren anderen Freunden hinterher und Melody ließ sich von ihrer Freunde anstecken.
Hey!
Erste Meinung zu Koral? Es kommen noch mehr Charaktere dazu! :)
Was meint ihr, wer das Geld gestohlen hat? Ich erwarte eure Vermutungen! XD
Wir lesen uns,
- ʟɪᴛᴛʟᴇꜱᴇᴄʀᴇᴛꜱᴛᴏʀʏ -
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Weltenwandler - Wechsel der Gezeiten
Fantasy»Sie war allein. Niemand war bei ihr. Nur eine Kette lag versteckt zwischen den Fingerchen, viel zu groß für die kleine, zarte Hand, als wäre sie fehl am Platz und doch, als gehöre das Schmuckstück genau dort hinein. Die Kette war aus purem Gold, d...