Kinder-Grusel-Märchen

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Hey! Nicht wundern, der erste kleine Abschnitt ist vom letzten Kapitel übernommen. Eigentlich mache ich sowas nicht, jedoch passt es besser für den Zusammenhang.

"Das wars dann wohl" Leon hatte eindeutig aufgegeben. Wir alle sahen ihn stumm an. Wir konnten nichts sagen, weil auch wir nicht mehr weiter wussten. Der Brief war unsere letzte Hoffnung Vanessa zurück zu bekommen, doch nun... "Verflixt! Gonzales ist 15... Und ich bin erst 12" Leon war nicht mehr wieder zu erkennen. Immer war er es, der einen Plan hatte und uns am scheitern gehindert hatte. Er war es der uns neuen Mut gemacht hatte, zu siegen. Und jetzt war er es der aufgeben wollte.

Wäre nicht Joschka gekommen. Stolpernd fiel er in Camelot ein. "So ein Quatsch", brachte er noch so gerade eben hervor, bevor er ganz auf dem Boden lag. Anscheinend war er den kompletten Weg gerannt. Wir konnten uns das Lachen kaum verkneifen. Doch Joschka ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. "Wenn der 15 ist", fing er an zu sprechen ohne unser Lachen zu beachten,"Bin ich 33" Er hatte irgendein älteres Buch in der Hand und hielt es hoch. "Das hab ich in unserer Spielzeugkiste gefunden. Doch der große Gonzales glaubt immer noch daran. Das ist absolut babyisch, das ist ab 8" Schon wieder mussten wir lachen. Das konnte nicht wirklich war sein. Joschka drückte Raban das Buch in die Hand und forderte ihn auf vorzulesen. Also schlug er das Buch auf und fing an:"Die Hexe Staraja Riba lebt am Ende der Welt, auf den Alligatorenrotzklippen" Die Jungs versuchten gruselige Geräusche darzustellen, die jedoch eher ins lächerliche gingen. "Sie hatte vier Arme und Beine. Und jetzt passt mal auf: Sie hatte eine so lange Nase, dass sie die wenn erkältet war sich in den Mund stecken konnte" "Igitt und Pfui Teufel", steiß Joschka aus. "SO schmeckt ein Kuss von Gonzo", behauptete Maxi und Markus fügte hinzu:" Oder so einer von sexyly James" "Stimmt das Raban?", fragte Marlon daraufhin und alle mussten lachen. Alle bis auf mich. Sie machten wiedermal da weiter wo sie aufgehört hatten. Beim runtermachen von der Liebe. Genau der, die auch daran Schuld ist, dass Vanessa weg ist.

"Jetzt seid doch mal still", fuhr Raban die Jungs an, wobei er aber selbst grinsen musste,"Es wird nämlich ernst. Hier: Jeden Tag schickte die Hexe ihre Flederkatzen hinaus in die Welt. Biestige Biester. Sobald es dunkel wurde, flatterten sie durch die Nacht. Sie flatterten und suchten nach Kindern" Ich weiß nicht wie genau es funktionierte, aber es hörte sich so an, als ob etwas um uns herum fliegen würde. "Nach solchen die sich nicht trauten, nach solchen die nur so taten als ob sie wild wären. Ihren Angstschweißgeruch sammelten sie ein" Um mich herum fingen die Jungs an vorsichtig an sich zu schnüffeln. Irritiert sah ich sie kurz an, bevor ich Raban wieder lauschte. Jedoch kam er nicht weiter, da Deniz anfing zu sprechen:"Das... Das gibt es doch nicht oder?" Hatten die nun ernsthaft Angst wegen einer Kinder-Grusel-Märchens? "Na klar, das ist doch alles nur erfunden", aber es klang als ob Juli sich dies selbst einredete. Raban sah ihn an bevor er sich dem Buch erneut zu wand um die Geschichte zu beenden."Den brachten sie zu der Hexe, zu Staraja Riba. Schreiend und kreischend taten sie das und die lachte ihr grässliches Lachen" Schon wieder war es als ob die Geschichte lebendig wurde, nur diesmal hörten wir keine Flügel sondern ein Lachen. Es war fast schon gruselig und jeder von uns redete sich ein, das es nicht echt wahr. "Sie wusste sofort von wem der Schweiß kam. Und mit ihren vier Armen und Beinen, packte sie die kreischenden Katzen und flog in die Nacht. Sie flog los, um sich die Kinder zu holen" Wieder tauchte dieses Lachen auf. Wir schreckten hoch und sahen uns unsicher um. Mittlerweile war ich mir auch nicht mehr ganz so sicher, dass es nur ein Kinder-Märchen war.

"Leon! Was ist das?" Joschka war anscheinend der einzige der seine Sprache fand. Mit einem Mal gingen alle Fackeln auf der Brücke aus und sein Gesicht wurde nur noch geschockter. Raban schlug ebenso erschrocken das Buch zu. "Potzblitz! Das wollte ich nicht" Aber die Krönung der Horrorshow kam nun erst. Mit einem Mal trat irgendjemand mit Wucht auf unser Dach. "Leon!", stieß Joschka wieder hervor. Auch wenn er es niemals zugeben würde, er hatte Schiss wie wir alle. Doch Leon versuchte der zu sein, der er immer war. Der furchtlose Anführer der niemals die seine coole Haltung verlor. "Da oben ist nichts", behauptete er also ruhig,"Das werdet ihr sehen" Also lief er auf eine Leiter zu, um durch die Luke nachzuschauen. Als er oben ankam, schien es als ob dort wirklich nichts wäre. Deswegen drehte er sich zu uns um und versuchte siegessicher zu scheinen. "Was hab ich gesagt?" Doch wieder erschien dieses Lachen, doch diesmal war es als ob es etwas gefunden hätte. Kurz darauf folgte auch ein erneutes Stampfen, welches insgesamt drei mal auftauchte. "Nein. Du hast gelogen", beschloss Joschka ängstlich. "Ich will hier raus", stieß sich Raban ebenso fürchtend aus, worauf Joschka hinzufügte das er es sofort wolle.

Genau das war wie ein Stichwort für alle. Alle bis auf Leon und mir. Wir sahen noch kurz ungläubig den anderen hinterher, wie sie schreiend über die Brücke rannten, ehe wir begriffen und sie aufhalten wollten. Wir hatten keine Beweise das dort etwas war. Eine kleine Baby Geschichte durfte nicht dafür sorgen das wir zu Angsthasen wurde. Nein! Das mussten wir verhindern, auch wenn wir innerlich genauso viel Schiss hatten. "Bleibt sofort stehen!", schrie Leon die anderen an, was sie wiederwillig taten. "Verflixt! Das ist doch nur eine Geschichte. Da oben ist nichts", versuchte Leon sie zu beruhigen.

"Ach was du nicht sagst", vernahm ich plötzlich eine viel zu vertraute Stimme hinter mit. Das konnte nicht wahr sein. Langsam drehte ich mich, nur um zu sehen Dreadlocks-Hippie-Freak auf dem Dach erschien. Ganz toll! "Hottentotten Alptraumnacht!", brachte Raban hervor. "Genau!" Gonzo ließ sich an einem Seil runter gleiten. "Das passiert wenn man meine alte Freundin auslacht... Und es wird noch viel schlimmer. Vanessa kommt nicht, das soll ich euch sagen" Er stand nun genau vor Leon und sah ihn bitter an." Das soll ich dir sagen. Sie glaubt dir kein Wort" "Ach ja?", erwiedert Leon mit genau dem gleichem Gesicht,"Und warum sagt sie mir das nicht selbst?" "Das wird sie glaub mir. Sie kommt morgen. Und sie freut sich, euch verlieren zu sehen" Der könnte sich mal entscheiden. Erst meinte er sie würde nicht kommen, nun wollte sie uns verlieren sehen. Kann der mal bei einer Meinung bleiben? "Darf ich jetzt gehen?", wollte der Mistkerl hochnäsig wissen. Er zwängte sich an mir und Leon vorbei. Nun erst fiel mir auf, dass er unseren Glücksball in der Hand hielt. Den pechschwarzen Ball von unserem Match gegen meinen Bruder. Der Ball, mit dem wir den Teufelstopf verteidigten. "Und den hier leih ich mir aus! Den braucht ihr nicht mehr oder?" Damit verschwand er zusammen mit unserem heiligen Ball. Wie ich diesen Kerl hasste!

Ella-Der Sturm kommt näherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt